Aktuelle News: Zweifelhafte Studie über Fahrschulpreise / 20 Jahre Deutsche Fahrlehrer-Akademie e.V.

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Juli /2010, Seite 354

Zweifelhafte Studie über Fahrschulpreise

Der Auto und Reiseclub Deutschland (ARCD) berichtete unlängst über Fahrschulpreise. Der Pressemitteilung lag eine Studie von AUTO.DE, angeblich das größte deutsche Autoportal, zugrunde. Es seien, heißt es da, „130 Fahrschulen sowohl in Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern als auch in Kleinstädten und Gemeinden“ zu den Ausbildungspreisen für die Klasse B befragt worden. Ob es sich bei der Auswahl der Fahrschulen um eine repräsentative Untermenge der Grundgesamtheit handelte, darf bezweifelt werden. Schon beim raschen Überfliegen der Meldung wird klar, dass den Rechercheuren sensationelle Preisunterschiede von bis zu 600 Prozent weit wichtiger gewesen sein müssen als sorgfältige Erhebungen. Da ist beispielsweise die Rede von einem „Blockpreis“ für den Theorieunterricht (gemeint ist wohl der nach § 19 Abs. 1 Nr. 1 FahrlG pauschalierte Grundpreis), der in einigen Fahrschulen in Wiesbaden und Hannover 49 €, bei deren Konkurrenz nebenan aber 340 € betrage; doch was die „Discounter“ den Fahrschülern unterm Strich abnehmen, verschweigt die Studie. Dem Ergebnis der Befragung zufolge zahlt man in Bayern den höchsten Durchschnittspreis für die Fahrstunde (34 €), in Sachsen-Anhalt den niedersten (22 €). Wie man den Durchschnittspreis für ein großes Bundesland wie Bayern durch Befragung von hochgerechnet nur etwa 17 Fahrschulen zuverlässig ermitteln kann, bleibt das Geheimnis von AUTO.DE. Mit geradezu dreister Oberflächlichkeit handelt die Studie die Kosten der Prüfung ab. Danach bietet „das günstigste Fahrexamen eine Fahrschule in Sachsen-Anhalt für 45 Euro an, die teuerste Fahrschule in dieser Hinsicht verlangt 225 Euro und sitzt in Nordrhein-Westfalen“.

Das ist grobe Irreführung, keineswegs aber erhellende Verbraucherinformation, denn die Studie lässt offen, was das „Prüfungspaket“ enthält. - Etwa auch die TÜV-Gebühren?

Dass der ARCD die mehr als zweifelhafte Studie so übernahm, ist nicht typisch für die von diesem Club gewohnte Pressearbeit. Da war der Schlusssatz bitter nötig, in dem der ARCD darauf hinweist, „dass ein Kostenvergleich allein nicht geeignet ist, um die fachliche und pädagogische Qualität der Ausbildung zu bewerten“. Und weiter: “Erfahrungsberichte aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, eine Zertifizierung nach anerkannten berufsständischen Kriterien, Beobachtungen bei einem Schnupperkurs und der persönliche Eindruck vom Personal helfen bei der Entscheidung für die richtige Fahrschule.“ GLH

20 Jahre Deutsche Fahrlehrer-Akademie e.V.

Am 16. Mai 1990 kamen nach gründlicher Vorbereitung 13 in der Verkehrsicherheitsarbeit erfahrene Männer in Stuttgart zusammen, um die Deutsche Fahrlehrer-Akademie e.V. (DFA) aus der Taufe zu heben. Anfänglich führte die Gründung des neuen Vereins mancherorts zu Missverständnissen („Noch eine Ausbildungsstätte? Eine neue Verbandskonkurrenz?”), die sich aber nach und nach aufklärten. Längst hat sich die DFA durch ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit als das „wissenschaftliche Forum der deutschen Fahrschulen“ legitimiert. Aus Anlass ihres 20-jährigen Bestehens gibt die DFA in diesen Tagen eine kurzgefasste Chronik heraus, die ihr Werden und Wirken veranschaulicht. Näheres ist unter www.deutsche-fahrlehrer-akademie.de zu erfahren. GLH