Kurz und aktuell: Bald beginnt die Motorrad-Saison / Die Unisex-StVO / Detroit legt vor

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Februar/2013, Seite 70

Bald beginnt die Motorrad-Saison

„Egal welchen Monat der Kalender schreibt, bei 14°C und ein bisschen Sonne hält mich nichts mehr vom Motorradfahren ab!“ Was dieser Fan im frühen Frühjahr 2012 bei einem „kalten Treff“ auf der Löwensteiner Platte verkündete, gilt für viele andere Motorradbegeisterte auch. Indes, bei aller Liebe, Motorradfahren blieb auch im letzten Jahr eine besonders gefahrvolle Art der Fortbewegung.
Die ganzen Zahlen über Motorradunfälle des letzten Jahres lagen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor. Doch die amtliche Statistik von Januar bis September 2012 zeigt, dass die Anzahl der tödlich verletzten Motorradfahrer (ohne Mofas und Mopeds) in der letzten Saison gegenüber der des Vorjahres von 635 auf 528, also um 16,9 Prozent, zurückgegangen ist. Das ist erfreulich, zumal auch die Anzahl der Schwerverletzten um 6,1 Prozent (von 8.557 auf 8.036) abgenommen hat. Die Zahlen sind dennoch kein Grund zum Jubeln. 2012 war kein Jahr brillanten Motorradwetters. Deshalb wurde weniger gefahren als im Jahr zuvor. Die Wahrscheinlichkeit, dass die geringere Fahrleistung erheblich zur Dämpfung des Unfallgeschehens beigetragen hat, ist evident. Die meisten tödlichen Motorradunfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften (409), innerorts starben 119 Motorradfahrer und Beifahrer bei Verkehrsunfällen. Während außerorts der Alleinunfall dominierte, überwog innerorts die Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Ein gewisser Anteil an der Minderung der schweren Unfälle mit Personenschäden ist wohl auch dem in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegenen Anteil von mit ABS ausgestatteten Motorrädern zuzuschreiben. GLH (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Die Unisex-StVO

Kein Land dieser Welt leistet auf dem schlüpfrigen Terrain der Gleichstellung von Frau und Mann so Umwerfendes wie Deutschland. Wir sind da, jedenfalls im Verbalen, mit Abstand die Nummer eins. Einen eindeutigen Beweis für unseren Avantgardismus in der Geschlechterfrage liefert die just runderneuerte StVO. Den länger einfach nicht mehr erträglichen „Verkehrsteilnehmer“ haben die Gleichsteller/innen (?) in den Orkus der Sprachgeschichte verbannt und durch „am Verkehr Teilnehmende“ ersetzt. Die Erlösung von der maskulinen Vorherrschaft macht da freilich noch nicht halt. Radfahrer sind ab 1. April 2013 „Rad Fahrende“, und aus Fußgängern werden „zu Fuß Gehende“. Ist es nicht fast ketzerisch zu nennen, wenn nun manche Leute meinen sagen zu müssen, die endlich (!) politisch korrekt gestaltete Terminologie der StVO werde sich im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen? Müsste man zur Bekämpfung dieser sexistischen Zweifler nicht einen bußgeldbewehrten Tatbestand einführen? Etwa so: „Wer eine Rad Fahrende vorsätzlich oder fahrlässig als ‚Radfahrer‘ bezeichnet, handelt ordnungswidrig und ist zu einer Geldbuße von mindestens 50 € zu verurteilen.“ Nebenbei bemerkt: Die Redaktion der FahrSchulPraxis hat volles Verständnis für Lesende, die das Ganze als schlechten Witz empfinden. GLH

Detroit legt vor

Seit Jahrzehnten eröffnet Detroit im Januar den Reigen der jährlichen Automessen. In diesem Jahr ging von dort die Message aus: Der amerikanische Automarkt boomt wieder! Wenn man der Detroiter Aufbruchstimmung glauben darf, kann 2013 für die Autobauer tatsächlich ein gutes Jahr werden, wovon gerade auch die deutschen Hersteller profitieren würden. Denn deutsche Autos sind in den USA gefragt wie selten zuvor. Audi, BMW, Mercedes und VW legten auf dem größten Automarkt der Welt im letzten Jahr Rekordverkäufe hin: Insgesamt wurden in den USA über 920.000 „deutschstämmige“ Wagen ausgeliefert. Das waren rd. 14 Prozent mehr als 2011. In Detroit dominierten weiterhin die Benziner. Der Diesel-Pkw fristete ein eher bescheidenes Dasein. Doch es gab bemerkenswerte Neuentwicklungen von voll- und teilelektrisch angetriebenen Autos zu sehen. Indes, Detroit verhieß auch diesmal nicht den großen Durchbruch der Elektromobilität. GLH