EDITORIAL: Schwarz-Rot: Silberstreif für uns?

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Januar/2014, Seite 3

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist vollbracht. CDU/CSU und SPD haben nach zähen Verhandlungen am 27.11.2013 einen Koalitionsvertrag geschlossen. Die nächste schwarz-rote Koalition unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel ist Wirklichkeit geworden. Auf Seite 684 der Dezember-Ausgabe hatten wir die den Berufsstand berührenden Passagen des Koalitionsvertrages abgedruckt.

Mittlerweile ist die neue Kabinettsliste bekannt. Alexander Dobrindt (CSU) übernimmt das Amt des Bundesverkehrsministers. Die deutsche Fahrlehrerschaft hat Erwartungen an den neuen Minister: Die seit Jahren überfällige, immer wieder verschobene Reform des Fahrlehrerrechts muss nun bald und zügig in Angriff genommen werden.

Die Botschaft der Koalitionäre, die Ausbildung der Fahranfänger verbessern und die Qualität der pädagogischen Ausbildung der Fahrlehrer erhöhen zu wollen, haben wir vernommen. An dieses Versprechen knüpfen die Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer nun landauf, landab die Hoffnung, ihr künftiges Berufsbild werde im Schwerpunkt pädagogisch bestimmt sein.

Zugleich muss der Berufsstand auch auf der Hut sein. Denn neben der Optimierung des begleiteten Fahrens soll laut Koalitionsvertrag für die Fahranfängervorbereitung ein Mehrphasenmodell unter Einbeziehung von Fahrsicherheitstrainings entwickelt werden. Die großen Automobilklubs und die Verkehrswachten sind sehr daran interessiert, ihre nur an Wochenenden einigermaßen frequentierten Trainingsplätze auch unter der Woche mit Leben zu füllen. Die standardisierte professionelle Fahrausbildung zu erhalten, ist ein für die Verkehrssicherheit wichtiges Ziel. Deshalb muss die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. (BVF) in den kommenden Verhandlungen sehr darauf achten, dass nicht schon vor der Fahrprüfung Elemente der praktischen Fahrausbildung an Laien übertragen werden können.

In diesem Sinne grüße ich Sie sehr herzlich

Ihr

Jochen Klima