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© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Juni/2015, Seite 342

Uber-Fahrschulen

Uber, der aufsässige Taxi-Killer aus den USA, hat jüngst erklärt, er wolle sich künf-tig in Deutschland an die Regeln des Taxi- Gewerbes halten. Aus UberBlack wurde UberX. Alle Fahrer des Fahrdienstvermittlers seien nun im Besitz der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung und alle Fahrzeuge seien als Mietwagen zugelassen und entsprechend versichert. UberX verlautbarte weiter, man wolle auch direkt mit Partnern zusammenarbeiten, die selbst über eine Flotte verfügen und mehrere Fahrer beschäftigen. Und das Sahnehäubchen: Man werde trotz Rechtskonformität 20 Prozent billiger sein als das herkömmliche Taxi.
Was hat das mit Fahrschulen zu tun? Zurzeit liest man teils widersprüchliche Vorschläge zur Modernisierung und Entbürokratisierung des Fahrlehrerrechts. Einige davon zielen deutlich darauf ab, die Großfahrschule, sozusagen den Fahrschulkonzern, zu fördern. Geht das in Richtung Vermittlungs- plattform für Fahrausbildung à la Uber?
Entspräche das den Wünschen der Mehrheit der Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer? Oder stecken dahinter vor allem die Interessen großer Unternehmen, die sich den Fahrschulmarkt auf ihre Weise sichern wollen?
Immer wieder wird in solchen Papieren auch die Forderung erhoben, neben TÜV und Dekra noch andere Institutionen als Instanz für Fahrerlaubnisprüfungen zuzulassen. Das ist ein weiterer unüberlegter Vorschlag, der nicht im Interesse der Mehrheit der Fahrschulen liegt. – Jeder Großfahrschule ihren eigenen Prüfer? Das wär’s doch! „In der Demokratie muss man täglich auf der Hut sein, dass nichts Dummes passiert“, so oder ähnlich soll das ein weiser Staatsmann einmal gesagt haben. Da kann man nur hoffen und wünschen, dass es diese Weisheit der Regierenden auch heute noch gibt.   GLH

Freightliner-Inspiration-Truck

Freightliner heißt die große Lkw-Marke der USA, die zur Daimler AG gehört. Freightliner Inspiration Truck heißt der weltweit erste autonom fahrende Lkw mit US-Straßenzulassung. Nach Angaben von Daimler zertifizierte die Zulassungsbehörde des Bundesstaates Nevada gleich zwei dieser autonom fahrenden Lkw. Damit unterstreiche Daimler
seine Führungsrolle bei autonom fahrenden Lkw, hieß es in einer Pressemitteilung aus Stuttgart. Schon im Juli 2014 präsentierte Daimler mit dem Mercedes-Benz Future Truck 2025 auf einem abgesperrten Teilabschnitt der Autobahn A14 bei Magdeburg die weltweit erste autonome Lkw-Fahrt überhaupt. Die Entwickler von Daimler Trucks übertrugen das System auf die US-Marke Freightliner und modifizierten es für den Einsatz auf amerikanischen Highways. Der Inspiration Truck von Nevada ist mit dem System Highway Pilot ausgestattet. Dieses besteht aus zwei Radargeräten für verschiedene Entfernungsbereiche, einer Stereokamera sowie aus Assistenzsystemen wie dem Abstandsregeltempomat. Solche Assistenzsysteme verbaut Daimler auch in Serien-Lkw, z.B. im Actros. Sogenannte Aktoren an Bremsen und Lenkung setzen die Befehle des Systems um. Zwei Radargeräte beobachten den Verkehr vor dem Lkw: Das eine hat eine Reichweite von 250 Metern, aber nur einen Winkel von 18 Grad. Das zweite hat eine deutlich kürzere Reichweite von 70 Metern, aber einen Winkel von 130 Grad. Die Stereokamera sitzt im Rückspiegel und achtet auf die Fahrbahnmarkierungen. Der Highway Pilot soll den Fahrer entlasten, nimmt ihm jedoch nicht alles ab: Der Inspiration Truck ist ein halbautonomes Fahrzeug. Die Assistenzsysteme sind – wie der Name schon sagt – für Fahrten auf dem Highway, der Autobahn, gedacht. Sie halten die Spur und achten auf den richtigen Abstand zu anderen Autos. Sieht sich das System Situationen oder Anforderungen gegenüber, die es nicht bewältigen kann, wenn z.B. Markierungen nicht mehr sichtbar sind, warnt es den Fahrer. Reagiert der nicht, bremst das System ab und bringt das Fahrzeug schließlich zum Stehen. Der Fahrer kann entscheiden, ob er den Highway Pilot benutzen will.   Daimler/GLH