Prüfungsplätze TÜV SÜD: Erneut Ärger in Tübingen

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2016, Seite 543

In der letzten Ausgabe der FahrSchulPraxis berichteten wir von Anzeichen der Hoffnung aus Tübingen. Es schien, der TÜV würde dort seine organisatorischen und personellen Engpässe bei Prüfungsplätzen allmählich überwinden. Doch inzwischen beschwerten sich erneut zahlreiche Mitgliedsfahrschulen über eine unzureichende Versorgung mit Prüfungsplätzen.

Die Personaldecke der Tübinger Niederlassung mag zwar für den „Normalbetrieb“ gerade noch ausreichen, aber bei Ausfällen wegen Krankheit und Urlaub sowie vor anstehenden Feiertagen oder kurz vor den Schulferien tritt regelmäßig ein absolut unerträglicher Mangel zutage. 

Unerwarteter Zuwachs?

Nach Auffassung des neuen Niederlassungsleiters, Oliver Frey, sei der Bedarf an Prüfungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr, entgegen eines von der Leitung der TÜV SÜD Auto Service GmbH angenommenen allgemeinen Rückgangs, im Bereich der Niederlassung Tübingen deutlich angestiegen. Vor allem bei A1-Prüfungen waren deutliche Zuwächse zu verzeichnen. Da auch noch ein Prüfer überraschend schwer erkrankte, müsse man einräumen, dass man zurzeit nicht in der Lage sei, alle Bestellungen pünktlich und bedarfsgerecht auszuführen.

Armselige Kommunikation

Diese Fehleinschätzung erklärt noch lange nicht das armselige Kommunikationsverhalten der Disposition gegenüber den betroffenen Fahrschulen. Wenn Fahrschulen, deren Bestellungen gestrichen, gekürzt oder verschoben werden, nicht frühzeitig informiert und in die Suche nach einem Ersatztermin einbezogen werden, ist das nicht hinnehmbar. Wenn Fahrschulen vergeblich auf Terminbestätigungen warten und erst bei Nachfrage erfahren, dass sie wieder einmal leer ausgehen, ist das der Gipfel von Ignoranz gegenüber Kunden.

Welche Maßnahmen plant die Niederlassungsleitung?

In mehreren Telefonaten mit dem neuen Niederlassungsleiter hat der Verbandsvorstand energisch Abhilfe gefordert. Zugesagt wurden dabei folgende Maßnahmen:

  • Bis die Rückstände abgearbeitet sind, wurden die Mitarbeiter gebeten, möglichst keinen Urlaub zu nehmen sowie auf Freizeitausgleich für das Abfeiern von Überstunden zu verzichten.
  • An Freitagen werden volle Prüfungen gefahren.
  • Zusätzlich werden Samstagstermine bereitgestellt.
  • Aus anderen Niederlassungen wurden Prüfer angefordert. Beispielsweise wurden an einem Samstag zusätzlich mehrere Prüfer aus der Niederlassung Heilbronn eingesetzt.
  • Kurzfristig konnten zwei neue Prüfer eingestellt werden.
  • Mittelfristig werden weitere Prüfer ausgebildet und eingestellt, um zumindest die Wiederholung der derzeitig schwierigen Lage künftig ausschließen zu können.

Zusammen mit unseren dortigen Mitgliedern wird die Verbandsführung aufmerksam beobachten, ob die zugesagten Maßnahmen ergriffen werden und ob sie wirken.

Was ist mit Singen und Freiburg?

Aus diesen beiden Niederlassungen sind in den letzten Wochen keine Beschwerden über mangelnde Versorgung mit Prüfungsplätzen eingegangen. Mal sehen, ob das auch bei ansteigender Nachfrage vor den Herbstferien und vor dem Auslaufen der Motorradsaison so bleibt.