Führerscheinprüfung

Durchgefallen - was nun?

In jeder Prüfung steckt ein „Restrisiko" - trotz bester Ausbildung und intensiver Vorbereitung. Manchmal sind’s die Nerven, oder man hat ganz einfach einen miesen Tag erwischt. Man kann’s drehen wie man will, Prüfung bleibt eben immer Prüfung...

„Nicht bestanden" ist zwar bitter, aber noch lange kein Beinbruch. Nach negativem Ausgang einer Prüfung sind Ihnen besondere Zuwendung und Service Ihrer Fahrschule gewiss.   Das Urteil umkehren kann der Fahrlehrer zwar nicht, aber er kann Enttäuschung und Verdruss mildern, indem er den „Fall" mit Ihnen nüchtern analysiert und bewertet.

Da ist zunächst die Vorschrift einer Wartezeit von mindestens zwei Wochen. Die soll für weiteres Üben und Lernen zum Ausgleich der in der Prüfung zutage getretenen Mängel genutzt werden.  Diese „Auszeit" soll aber auch ein hastiges Hineinstolpern in eine zweite, dritte oder gar vierte* Prüfung verhindern.  Warum? Weil die Prüfung kein Lotteriespiel ist, an dem man sich auf gut Glück und nur weil man bereit ist erneut den Einsatz zu bezahlen, schon nach zwei, drei Tagen wieder beteiligen darf. Wenn es so wäre – dann gute Nacht Verkehrssicherheit!

Kontakt halten  

Die Fahrschule hält Kontakt mit Ihnen und schlägt alsbald vor, wie es mit der Ausbildung und der Prüfung weitergehen soll. Sie wird dabei nach Möglichkeit Ihre Wünsche berücksichtigen und zu vermeiden suchen, dass ein neuer Prüfungstermin mit anderen Belastungen zusammenfällt.

Zusätzlichen Stress vermeiden  

Schließlich wird die Fahrschule ihren Teil dazu beitragen, am Prüfungstag zusätzlichen Stress zu vermeiden. Stress entsteht bei der praktischen Prüfung zum Beispiel durch lange Wartezeiten am Wechselplatz. Das kann und muss vermieden werden. Am Wichtigsten aber ist eine sorgfältige Vorbereitung auf die Prüfung durch intensive Nachschulung. Erst wenn die Aufzeichnungen Prüfungsreife signalisieren und sich bei Schüler und Fahrlehrer jene mit Worten schwer zu beschreibende, aber dennoch existente Vorahnung des Erfolgs einstellt, macht eine weitere Prüfung Sinn.

Guter Rat ist nicht teuer  

Sie sollten am Abend vor der Prüfung rechtzeitig schlafen gehen, den Tag ohne Hektik beginnen, auf von Freunden empfohlene Beruhigungsmittel verzichten und im Übrigen ganz locker bleiben. Weitere Hilfe: Positives Denken. Ein Fahrlehrer hat einmal gesagt: „Die Fahrprüfung ist nicht mehr als eine Fahrstunde für Fortgeschrittene mit einem freundlichen Passagier im Fond." Und dann noch dies: „Wen geht’s eigentlich außer Ihnen, den Prüfer und den Fahrlehrer etwas an, dass Sie morgen Prüfung haben?"

Jürgen Bauer

Auszugsweise entnommen aus FahrSchulPraxis 11/99, Seite 574,  
*aufgrund zwischenzeitlich ergangener rechtlicher Änderungen im Juli 2010 überarbeitet

© FahrSchulPraxis, Fahrlehrerverband  Baden-Württemberg e.V., 2010