UPDATE: Make America great again / BIP und Umsatzverlust der Fahrschulen

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2020, Seite 542

Make America great again

In wenigen Wochen entscheiden die Bürger der USA darüber, wer sie in den nächsten vier Jahren regieren soll – Joe Biden oder weiterhin Donald Trump. Schon die Krönungsparteitage im August ließen ahnen, dass die beiden großen US-Parteien – Demokraten und Republikaner – sich in dieser von Trump als historisch apostrophierten Wahl nichts schenken würden. Die Weltmacht USA ist eine große demokratische Nation, auf die wir Europäer mit Achtung schauen. Aber wir vergleichen auch, und dabei schneiden die USA in einigen für die Menschen wichtigen Fragestellungen des Lebens, namentlich den sozialen, nicht ganz so great ab. Zur sozialen Vorsorge einer Gesellschaft gehört es auch, die Menschen nach besten Kräften vor Unfällen im Straßenverkehr zu schützen.

Weil es belastbare US-Zahlen für 2018 und 2019 noch nicht gibt, gehen die hier angestellten Betrachtungen auf das Jahr 2017 zurück. Danach starben 2017 in den USA rd. 37.500 Menschen (Schätzung WHO für 2018: 39.888) infolge von Verkehrsunfällen; rd. 6.000 davon waren Fußgänger. 2017 zählten die USA 326 Millionen Einwohner; somit starben pro eine Million Einwohner 115 Menschen durch Verkehrsunfälle. Die EU beklagte im gleichen Jahr 25.300 tödliche Unfälle im Straßenverkehr; bei 513 Millionen Einwohnern waren das rd. 50 Verkehrstote pro eine Million Einwohner. Deutschland schnitt wie in den Jahren zuvor auch 2017 besser als die EU ab: Bei rd. 82 Millionen Einwohnern starben 3.177 Menschen infolge von Unfällen im Straßenverkehr, das sind rd. 39 pro eine Million Einwohner. Besser ja, aber nicht gut genug. Für die hohe Unfallbelastung in den USA gibt es unterschiedliche Erklärungen. Von Alkohol und Drogen beeinflusste Fahrer sollen besonders häufig Ursache schwerer Unfälle sein. Schwerwiegende Ursachen sind aber auch die vielfach mangelhafte Ausbildung und Prüfung von Fahranfängern sowie eine lückenhafte bis gar nicht stattfindende technische Überprüfung von Kraftfahrzeugen. Jedenfalls haben die USA in der Unfallprävention bis zu great again noch einen größeren Weg vor sich. Apropos: Die in Europa bescheidene Minderung der tödlichen Unfälle in den letzten Jahren darf nie Grund sein, in der Verkehrssicherheitsarbeit nachzulassen. Wir können, wie am Beispiel der Schweiz zu sehen ist, noch viel besser werden. GLH

BIP und Umsatzverlust der Fahrschulen

Anfang September bezifferte das Bundeswirtschaftsministerium die Minderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2020 mit 5,8 %. Das ist nach 10 Jahren ununterbrochener Zunahme des BIP ein scharfer Einschnitt, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind. Übertragen auf eine Fahrschule, die 2019 einen Jahresumsatz von 350.000 € erzielte, ist das ein Umsatzverlust von mindestens 20.000 €. Der ist, selbst bei vollem Auftragsbuch, in diesem Jahr nicht mehr aufzuholen. Für kleine Unternehmen sehr schmerzlich und zugleich herausfordernd, zumal niemand mit Sicherheit voraussagen kann, wie es im kommenden Winter und dem ganzen Jahr 2021 mit Corona weitergeht. Dies ist keine Zeit für große Sprünge, eher eine des spitzen Stifts und der exakten Kalkulation. Sparen ist angesagt: Was nicht unbedingt sein muss, hat zu warten. GLH