EDITORIAL: Vision Zero!

Peter Tschöpe, Vorsitzender FLVBW

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2010, Seite 507

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

mit dem Motto „Vision Zero“, verbindet der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) die Vorstellung, eines Tages solle im Straßenverkehr kein Mensch mehr verletzt oder gar getötet werden. Das ist eine in der Tat visionäre, faszinierende Projektion, auch wenn sie wahrscheinlich nie Wirklichkeit wird. Gleichwohl sollte der Gedanke „Keiner kommt um - Alle kommen an“ jedem Fahrlehrer anspornendes Motiv für seine Arbeit sein. Realisten werden einwenden, kein technisches System, sei es auch noch so ausgeklügelt, und auch keine noch so intensive Ausbildung könnten Unfälle jemals gänzlich verhindern. Diese Einschätzung entspricht unserer Lebenserfahrung. Deshalb zu resignieren und Unfälle hinzunehmen, wäre fatal und würde unsere Arbeit abwerten. Zumal es in den letzten Jahren kontinuierlich gelungen ist, die Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten zu senken; zugleich konnte auch die Unfallhäufigkeit der Gruppe der jungen Fahrer deutlich gemindert werden. Verkehrssicherheitsarbeit ist ein mühsames Geschäft, in dem schnelle Erfolge rar sind. Deshalb müssen wir alle Anstrengungen unternehmen und unsere Arbeit weiterhin intensivieren, um auch künftig Erfolge zu erzielen. Vom deutsch-schweizerischen Dichter Hermann Hesse stammt das hierzu passende Wort: „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“ Nehmen wir die Herausforderung an und arbeiten engagiert am „Unmöglichen“ mit: am Zukunftsbild eines unfallfreien Straßenverkehrs.

Mit besten Grüßen

Ihr

Peter Tschöpe