Aktuelle News: Verkehrssicherheitsprogramm 2011 / Stefan Strick ist neuer Präsident der BASt / DVR-Präsident macht Abgeordneten die Zahl der Verkehrstoten fassbar

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Dezember /2011, Seite 634

Verkehrssicherheitsprogramm 2011

Am 10. November 2011 hat Bundesverkehrsminister Peter Raumsauer das neue Verkehrssicherheitsprogramm der Bundesregierung verkündet. Dessen ehrgeiziges Ziel soll sein, die Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu mindern.

Verkehrsminister Ramsauer: 40 Prozent weniger Verkehrstote bis 2020 (Bildquelle: BMVBS)Foto: Verkehrsminister Ramsauer: 40 Prozent weniger Verkehrstote bis 2020 (Bildquelle: BMVBS)

Dabei nimmt Ramsauer neben dem Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer (Kinder, Radfahrer und Ältere) besonders den Unfall auf Landstraßen und das hohe Unfallrisiko der Fahranfänger ins Visier. Die Verbesserung der Verkehrssicherheit von Fahranfängern sieht Ramsauer in der „Optimierung des bestehenden Systems der Vorbereitung von Fahranfängern“. Das Begleitete Fahren mit 17 und das „Alkoholverbot für Fahranfänger“ hätten bereits zu einer nachweislichen Verbesserung des Unfallgeschehens und der Deliktauffälligkeit geführt. Mit der Einführung der computergestützten und stärker wissenschaftlich abgestützten theoretischen Fahrerlaubnisprüfung seien Grundlagen gelegt worden, um die Potenziale der Fahrerlaubnisprüfung zur Senkung des hohen Fahranfängerrisikos künftig noch besser ausschöpfen zu können. Die Qualität der Fahranfängervorbereitung solle in allen Bestandteilen des bestehenden Systems unter dem Aspekt der Verbesserung der Verkehrssicherheit weiterhin beobachtet und gegebenenfalls weiter verbessert werden. Dafür werde zurzeit ein „Rahmenkonzept zur Fahranfängervorbereitung in Deutschland“ erarbeitet. Dabei würden auch Möglichkeiten zur „Optimierung der Probezeitregelung“ erforscht. Ergebnisse sind frühestens 2012 zu erwarten. Zwischen den Zeilen gelesen wird klar: Für die Verkündung konkreter Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der Führerscheinneulinge wie der von unabhängigen Experten seit Langem empfohlenen obligatorischen Nachbetreuung der Fahranfänger hat es offenbar politisch wieder einmal nicht gereicht. BMVBS-Presse/GLH

Stefan Strick ist neuer Präsident der BASt

Der bisherige Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Dr. Peter Reichelt, ist wegen Erreichung der Altersgrenze zum 31. Oktober 2011 ausgeschieden. Als Nachfolger wurde Stefan Strick, 52, berufen. Strick ist Jurist. Vor seiner Berufung war er Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Verkehr. Strick ist als Autor mehrerer Publikationen zum Lärmschutz hervorgetreten. Er bekleidet zurzeit noch die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden von EasyWay (EW SPB), einem europäischen Projekt zur Förderung der Einführung intelligenter Transportsysteme in Europa. BASt/GLH

DVR-Präsident macht Abgeordneten die Zahl der Verkehrstoten fassbar

Auf einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung des Deutschen Bundestages am 9. November 2011 forderte DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf eine umfassende gesellschaftliche Debatte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Die Dimension von mehr als 3.600 Verkehrstoten in Deutschland verdeutlichte er so: „Man stelle sich vor, alle zwei Monate müsste der Deutsche Bundestag komplett neu gewählt werden, weil alle Abgeordneten im Straßenverkehr tödlich verunglückt wären.“ DVR/GLH