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379 EDITORIAL: Ausbildungsnomaden
382 Nachrichten - Kurz und aktuell: Bundesvereinigung: Verjüngung eingeleitet / Wenn die Kfz-Versicherung bankrott geht / Unfallkosten 2009
384 Prüfungstermine: Bestellung, Absage, Gebührenschuldner
388 Motorradtouren für Ehemalige – Sicherungsschein erforderlich?
395 Ein Walkie-Talkie ist kein Mobiltelefon
397 Berufskraftfahrer können Schlüsselzahl “95” vorzeitig eintragen lassen
399 Extrem zappelig und unaufmerksam – Wenn Fahrschüler unter ADHS leiden
403 KOLUMNE - G. L. Heiler: Junge Fahrer – Silberstreifen am Horizont
406 Fahrlehrerversicherung - Krankenversicherung: Die Private ist für jeden Geldbeutel erschwinglich
409 Anlage 11 FeV erweitert: Der US-Bundesstaat Maryland wurde neu aufgenommen
416 Gerichtsurteile: (1099) Kein Versicherungsschutz bei Nachtrunk / (1098) Ohne Verdacht keine Geschwindigkeitsaufnahme / (1097) Erkennbare Ausfallerscheinungen / (1096) Fahrverbot bei Verlust des Führerscheins / (1095) Radwegebenutzungspflicht / (1094) Parken auf Radweg – wann darf abgeschleppt werden? / (1093) Nutzungsausfall bei Oldtimern
KOLUMNE - G. L. Heiler: Junge Fahrer – Silberstreifen am Horizont
© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Juli/2011, Seite 403
Die Publikationen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zur Unfallforschung mahnen uns Jahr für Jahr, im Kampf gegen den Verkehrsunfall nicht nur nicht nachzulassen, sondern unsere Anstrengungen zu intensivieren. Grund, sich zurückzulehnen und zufrieden auf die Horrorzahlen von vor zwanzig oder gar vierzig Jahren zu verweisen, gibt es angesichts der vor Kurzem erschienenen BASt-Veröffentlichung „Volkswirtschaftliche Kosten durch Straßenverkehrsunfälle 2009“ nicht. Danach entstanden in Deutschland im Jahr 2009 durch Verkehrsunfälle und deren Folgen volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von rund 30,5 Milliarden Euro. Ein leichter Rückgang von 1,6 Prozent (rd. 500 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf weniger tödlich verletzte Unfallopfer, besonders auch in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen (minus 91 gegenüber 2008), zurückzuführen.
Die mitunter geäußerte Skepsis, der Rückgang der Getöteten in der Gruppe der jungen Leute sei teilweise auf die schwache Konjunktur des Jahres 2009 zurückzuführen, findet in der mehrjährigen Betrachtung keine Stütze. Zwar sind junge Fahrer im Straßenverkehr immer noch wesentlich stärker gefährdet als ältere, jedoch hat sich die Zahl der Getöteten dem allgemeinen Trend weiter angenähert. So ist die Zahl aller im Straßenverkehr Getöteten von 2005 zu 2009 um 22,55 Prozent gesunken, die Zahl der getöteten 18- bis 24-Jährigen jedoch um 26,02 Prozent.
Ein deutlicher Silberstreif am Horizont, der hoffen lässt und auch und zeigt, dass Maßnahmen wie der Probeführerschein, BF17 und 0,0-Promille allmählich greifen. Auch die Unfälle junger Fahrer auf Landstraßen gehen, wenn auch in kleinen Raten, zurück. Diesen Unglücken, die meist sehr schwer sind, kann durch inhaltlich gut strukturierte Überlandfahrten entgegengetreten werden. Schenkt man jungen Führerscheininhabern Glauben, macht es sich eine Minderheit der Fahrschulen, die aber nicht vernachlässigbar ist, hier eher leicht. Die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl der Überlandfahrten reicht im Allgemeinen aus, ein Mehr an Pflichtstunden ist jedenfalls nicht nötig. Nötig ist vielmehr, dass alle Fahrschulen die vorgeschriebenen außerörtlichen Stunden fahren und dabei gründlich auf die speziellen Risiken der jungen Fahrer eingehen. Indes, die Fahrschulüberwachung scheint hier an Grenzen zu stoßen; und wenn dann noch eine laxe außerörtliche Fahrprüfung hinzukommt, wächst das Unfallrisiko des Fahranfängers. Vielleicht muss man Ungewöhnliches tun, um nachlässige Fahrlehrer an ihre Pflichten zu erinnern: Bei schweren Unfällen innerhalb der Probezeit sollte die Polizei immer auch ermitteln müssen, in welcher Fahrschule der Fahrer ausgebildet worden ist. Was immer die Auswertung ergäbe, manch eine Fahrschule würde vermutlich allein wegen der wenig erstrebenswerten Aussicht, häufiger als andere in polizeilichen Unfallakten vorzukommen, die Einhaltung der sog. Sonderfahrten und deren Qualität überdenken.