Fahrlehrerversicherung - Krankenversicherung: Die Private ist für jeden Geldbeutel erschwinglich

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Juli/2011, Seite 406

FPX: Herr Borosch, Sie beraten landauf, landab die Kunden der Fahrlehrerversicherung VaG in Fragen der Krankenversicherung. Sind Sie per Order Ihres Hauses an einen bestimmten Krankenversicherer gebunden?

Borosch: Nein. Seit etwa einem Jahr bieten wir unseren Kunden Beratung für eine ganze Reihe solider Krankenversicherer an. Diese Vielfalt wirkt sich zum Besten für unsere Kunden aus. Ich arbeite nicht gegen Provision, bin also unabhängig und kann deshalb unsere Kunden nach ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen absolut objektiv beraten. Das unterscheidet die Fahrlehrerversicherung von anderen Versicherungsgesellschaften.

FPX: Private oder gesetzliche Krankenversicherung? Diese Frage treibt heute viele Menschen, namentlich auch jüngere Selbstständige, um.

Borosch: Wer sich dauerhaft einen hohen Standard der Leistungen erhalten will, sollte auf jeden Fall privat krankenversichert sein. Der allerwichtigste Systemunterschied besteht darin, dass den Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung vom Gesetzgeber jederzeit Kürzungen und Selbstbeteiligungen auferlegt werden können. Das kann unerwartet zu enormen finanziellen Belastungen führen. Man denke etwa an die Kosten für Zahnersatz oder aufwendige Behandlungen. Die Vergangenheit zeigt, dass sich gesetzlich Versicherte bei zugleich steigenden Beiträgen auch in Zukunft immer mehr an ihren Krankheitskosten beteiligen müssen. In der privaten Krankenversicherung dagegen bleibt der Leistungskatalog für die gesamte Dauer der Versicherung auf unverändert hohem Niveau. Es werden keine Leistungseinschränkungen durch die Versicherungsgesellschaft vorgenommen. Auch der Gesetzgeber hat hier keine Eingriffsmöglichkeit.

FPX: Ist die private Krankenversicherung nicht sehr teuer?

Borosch: Ich erhalte jahraus, jahrein zahlreiche Anfragen von gesetzlich Versicherten. Beim Vergleich der Beiträge stellt sich heraus, dass die private Krankenversicherung heute für jeden Geldbeutel erschwinglich ist. Legt man das heutzutage stark reduzierte Leistungsmaß der gesetzlichen Krankenkassen zugrunde, ist es bei den Privaten unterm Strich günstiger. Wer einen Super-Schutz haben will, kommt bei den Privaten etwa an die Höchstgrenze der gesetzlichen Beiträge heran.

FPX: Können sich auch nichtselbstständige Fahrlehrer privat krankenversichern?

Borosch: Prinzipiell ja. Entscheidend ist jedoch die Jahresarbeitsentgeltgrenze, wonach zurzeit das Bruttoeinkommen des Angestellten mehr als 49.500 € p.a. (4.125 € monatlich) betragen muss, um wechseln zu können. Diese Grenze gilt für Selbstständige nicht.

FPX: Nach allem, was Sie sagen, scheint die private Krankenversicherung die bessere Wahl zu sein. Gelegentlich hört man aber, die Privatversicherten seien mit zunehmendem Alter einer gewissen Beitragswillkür der Gesellschaften ausgesetzt. Ist da etwas dran?

Borosch: So ist es generell nicht! Richtig hingegen ist: Um für jüngere Menschen attraktiv zu sein, gehen manche Krankenversicherer von Zeit zu Zeit mit neuen, günstigen Tarifen an den Markt. Zu diesen haben auch „Altversicherte“ Zugang. Leider muss sich der Versicherte oft selbst darum kümmern, weil die Gesellschaften von sich aus – die Gründe liegen nahe – meist wenig tun, um die Versicherten auf den für sie besseren Tarif aufmerksam zu machen. Durch meine Beratung ist es häufig gelungen, mit einem Tarifwechsel – nicht etwa durch Wechsel der Gesellschaft – beachtliche Einsparungen für die Kunden zu erzielen. Hier ist noch anzumerken, dass auch Teilnehmern an Gruppenverträgen der Umstieg auf einen günstigeren Tarif möglich ist.

FPX: Sind im Bereich der Krankenversicherung Gruppenverträge noch zeitgemäß?

Borosch: Durchaus. Jedoch können die Annahmebedingungen solcher Verträge von den Kunden nicht in jedem Fall erfüllt werden.

FPX: Die privaten Krankenversicherer bieten Modelle der Selbstbeteiligung an, durch die der Beitrag beachtlich gemäßigt werden kann. Gibt es auf diesem Gebiet Neuheiten?

Borosch: Ja, sogar sehr interessante, den Beitrag merklich mindernde Modelle, die nicht mehr nur auf eine Summe pro Kalenderjahr, sondern auf eine Selbstbeteiligung an den in Anspruch genommenen Leistungen abheben.

FPX: Konkretes Beispiel: Würden Sie einem 40-jährigen selbstständigen Fahrlehrer raten, von der gesetzlichen in eine private Krankenkasse zu wechseln?

Borosch: Dazu ein klares Ja! Zu bedenken ist jedoch die sog. „Neun-Zehntel-Regelung“, wonach seit 1. April 2002 Rentner, die lange genug freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert waren, in den Genuss der günstigen Krankenversicherung der Rentner (KVdR) kommen können. Ob diese schier sozialpolitisch motivierte Regelung im Einzelfall greift, bedarf genauer individueller Berechnung. Eine zeitlose politische Garantie gibt es für diese Regelung freilich nicht. Der Wandel der gesetzlichen Krankenversicherung wird weitergehen; die demografische Entwicklung ist hier zwingend.

FPX: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch, Herr Borosch.

 

Toni Borosch, 47, ist seit 2004 als Fachberater für Vorsorgefragen bei der Fahrlehrerversicherung VaG im Raum Baden-Württemberg tätig. Borosch erfreut sich dank seiner außerordentlichen fachlichen Qualitäten und seiner objektiven Beratungsleistung hoher Wertschätzung bei den Kunden der berufsständischen Versicherungsgesellschaft.