Aktuelle News: 2012 wieder weniger Verkehrstote? / Falschfahrer

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Dezember/2012, Seite 638

2012 wieder weniger Verkehrstote?

Einer Meldung des Statistischen Bundesamtes zufolge ist die Anzahl der Verkehrstoten in Deutschland in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf dem niedrigsten Stand seit fast 60 Jahren. Nach den vorläufigen Zahlen starben in Deutschland 2.762 Personen bei Straßenverkehrsunfällen und an deren Folgen. Wenn das Unfallgeschehen in den letzten drei Monaten des Jahres ähnlich günstig verläuft, nimmt das Jahr 2012 den langjährigen, nur durch das Jahr 2011 unterbrochenen Trend des stetigen Rückgangs der Verkehrstoten wieder auf. Der September 2012 überraschte mit fast 16 Prozent weniger Verkehrstoten. Auch die Anzahl der polizeilich registrierten Unfälle ging in diesem Monat um 4,1 Prozent gegenüber September 2011 auf 195.700 zurück.
In den ersten neun Monaten waren die wenigsten Verkehrstoten in den Stadtstaaten und im Saarland zu beklagen, die meisten in Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. In Baden-Württemberg waren es 354, knapp 1 Prozent (13) weniger als während der Berichtszeit des Vorjahres. Den stärksten Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnten Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen melden.
Bei allem darf nicht übersehen werden, dass die Anzahl der polizeilich erfassten Unfälle in den ersten neun Monaten dieses Jahres um rd. 1 Prozent auf 1,74 Millionen angestiegen ist. Bei knapp 230.000 Unfällen kamen Menschen zu Schaden. Diese Bilanz ist unerträglich und mahnt dringend, auf allen Ebenen die Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit zu forcieren. Destatis/GLH

Falschfahrer

Unachtsamkeit, Verwirrung, Alkohol, Drogen oder gar Selbstmordabsicht? Was hat den 20-Jährigen in der Frühe des 18. Novembers auf die falsche Fahrbahn der A 5 geführt? Wird man das je genau wissen? Tatsache ist, dass Geisterfahrten in Deutschland eher zu- als abnehmen. Nach diesem besonders schweren Unfall bei Offenburg werden vielerlei präventive Maßnahmen diskutiert. Der vorerst radikalste Vorschlag ist die Anbringung von stählernen Asphalt-Krallen, die bei falscher Einfahrt an Autobahnanschlussstellen die Reifen des Geisterfahrers platzen lassen. Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) will die Krallen sogar in die nächste Verkehrsministerkonferenz einbringen. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann denkt hingegen nicht an derart martialische Barrieren, deren Verwirklichung wohl zu lange dauern und überdies zu viel kosten würde. Hermann hat umgehend auf die Offenburger Katastrophe reagiert und am 20.11.12 qua Erlass eine Reihe von Vorkehrungen angeordnet. So müssen auf den Fahrbahnen der Autobahnausfahrten deutliche Pfeilmarkierungen angebracht werden. Durch diese sollen die Fahrer die falsche Richtung erkennen. Überdies sollen die Regierungspräsidien prüfen, ob an allen Autobahnausfahrten und Rastanlagen im Land jeweils zwei Verkehrszeichen 267 (Verbot der Einfahrt) vorhanden sind. Hermann will weiterhin beim Bund darauf dringen, dass die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eine laufende Studie zu den Ursachen von Falschfahrunfällen bald abschließt und die Ergebnisse vorlegt. IM BW/GLH