Grüne Knospen in den USA: Fresh Green Light Driving School

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe März/2012, Seite 158

Wir sind eine Fahrschule, die mit Leidenschaft jungen Fahrern helfen will, Unfälle zu vermeiden. Wir bauen die fahrerische Kompetenz unserer Schüler so gründlich auf, dass sie in allen Situationen des realen Verkehrs, selbst extremen, zurechtkommen. Und obwohl das Erlernen sicheren Fahrens eine ernste Angelegenheit ist, machen wir es für unsere Schüler zu einem entspannten, freudvollen Erlebnis.

So blumig bietet sich eine Fahrschule im Staat New York an, die neben Sicherheit auch den Umweltschutz auf ihr Panier geschrieben hat. Das trifft man in den USA neuerdings immer öfter, aber freilich noch nicht oft genug. Daraus sollte man jedoch nicht schließen, die Amerikaner seien dem Umweltschutz generell abhold. Man trifft dort auf viele Menschen, denen der Schutz der Umwelt und der Natur sehr am Herzen liegt. Viele Amerikaner kritisieren die Washingtoner Regierung wegen der laschen Umweltpolitik, die nicht zuletzt in der Weigerung, dem Kyoto-Protokoll beizutreten und entsprechenden nationalen Maßnahmen ernsthaft Raum zu geben, ihren Ausdruck gefunden hat.

Fresh Green Light

Oft unnütz oder mit viel zu hoher Leistung laufende Klimaanlagen machen beispielhaft deutlich: Der Umweltgedanke ist in den USA noch nicht so tief verwurzelt wie in Europa. Die Amerikaner waren es in Generationen gewohnt, aus dem Vollen zu schöpfen. Das Umdenken fällt dort offenbar viel schwerer als den Menschen auf dem dicht besiedelten, ressourcenarmen alten Kontinent. Als aufmerksamer Besucher aus Europa registriert man nicht nur die kleinen und großen Sünden, sondern gerechterweise auch die grünen Knospen, die sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten immer deutlicher recken, um zu dauerhaftem Blühen zu gelangen. So auch die im Speckgürtel von New York City unter Fresh Green Light firmierende Fahrschule.

Curriculum von 1949 ...

Das von Laura Shuler und ihrem Mann Steve Mochel in Rye, NY, einer Stadt mit 50.000 Einwohnern, gegründete Unternehmen bildet ausschließlich auf mit Video-Kameras ausgestatteten Hybrid-Fahrzeugen aus. Daneben werden computergesteuerte Simulatoren eingesetzt. Schuler und Mochel waren zuvor im oberen Management größerer Unternehmen tätig gewesen. Als ihre beiden heranwachsenden Söhne nacheinander den Führerschein erwarben, stellten sie fest, „dass sich das Curriculum der amerikanischen Fahrschulen seit 1949 nicht verändert hat“ (Shuler in MONEY Magazine 12/2010). Vor Gründung des eigenen Unternehmens war Shuler Geschäftsführerin einer großen Marketingorganisation gewesen. Als sie im Auftrag eines Automobilunternehmens die Kampagne „Sicheres Fahren für Teenager“ leitete, kam ihr der Gedanke, dass in der Fahrschulbranche einiges zu verbessern sei und für Unternehmen mit neuen, „frischen“ Ideen gute Chancen bestünden. Steve, bis dahin ebenfalls im oberen Management einer US-Company tätig, war zunächst nicht begeistert. „He shot me down“, so Laura zu MONEY Magazine. Doch Ende 2008 wurde Fresh Green Light gegründet.

Laura und Steve kleckerten nicht. Sie investierten insgesamt 450.000 Dollar, davon 250.000 aus erspartem und 200.000 aus geliehenem Geld. Mit vier Kindern und den jetzt nicht mehr sprudelnden Gehältern galt es, den Aufwand für die Lebenshaltung drastisch zu senken.

Erfolg durch Qualität

Der Erfolg gab Laura Recht. Schon 2010 erzielte Fresh Green Light einen Jahresumsatz von 300.000 Dollar. Ihr neues, vor allem auf zeitgemäße Inhalte und Ausbildungsqualität gerichtetes Curriculum kommt bei den Teenagern gut an. Wir wollen, so Steve zu MONEY Magazine, im Laufe der Zeit zum Stanley Kaplan für Fahrausbildung werden (Kaplan war erfolgreicher Pionier und Geschäftsmann im Tutoring angehender Studenten, Red.). Ungeachtet der sehr unterschiedlichen Systeme der Fahrausbildung zeigt uns Fresh Green Light einmal mehr, dass es sich lohnt, in frische Ideen und hohe Ausbildungsqualität zu investieren.

Mehr dazu unter: http://www.freshgreenlight.com/

GLH