Kurz und aktuell: Großer Aufschrei, aber auch Lösungen? / Wachablösung

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe März/2013, Seite 126

Großer Aufschrei, aber auch Lösungen?

Der ACE, ein eher kleiner, für viele Automobillisten nicht eben attraktiver Club, hat es schwer. Eingedenk dieser Irrelevanz sollte man über dessen jüngsten Profilierungsversuch auf Kosten der Fahrlehrer generös hinweggehen. Lässt man die Ungereimtheiten und den (nachgeplapperten) Nonsens der 36 Seiten umfassenden „Studie“ einmal beiseite, bleibt die andauernd hohe Quote nicht bestandener Fahrprüfungen als ein Punkt berechtigter Kritik. Zumal da die Erfolgsquote der einzelnen Fahrschulen erheblich differiert. Die Frage ist: Wer oder was macht den Durchschnitt kaputt? Sind es die lernfaulen, auf die Prüfung drängenden Fahrschüler? Ungleich urteilende Prüfer? Zu hohe Anforderungen? Die teils unfähigen Fahrlehrer? Oder ist, wie es die ACE-Studie zu insinuieren versucht, das System korrupt? Letztes ist eine Niederträchtigkeit sondergleichen, die keiner weiteren Diskussion wert sein sollte. Keiner weiß es genau, und erhellende wissenschaftliche Analysen stehen aus. Sicher ist hingegen, dass – in toto gesprochen – das Verbraucherbewusstsein der Fahrschüler mit mangelhaft bis ungenügend zu benoten ist. Sollen angehende Fahrschüler kritische Kunden werden, die für ihr gutes Geld nachhaltige Sicherheit, problemlosen Prüfungserfolg und keine Kaufreue bekommen wollen, müssen sie informiert und angeleitet werden. Daran fehlt es. Mit großer Entrüstung und naiven Gegenäußerungen ist da wenig auszurichten; der vorläufige Gipfel einer solchen Reaktion liest sich sinngemäß so: Die „Nichtbestehensquoten“ haben sich seit Jahren trotz immer schwierigerer Rahmenbedingungen nicht verändert! Daraus, so hofft man wohl, soll der Leser schließen: Die „Nichtbestehensquoten“ sind, so wie sie sind, okay! Sapperlot!. Die Verbände, allen voran die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V., sind es ihren redlich arbeitenden Mitgliedern schuldig, für andauernde glaubwürdige Aufklärung der Öffentlichkeit über die entscheidenden Kennzeichen guter Fahrschulqualität und deren Kosten zu sorgen. GLH

Wachablösung

Peter Tschöpe, seit 16 Jahren Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V., zieht sich auf der Mitgliederversammlung am 20. April dieses Jahres aus der aktiven Verbandsarbeit zurück. Tschöpe, der ab 1974 als Vorsitzender des Kreisvereins Ortenaukreis in die Verbandsarbeit eintrat, machte sich in den folgenden Jahren besonders auch als Dozent für Verkehrsrecht einen Namen. Seine langjährige aktive Rolle im Beirat des Verbandes brachte ihm hohes Ansehen bei den Mitgliedern ein, die ihn 1989 in das Amt des dritten Landesvorsitzenden wählten. Schon zwei Jahre später stieg Tschöpe in das Amt des zweiten Vorsitzenden auf. 1997 wählte ihn die Mitgliederversammlung zum Vorsitzenden des Verbandes. Tschöpes entschiedenes Eintreten für die privatwirtschaftliche, von Eigentümern geführte Fahrschule, ist eines seiner Markenzeichen. 2004 wählten ihn die Delegierten der Landesverbände in den geschäftsführenden Vorstand der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. Dieses Amt legte er vorzeitig nieder, um – wie er es sagte – jüngeren Kräften in der Führung der Spitzenorganisation des deutschen Fahrlehrerwesens Platz zu machen. 2005 wurde er in das Präsidium der Deutschen Fahrlehrer-Akademie und wenig später in den Aufsichtsrat der Fahrlehrerversicherung berufen. Sein Ausscheiden markiert auch im südwestdeutschen Fahrlehrerverband einen Generationswechsel. „Jetzt müssen 50-Jährige und Jüngere ran“, erklärte unlängst der Sprecher einer aktiven Mitgliedergruppe.
Peter Tschöpes Weg in den (teilweisen) Ruhestand wird von der Redaktion der FahrSchulPraxis mit großem Dank und hoher Anerkennung für seine Arbeit als Chefredakteur und seine ungezählten namhaften Fachbeiträge begleitet. MR