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Aktuelle News: Sonniges Wetter - 10% mehr Verunglückte im Juli 2013 / Steinbrück: "Fahrlehrer plötzlich als Pädagogen gefordert" / Aufgeschnappt

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2013, Seite 542

Sonniges Wetter – 10% mehr Verunglückte im Juli 2013

Nach einer Meldung des Statistischen Bundesamtes vom 20. September 2013 kamen im Juli dieses Jahres wesentlich mehr Menschen im Straßenverkehr zu Schaden als im Juli des Vorjahres. Nach den vorläufigen Ergebnissen des Bundesamtes (Destatis) verunglückten rund 40.900 Menschen im Juli 2013, das waren 10,2% mehr als ein Jahr zuvor. Trotz dieser Zunahme ging die Zahl der Verkehrstoten auch im Juli 2013 zurück, allerdings war der Rückgang um 0,5% sehr gering (367). Insgesamt habe die Polizei im Juli 2013 in Deutschland rund 207.400 Verkehrsunfälle aufgenommen, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Das seien 2,4% mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Dabei erhöhte sich die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden (+ 11,8% auf 32.200) wesentlich stärker als die Anzahl der Unfälle, bei denen nur Sachschaden entstand (+ 0,9% auf 175.200). Zu der Zunahme der Unfälle, so die Annahme des Bundesamtes, habe wohl das sonnige und trockene Wetter im Juli dieses Jahres beigetragen. Es ist weiter anzunehmen, dass Zweiradunfälle überproportional an dieser Entwicklung beteiligt waren.

Tödliche Unfälle gingen insgesamt weiter zurück
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres erfasste die Polizei insgesamt rund 1,35 Millionen Verkehrsunfälle, eine Abnahme um 1,4% gegenüber Januar bis Juli 2012. Darunter waren rund 161.100 Unfälle mit Personenschaden (- 6,5%) und 1,19 Millionen Unfälle mit ausschließlich Sachschaden (- 0,7%). 1.795 Menschen verloren bei Straßenverkehrsunfällen von Januar bis Juli 2013 ihr Leben, das waren 267 Personen oder 12,9% weniger als in den ersten sieben Monaten des Jahres 2012. Die Zahl der Verletzten ging in diesem Zeitraum ebenfalls zurück, und zwar um 6,3% auf 206.900. Destatis/GLH

Steinbrück: „Fahrlehrer plötzlich als Pädagogen gefordert“

Die September-Ausgabe der ADAC Motorwelt enthielt Interviews mit Angela Merkel und Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Frage an Letzten: „Finden Sie es gut, wenn junge Fahrer spezielle Fahrsicherheitstrainings oder Nachschulungen absolvieren?“ Antwort Steinbrück: „So eine Art zweigeteilte Ausbildung finde ich ganz gut. Aber das wirft Fragen auf: Die Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer werden plötzlich auch als Pädagogen gefordert. Und man muss aufpassen, dass das nicht einen großen Kostenschub für die jungen Leute auslöst [...]“ Also Zweiphasenausbildung ja, aber kosten soll das möglichst nichts? Und wie muss man das mit den Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern verstehen, die „plötzlich“ als Pädagogen gefordert sein sollen?
Bisher seien sie es nicht? Oder wollte er sagen, Pädagogen brauchen wir dafür nicht? Die viel gerühmte klare Kante des Herrn Steinbrück kam jedenfalls bei dieser Antwort nicht zum Vorschein. Oder doch? Wollte er eigentlich sagen: Verkehrssicherheit ist ganz wichtig, aber das Fahren lernt man am besten bei pädagogisch ungebildeten Fahrlehrern, die billig sind? Damit läge Steinbrück ganz auf Linie. Denn quer durch die Farbenlehre der Parteien haben sich Politiker zu allen Zeiten immer ähnlich geäußert: Sie rühmen die hohe Bedeutung guter, nachhaltiger Fahrausbildung für die Verkehrssicherheit, aber im selben Moment kehren sie ihre Sorge um die Erschwinglichkeit des Führerscheins hervor. Für die so wichtige Fahrausbildung tun sie seit Jahren fast nichts, am allerwenigsten für eine zukunftsfähige Reform der Fahrlehrerausbildung. Und ihre Sorge um den „bezahlbaren Führerschein“ ist schierer Populismus: Denn angesichts der kannibalischen Konkurrenz, die heute unter den Fahrschulen herrscht, ist es höchst unwahrscheinlich, dass der Preis für den Führerschein aus dem Ruder läuft. GLH

Aufgeschnappt

Frage an die Pressestelle des baden-württembergischen Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur:  „Am 17. Juni 2013 wurde ich 21 Jahre alt. Den Führerschein Klasse B besitze ich seit mehr als drei Jahren. Am 20. Juni 2013 stellte ich bei der Führerscheinstelle einen Antrag auf Klasse A mit Schlüsselzahl 80. Der Antrag wurde abgelehnt mit der Begründung, diese Fahrerlaubnis besäße ich bereits. Ich möchte eigentlich nicht Trike, sondern ein Motorrad der Klasse A2 fahren, und wenn ich 24 bin, eines der Klasse A. Aber ich möchte nicht zweimal die Prüfung machen. Mein Fahrlehrer hat gesagt, das ginge. War die Ablehnung rechtens?“

Antwort des Ministeriums:  „Die Ablehnung der Führerscheinstelle eines Eintrags der Schlüsselzahl 80 ist rechtens, wenn sie ohne A-Prüfung aufgrund Besitzstands der Klasse B beantragt wird. Meldet sich der Betroffene dagegen zur Fahrschulausbildung der Klasse A an und beantragt eine entsprechende Erweiterung seiner Fahrerlaubnis der Klasse B um die Klasse A, so ist die Klasse A nach erfolgreicher Fahrerlaubnisprüfung zur Klasse A zu erteilen, und zwar mit der Schlüsselzahl 80 bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres.“ MR