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55 EDITORIAL: Fahreignungsseminar
58 Aktuelle News: Verbandkasten: neue Norm / The Detroit Auto Show
60 Mitgliederversammlung 2014: Einladung
67 Kreisvereine – Herzlichen Dank an die Vorstände
72 Berufskraftfahrer-Qualifikation – Umsatzsteuerfreiheit erweitert
74 Vertrauen zur Fahrschule braucht ehrliche Werbung
76 Motorradausbildung – Droht Überschlag trotz ABS?
78 Schutzkleidung für Motorradfahrschüler – Mehr Rechtssicherheit durch 10. FeV-Änderungsverordnung
85 Seminar für Motorradfahrlehrer – Topp-Training - Schräglage, Kurven und mehr
103 Gerichtsurteile: (2227) Reifenplatzer auf der Autobahn / (2226) Kein Schadenersatz beim „So-Nicht-Unfall“ / (2225) Kein erleichterter Kfz-Diebstahl / (2224) Empfehlungs-E-Mail / (2223) Werbung für zeitlich begrenzte Rabattaktionen
EDITORIAL: Fahreignungsseminar
© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Februar/2014, Seite 55
Liebe Leserinnen und Leser,
am 1. Mai 2014 löst das neue Fahreignungs-Bewertungssystem das bisherige Mehrfachtäter-Punktsystem ab. Ab dann kann bei einem Stand von einem bis maximal fünf Punkten durch freiwilligen Besuch des neuen Fahreignungsseminars (FES) ein Punkt abgebaut werden. Diesen „Rabatt“ bekommt man im Zeitraum von fünf Jahren nur einmal. Ob es in den Fahrschulen zu einem Gedränge kommen wird? Wohl kaum, zumal die bisherige Pflichtteilnahme (14 Punkte) ersatzlos weggefallen ist. Optimisten rechnen mit etwa 20.000 Teilnehmern pro Jahr. Weniger hoffnungsfrohe Schätzungen gehen von lediglich 5.000 aus. In Deutschland gibt es derzeit ca. 6.000 bis 7.000 ASP-Seminarleiter, von denen sich nun viele fragen: Lohnt es sich, Seminarleiter FES zu werden? Immerhin muss dafür ein kostspieliges dreitägiges Upgrade-Seminar besucht werden; und auch die Fortbildung und die Überwachung schlagen zu Buche.
Ja, sage ich, es lohnt sich, denn von dem neuen Paragrafen 4a StVG geht eine ermutigende Botschaft aus: Nie zuvor hat der Gesetzgeber in dieser Deutlichkeit die verkehrspädagogische Kompetenz besonders geschulter Fahrlehrer anerkannt. Und mir scheint, das letzte (politische!) Wort sei über das Fahreignungs-Bewertungssystem noch nicht gesprochen. Niemand weiß heute mit Sicherheit, wie sich die neuen Regelungen auswirken werden. Das „automatische“ Aus bei acht Punkten wird im Lauf der Zeit sicher noch einige heikle Fragen aufwerfen. Dem neuen System mangelt es, so viel kann jedenfalls heute schon gesagt werden, an Transparenz und Hilfestellungen für eine frühzeitige Behebung von Mängeln der Fahreignung.
In das neue System werden auch umgedeutete alte Punkte mitgenommen. Nicht zuletzt deshalb wird nach dem 1. Mai 2014 ein gewisser Seminarbedarf entstehen. Die in der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. vereinten Landesverbände sind der Auffassung, dass in allen Regionen der Republik ein flächendeckendes FES-Angebot sicherzustellen ist. Doch eines muss klar sein: Wer nur aus rein wirtschaftlichen Gründen Seminarleiter FES werden will, könnte in den nächsten zwei bis vier Jahren ein Manko einfahren. Doch à la longue wird es sich wahrscheinlich lohnen, mitzumachen. Und zuletzt: Die erforderliche Zusammenarbeit mit Psychologen beim FES könnte für beide Seiten ein Gewinn sein und langfristig weitere interessante Möglichkeiten eröffnen – auch für die Erschließung neuer Zielgruppen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ihr Verband steht Ihnen auf jeden Fall zur Seite. Sobald die Eckdaten und Rahmenbedingungen des neuen Seminarkonzeptes endgültig feststehen, bieten wir Ihnen qualitätvolle Upgrade-Seminare an.
Es grüßt Sie sehr herzlich
Ihr
Jochen Klima