Leitsätze - Ausbildung auf ABS-Motorrädern

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe März/2014, Seite 136

Die neue Motorrad-Saison steht vor der Tür. 2013 sind in der FahrSchulPraxis mehrere Artikel und Leserbriefe über die Ausbildung mit ABS-Motorrädern erschienen. Aus gegebenem Anlass fasse ich noch einmal zusammen.

Die Grenzen der Physik und der Technik

Das Motorrad mit ABS darf uns nicht dazu verleiten, zu unserem Fahrschüler zu sagen: „Fahr da runter, komm mit 50 km/h wieder hierher und hau voll die Bremse zu.“ Wir dürfen die Grenzen der Physik und der Technik niemals aus dem Auge verlieren. Es haben sich leider schon schwere Unfälle durch sich überschlagende ABS-Motorräder ereignet.

Was für ein ABS-System?

Wenn es um ABS bei Motorrädern geht, muss man als Fahrlehrer genau wissen, was für ein System das Lehrfahrzeug hat. ABS-Bremse ist nicht gleich ABS-Bremse.

Funktioniert die Technik?

Und zweitens müssen wir absolut sicher sein, dass das ABS richtig arbeitet (dass z.B. die nötige Batteriespannung vorhanden ist, da sich sonst das System abschalten könnte).

Ausbilden wie ohne ABS

Die Ausbildung auf Motorrädern mit ABS sollte sich von der auf Motorrädern ohne ABS nicht unterscheiden. Denn viele unserer Kunden fahren als Fahranfänger ein Motorrad ohne ABS. Und für das elektronische Steuersystem ist die Information, dass das Hinterrad blockieren will, unverzichtbar, um präzise regeln zu können. Nach der Information der Firma BOSCH (siehe Beitrag „Droht Überschlag trotz ABS?“ von Jochen Klima in FPX 2/2014, Seite 76) ist klar, wie extrem wichtig es ist, darauf zu achten, dass bei der Grundfahraufgabe „Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung“ immer mit beiden Bremsen verzögert wird.

Karl-Heinz Hiller
Motorradreferent