EDITORIAL: Gute Ausbildung hat ihren Preis!

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Mai/2014, Seite 215

Liebe Leserinnen und Leser,

am 1. Mai 2014 traten die Bestimmungen der zehnten FeV-Änderungsverordnung in Kraft. (siehe auch Seite 240 dieser Ausgabe). Damit gibt es für die praktische Prüfung in sämtlichen Motorradklassen endlich klare Vorgaben zur Schutzkleidung: Künftig findet die Prüfung nicht statt, wenn der Bewerber nicht mindestens mit Helm, einer Motorradjacke mit Rückenprotektor, Motorradhose, Motorradstiefeln und Motorradhandschuhen ausgerüstet ist. Was für viele gute Motorradfahrlehrer längst Selbstverständlichkeit ist, hat nun – kaum dass die Vorschrift gedruckt war – Bedenkenträger sowie den Protest von Eltern, Motorradhändlern und leider auch von manchen Kollegen auf den Plan gerufen. Man hat wohl erkannt, dass dieses (notwendige!) Mehr an Sicherheit nicht zum Nulltarif zu haben ist und der Motorradführerschein deshalb künftig etwas mehr kosten wird.

Neulich berichtete einer im Forum Verkehrsprävention im Stuttgarter Innenministerium sehr sorgenvoll, dass schon an den ersten schönen Wochenenden des Jahres wieder zahlreiche Motorradfahrer verunglückt sind. Als der ansonsten achtbare Teilnehmer aber im gleichen Atemzug beklagte, der Motorradführerschein sei inzwischen so teuer, ja fast unerschwinglich geworden, glaubte ich mich für einen Moment im falschen Haus.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, dabei wurde mir einmal mehr klar: Es ist unser aller Aufgabe, das Bewusstsein der Bevölkerung dafür zu schärfen, dass gute Fahrausbildung der Verkehrssicherheit dient und deshalb ihren Preis hat. Ich rate deshalb, die wegen der neuen Bekleidungsvorschriften gestiegenen Kosten ordentlich zu kalkulieren und die Preise entsprechend anzupassen. Wer das nur wieder „schlucken“ will, macht Defizit. Ihr Verband wird alles daran setzen, mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit zur Akzeptanz bei den Kunden beizutragen.

In diesem Sinne grüße ich Sie sehr herzlich

Ihr

Jochen Klima