RoadSense - Seit fünf Jahren Erfolgsprojekt

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe August/2014, Seite 506

RoadSense ist ein Verkehrstrainingsprogramm von Mercedes-Benz für Schüler der 8. Klasse. Die zwischen der Fahrradprüfung in der Grundschule und der Führerscheinausbildung in der Fahrschule entstehende Lücke in der Verkehrserziehung soll damit geschlossen werden.

RoadSense – Verkehrstrainingsprogramm für 13- bis 15-Jährige (Foto: Daimler Presse)Jugendliche und Fahranfänger sind noch immer die am stärksten gefährdete Risikogruppe im Straßenverkehr. In Deutschland kommt alle 22 Minuten ein Jugendlicher im Verkehr zu Schaden. Jeden zweiten Tag verliert ein Jugendlicher sein Leben auf der Straße. Hier setzt Mercedes-Benz an und will mit RoadSense einen Beitrag zur Minderung des Unfallgeschehens leisten. RoadSense startete im Sommer 2010 als Pilotprojekt sehr erfolgreich in Stuttgart und wird seitdem in immer mehr Städten angeboten. In Baden-Württemberg kamen Ravensburg und Rastatt hinzu. 

Jedes Jahr durchlaufen innerhalb von zwei bis vier Wochen mehrere tausend Schüler aus Haupt-, Werkreal- und Realschulen sowie Gymnasien das Programm von RoadSense. 

Warum 13- bis 15-Jährige?

Untersuchungen haben gezeigt, dass 13- bis 15-Jährige, meistens Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen, für dieses Thema besonders aufnahmefähig sind. Die Welt der Straße wird zunehmend vielfältiger und komplizierter. Im Familienauto, im Auto von Freunden, nach der Disco oder dem Sporttraining finden sich Jugendliche als Mitfahrer oft in Situationen wieder, die sie selbst und andere vor Herausforderungen stellen. Fährt jemand zu riskant oder gar gefährlich? Sind Taschen und Gepäck sicher verstaut? Konzentriert sich der Fahrer auf die Straße oder ist er vielleicht abgelenkt? Jugendliche lernen bei RoadSense während eines halben Tages ganz aktiv und erfahren quasi „am eigenen Leib“, wie sie schon als Mitfahrer positiven Einfluss auf das Verkehrsgeschehen nehmen können.

Speziell geschulte Fahrlehrer

Speziell in das Programm eingewiesene Fahrlehrer vermitteln den Schülern sicherheitsrelevante Verhaltensweisen für Mitfahrer. Sie fördern damit die Entwicklung des Verkehrssinnes (road sense) und das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmer. Die zu vermittelnden Inhalte wurden gemeinsam mit Experten des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. (DVR), der Jacobs University Bremen und der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V., vertreten durch den Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V., entwickelt.

Entwicklung im Fluss

Mercedes arbeitet ständig an der Weiterentwicklung von RoadSense. Dazu trafen sich im Juni dieses Jahres die RoadSense-Fahrlehrer für ein Refresher-Training in der Mercedes-Benz Niederlassung Stuttgart. Dabei wurde Bewährtes repetiert und neue Erfahrungen und Erkenntnisse des letzten Jahres in das Programm eingefügt. RoadSense ist ein sinnvolles und für die Jugendarbeit sehr inspirierendes Verkehrstrainingsprogramm, das mittlerweile in 12 Städten Deutschlands läuft. Es lohnt sich für Kolleginnen und Kollegen, an neu entstehenden RoadSense-Standorten mitzuwirken.

Ralf Nicolai/Gebhard L. Heiler