Bundesvereinigung - Reform der Fahrlehrerausbildung

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2014, Seite 582

Der Umbau des Fahrlehrerberufes vom Umschulungs- zum Ausbildungsberuf ist seit Langem ein wichtiges Anliegen der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. (BVF). Dazu wurde vor kurzem vom Bundesvorstand, den die Vorsitzenden der Landesfahrlehrerverbände bilden, ein Entwurf für die Neuregelung der Fahrlehrer-Ausbildung verabschiedet.

Angestrebt wird – so legte es Bundesvorsitzender Gerhard von Bressensdorf unlängst in einem Interview dar – eine duale, fachakademische Ausbildung, die mindestens 24 Monate umfasst. Dabei sollen im theoretischen Teil nicht Recht und Technik – so wichtig sie sind –, sondern die Fächer Pädagogik, Didaktik und Lernpsychologie vorrangige Inhalte sein. So kann sichergestellt werden, dass die an den Fahrlehrerberuf gestellten verkehrspädagogischen Bildungsanforderungen erfüllt werden können. Und weil eine Ausbildung dieses Anspruchs bestimmte Schlüsselqualifikationen der Bewerber voraussetzt, muss dringend auch der Berufszugang neu geregelt werden. Auf der Sitzung des Bundesvorstandes am 16. bis 18. August 2014 in Bad Gögging wurden zum Entwurf aufgetretene Fragen eingehend diskutiert.

Zuständigkeit des Bundes oder der Länder

Kernstücke des Entwurfs sind die stärkere Hinwendung zur Verkehrspädagogik und die dadurch bedingte Verlängerung der Berufsausbildung. Letzteres wirft die Frage auf, ob eine zweijährige Ausbildung in Anbetracht der Kulturhoheit der Länder vom Bund geregelt werden darf. Von Bressensdorf stellte dazu fest, dass dies zunächst geklärt werden müsse. Falls die Länder zuständig seien, müsse sichergestellt werden, dass der in einem Bundesland erworbene Abschluss als Fahrlehrer überall in Deutschland anerkannt werde.

Zwei Jahre sind manchen zu viel

Außerdem, so von Bressensdorf, gebe es Anzeichen, dass nicht alle Interessengruppen, die beim Gesetzgebungsverfahren mitreden wollen, eine Verlängerung auf zwei Jahre mittragen. Deshalb kam der Bundesvorstand überein, die anderen Gruppierungen zu einem Round-Table-Gespräch einzuladen.

Fazit

Das Konzept der Bundesvereinigung ist schlüssig. Es gilt nun, alle Beteiligten davon zu überzeugen, dass in wesentlichen Punkten divergierende Vorschläge nicht zum Ziel führen. Es geht darum, Interessenten am Fahrlehrerberuf besser auszuwählen und sie ihrem späteren Bildungsauftrag entsprechend zukunftsorientiert auszubilden.

Jochen Klima