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535 EDITORIAL: E-Learning statt Theorieunterricht?
538 Aktuelle News: Fahrsimulator - die Stunde der Rigoristen / Im Nu 5 Punkte
540 Ausbildungsfahrschule: Gilt das Mindestlohngesetz für Fahrlehreranwärter?
545 Wenn Kleine den Großen ins Gehege kommen ... Teure Markenrechtsverletzung
550 Motorrad-Langstreckentraining Istrien Total 2015 – Magnetisch: Automotodrom Grobni / Danke für Istrien Total 2015
562 Fahrerlaubnisrecht und anderes – Was hat sich seit 1999 geändert?
567 KOLUMNE: Traumberuf Fahrlehrer?
570 Fit im Verkehr und FahrFitnessCheck – Werbekampagne des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI)
578 Gerichtsurteile: (2332) Gefährliches Aussteigen aus Pkw / (2331) Entziehung der Fahrerlaubnis / (2330) Provokation mittels Vollbremsung / (2329) Zusage auf Sonderzahlung / (2328) Überstundenschätzung
EDITORIAL: E-Learning statt Theorieunterricht?
© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2015, Seite 535
Liebe Leserinnen und Leser,
in der Ausgabe 3/15 der Zeitschrift für Verkehrssicherheit (ZVS) erschien ein Aufsatz mit dem Titel „Zum Stellenwert des Theorieunterrichts in der Fahrausbildung". Die Verfasser, Professor Dr. Margret Fell und Dr. Walter Weißmann, gehen darin der Frage nach, ob auch allein durch E-Learning, also ohne Fahrlehrer, die für angehende Kraftfahrer erforderlichen Inhalte vermittelt werden könnten.
Ich denke, dieser Beitrag kam zur rechten Zeit. Denn im Zuge der für das nächste Jahr anstehenden Reform des Fahrlehrer- und Ausbildungsrechts werden mit einiger Sicherheit digitale Vorkämpfer auftreten, die das Bild des Lehrenden vor einer Klasse im Zeichen des Selbstlernens am PC als für den Fahrunterricht veraltet, überflüssig und im Übrigen als zu aufwendig betrachten.
Die Autoren warnen eindringlich vor einer Entpädagogisierung der Fahrausbildung und sie begründen ausführlich, weshalb das nicht geschehen darf. Stark gerafft heißt es da sinngemäß: Ein Schwenk zu vorrangigem E-Learning würde einer fundierten, am ganzen Menschen orientierten Ausbildung der Fahrerlaubnisbewerber entgegenstehen. Gemeinsamer Theorieunterricht hingegen ermöglicht die Reflexion des personal-sozialen Handelns im Straßenverkehr, weil Schüler dabei – im Gegensatz zum praktischen Unterricht – keinem direkten Handlungsdruck ausgesetzt sind.
Die Wissenschaftler machen auch deutlich, dass es zwischen Fahrlehrerschaft und Politik einer „generellen Diskussion über Bildungs- und Lernziele der Fahrausbildung" bedarf. Ganz oben auf der Liste müssten dabei Überlegungen zu einer neuen Lernkultur in der Fahrausbildung stehen, wie z.B. das „Blended Learning". Gemeint ist damit ein sinnvoller Mix aus herkömmlichem Unterricht und E-Learning. Die Darlegungen der Autoren geben auch Hinweise zu den Erfordernissen der künftigen Fahrlehrerausbildung. Für die anstehenden Diskussionen im politischen Raum kann der Beitrag eine wichtige Stütze der für eine stärkere pädagogische Ausrichtung des Fahrlehrerberufs eintretenden Entscheidungsträger sein.
Mit besten Grüßen
Ihr
Jochen Klima