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431 TÜV – bitte näher zum Kunden
434 Update: Mehr Verkehrstote 2015 - Trendwende?
436 Umfrage 2016 – Zur beruflichen und sozialen Lage der angestellten Fahrlehrer/innen
438 Bargeldeinnahmen – Die Kasse korrekt führen
443 Wir nehmen den TÜV beim Wort – Land unter beim TÜV Freiburg
444 Seminar neu: Großraum- und Schwertransporte
448 Bundesgesetzblatt: 51. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften
470 Gerichtsurteile: (2371) Trotz Raser - Teilhaftung des Wartepflichtigen / (2370) Vorsätzliche Missachtung des Geschwindigkeitslimits
Wir nehmen den TÜV beim Wort! Land unter beim TÜV Freiburg
© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe August/2016, Seite 443
Die eingeleiteten Maßnahmen scheinen zu greifen: Anscheinend hat sich die Prüfungsplatz-Situation in der TÜV-Niederlassung Tübingen und – von wenigen Einzelfällen abgesehen – auch im Bereich der Niederlassung Singen weitgehend entspannt. Ein neuer Sorgenfall der TÜV SÜD Auto Service GmbH ist die Niederlassung Freiburg. Dort haben sich Anfang Juli die Beschwerden stark gehäuft.
Tübingen und Singen
Die FahrSchulPraxis berichtete in der Juni-Ausgabe auf den Seiten 311 und 327 ausführlich über die Prüfungssituation. Die Beschwerden von Fahrschulen über zu wenig Prüfungsplätze in den Bereichen Singen und Tübingen waren nicht abgerissen. Doch nun zeigen die massiven Beschwerden des Verbandsvorstandes Wirkung und man scheint die Lage in den Griff zu bekommen. Zu echten Prüfsteinen werden jedoch die Wochen rund um den Beginn der Sommerferien. Dann wird der TÜV beweisen müssen, dass er es auch in Tübingen und Singen geschafft hat, sich auf den zu erwartenden Ansturm von Prüflingen einzustellen. Wir werden die Lage selbstverständlich sehr kritisch im Auge behalten.
Chaos in Freiburg + Emmendingen
In der Niederlassung Freiburg wurde zu Beginn des Jahres mit Martin Kattan ein neuer Niederlassungsleiter berufen. Er musste schnell feststellen, dass eine sehr schwierige Aufgabe vor ihm liegt: Aus falsch verstandener Kundenfreundlichkeit waren dort telefonische Bestellungen mit viel zu kurzen Vorlaufzeiten und telefonische Zuteilungen von Prüfungsplätzen nach Gutsherrenart an der Tagesordnung. Vernünftige Kommunikation mit den Fahrschulen fand praktisch nicht statt! Im Gegenteil, wurde der Stress zu groß, gingen die Disponenten einfach nicht mehr ans Telefon; mit einem Wort: „Chaos!“ Da musste man sich als Außenstehender nicht wundern, dass das System an seine Grenzen kam und am Ende versagte.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
In enger Kooperation zwischen Niederlassungsleiter und dem Verband wurde Anfang Juli zunächst versucht, einen Überblick zu bekommen: Alle Mitgliedsfahrschulen waren aufgefordert, in einer Tabelle ihre Bestellungen der letzten Wochen und die entsprechenden Reaktionen des TÜV aufzulisten. Dabei stellte sich heraus, dass der TÜV, aber auch eine größere Anzahl Fahrschulen, sich nicht an die vereinbarten Fristen für Bestellung, Zuteilung und Rückgabe von Prüfungen gehalten hatten. Die Fahrschulen warfen dabei dem TÜV Misswirtschaft vor; der TÜV hingegen beschuldigte die Fahrschulen nicht termin- und bedarfsgerecht bestellt zu haben.
Hoffnung auf Besserung
Der neue Niederlassungsleiter hat die nicht ganz leichte Aufgabe, seinen Laden in Ordnung zu bringen. Genau so wichtig ist es aber, den bisher durch falsch verstandene Kundenfreundlichkeit verwöhnten Fahrschulen deutlich zu machen, dass nur bei frist- und bedarfsgerechter Planung langfristig genügend Prüfungsplätze bereitgestellt werden können. Erst dann verdient auch die TÜV-Niederlassung Freiburg das Prädikat „moderner, kundenorientierter Dienstleister“. Der Vorstand des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg wird auch die dortige Entwicklung aufmerksam beobachten.
Jochen Klima