Seminar der FSG/TTVA mbH: Vom Verbrenner zur Elektromobilität

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe September/2016, Seite 496

Fuhren Sie schon einmal ein Elektroauto? In einem sog. Basis-Seminar der Fahrlehrerfortbildung bejahten diese Frage gerade einmal zwei von 18 Fahrlehrern. Elektromobilität ist mittlerweile in aller Munde. Vor Kurzem wurde für elektrisch und teilelektrisch angetriebene Autos sogar eine staatliche Kaufprämie verkündet. Vereinzelt fragen auch Fahrschüler schon nach solchen Autos. Doch viele Fahrlehrer haben noch keine praktische Erfahrung mit der neuen Art, nämlich ohne Auspuff- und Verbrennungsgeräusch, Auto zu fahren.

Foto: Stefan Krüger

E-Fahrzeug-Schulung bei der Basis-Fortbildung des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. – FSG/TTVA mbH – hier: 21.- 23.06.2016 in Rastatt
(Foto: Stefan Krüger)

Wandel aktiv begleiten 

Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. will den Wandel aktiv begleiten. Deshalb enthalten in diesem Jahr seine dreitägigen Basis-Seminare (anerkannt nach § 33a Abs. 1 FahrlG) einen Unterrichtsblock Theorie und Praxis der elektrischen Mobilität.

An sieben Unterrichtsorten in Baden-Württemberg, zuletzt in Rastatt, wird aus der Praxis berichtet und mit fünf unterschiedlichen Fahrzeugen gefahren. Dozent ist Stefan Krüger, Gründungsmitglied des Stuttgarter Elektro-Mobilistenvereins „Electrify-BW e.V.“, ein erfahrener Praktiker dieses Metiers. Es geht dabei um Informationen über verfügbare und für Fahrschulen geeignete Fahrzeuge, um Hinweise und Techniken zur energiesparenden Fahrweise und zur Ladetechnik. Krüger brachte neben seinem eigenen E-Auto fünf sehr angesagte Modelle mit. Unterstützt wurde er dabei von den umliegenden Autohäusern, die die Chance nutzten, mit den Fahrlehrern in Kontakt zu kommen.

Die E-Flotte 

So waren neben dem Elektro-Golf vom Rastatter Autohaus VW Gerstenmaier auch ein Nissan Leaf vom Autohaus Wild aus Bühl, ein Renault ZOE vom Autohaus TRI AG aus Baden-Baden sowie ein Kia Soul-EV von der Auto-Dom Pforzheim GmbH mit von der Partie. Da ein Urteil über Elektroautos ohne eine Probefahrt in einem Tesla kaum zu fällen ist und bei der nächsten Tesla-Niederlassung in Stuttgart kein Fahrzeug zur Verfügung stand, kam freundlicherweise der Karlsruher Vielfahrer Hansjörg von Gemmingen mit seinem schon 285.000 Kilometer gefahrenen Tesla Modell S vorbei und stellte dieses für Probefahrten zur Verfügung.

Probefahrten 

Die Fahrlehrer nahmen das Ausprobieren gern an. Sie konnten in den Fahrzeugen während knapp zwei Stunden gut 100 Kilometer zurücklegen. Ein ausgeklügelter „Spielplan“ organisierte alle 20 Minuten für jeweils drei Insassen einen Fahrzeug- und Sitzplatzwechsel, sodass jeder der 18 Teilnehmer jedes Fahrzeug auch als Fahrer erleben konnte.

Resümee 

Die Fahrlehrer, sonst immer als Lehrende gefordert, fassten den Tag so zusammen: „Das war ein Crash-Kurs in Sachen Elektromobilität! Wir haben in dreieinhalb Stunden das Grundsätzliche erfahren und eine Masse neuer Eindrücke erhalten. Das müssen wir jetzt unbedingt vertiefen, denn unsere Schüler erwarten von uns auch in diesem Thema Kompetenz.“

Das nächste Seminar ist am 28.09.2016 in Neckarsulm.

SK

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Weitere Basis-Seminar-Termine: Siehe Fortbildungskalender Seite 502 oder im Internet unter http://www.flvbw.de/fortbildung-terminuebersicht.html.