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1 Es bleibt spannend
6 Update: "Volksgesetz" StVO
8 Vorschau: 67. ordentliche Mitgliederversammlung
12 FeV Anlage 7 – Vorgaben für Prüfungsfahrzeuge – A2-Krafträder und BE-Anhänger
14 Anwenderhinweise veröffentlicht – Prüfungsfahrzeuge Klasse BE
17 AGB für Fahrschulen – Wichtige Änderung
18 Fahrschule – Freier Beruf oder Gewerbebetrieb?
20 Aufbewahrungsfristen von Geschäftsunterlagen – Was kann entsorgt werden?
22 Pilotversuch des Verkehrsministeriums Ba-Wü – Prüfung mit Elektro-Pkw
24 Fahrerlaubnis-Verordnung: 11. FeV-Änderungsverordnung in Kraft
27 1. Verordnung zur Änderung der StVO – E-Bikes, Radfahrer, Rettungsgasse
44 Rückschau auf das 34. MotorradTotal – "Unser Team machte einen exzellenten Job"
47 Ralf Schütze: Raser und Drängler zur Kasse
Rückschau auf das 34. MotorradTotal: "Unser Team machte einen excellenten Job" - Interview mit Karl-Heinz Hiller

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Januar/2017, Seite 44
FPX Herr Hiller, das 34. MotorradTotal führte zum zweiten Mal in die Pyrenäen. Welche Schulnoten geben Sie dem Seminar für Organisation, Ablauf und Fortbildungswert?
Hiller Als Leiter des Seminars „vor Ort“ halte ich mich mit Zensuren zurück. Doch angesichts der großartigen Begeisterung und Zufriedenheit unserer Teilnehmer erlaube ich mir zu sagen: Unser Team hat einen exzellenten Job gemacht. Die Arbeit unserer Co-Instruktoren Sigrid Ferl, Robin Heinzelmann, Roland Nicolai und Georg Rück sowie der Instruktoren Ulf Eckardt, Stefan Hamberger, Torsten Lüth, Siegfried Nill, Marcus Pollermann, Ute Schermer und Helmut Storck war in puncto Fachlichkeit sowie Führung und Betreuung der Teilnehmer eine Spitzenleistung. Diese Motorradwoche, deren Inhalte an § 33a Fahrlehrergesetz in Verbindung mit § 15 DV-FahrlG ausgerichtet sind, ist dank seiner Qualität und seines Preis-Leistungs-Verhältnisses unschlagbar.
FPX Nun, ausgesprochen billig ist das Seminar ja nicht.
Hiller Ich habe penibel recherchiert und dabei herausgefunden, dass schiere MotorradReisen – wohlgemerkt ohne Fortbildung – die bezüglich Dauer, Strecke, Unterbringung etc. mit MotorradTotal vergleichbar sind, weit über unseren Preisen liegen. Auch andere Motorrad-Fortbildungen nach § 33a FahrlG sind für unseren Preis nicht zu haben. Uns kommen 34 Jahre Erfahrung und auch mittlerweile sehr viele internationale Kontakte zugute. Uns kennt man in den Destinationen, mit uns macht die Hotellerie gern Geschäfte. Dank dieses Vertrauens kaufen wir Zimmer zu günstigen Prei-sen ein. Diesen Preisvorteil geben wir an unsere Kunden weiter. Obwohl wir MotorradTotal sehr akkurat planen, äußerst gewissenhaft organisieren und betreuen, bringen wir infolge unseres schlanken Managements einen Endpreis zustande, der seinesgleichen sucht. Die Bewertungen unserer Kunden, die Jahr für Jahr aus ganz Deutschland zu MotorradTotal finden, bestätigen immer wieder die Preiswürdigkeit dieses Spitzenseminars.
FPX Was heißt akkurat planen im Einzelnen?
Hiller Wir lassen uns nicht von schönen Bildern auf Glanzpapier beeindrucken, wir wollen wissen, was aktuelle Realität ist. Deshalb unternehmen wir rechtzeitig Vorreisen zu den jeweiligen Zielorten von MotorradTotal. Die Erfahrung zeigt, dass sich Hotels innerhalb weniger Jahre stark verändern können. Was einmal gut war, ist keine Garantie für alle Zeiten. Genauso wichtig ist es, die Zwischenziele gut zu planen und angemessene Unterkünfte zu finden. Im Mittelpunkt unserer Planung steht immer der Kunde, der das Seminar vom ersten bis zum letzten Moment auch als angenehmes Entfliehen der alltäglichen Fahrschulroutine erleben soll. Wir lassen in persönlichen Gesprächen mit den Leitungen der Hotels kein Detail aus; denn trotz moderner Kommunikationsmittel sind solche direkten Begegnungen unerlässlich. Wir wollen keine Überraschungen während unserer Fortbildungswoche. Vorheriges Befahren und sorgsames Kartieren der Realverkehrsstrecken halte ich für sehr wichtig. Es wäre unverantwortlich 80 oder 100 Motorradfahrer planlos durchs Gebirge zu schicken. Ich will immer ganz genau wissen, wo die Gruppen zu bestimmten Zeiten unterwegs sind.
FPX Manche Teilnehmer würden gern ohne Zwischenziel direkt zum Standquartier der Seminarwoche fahren. Andere wollen ihre Motorräder auf Anhängern zum Ziel bringen. Warum passt das nicht ins Programm?
Hiller Die Instruktoren müssen wissen, wer in ihrer Gruppe mitfährt. Das richtige Tempo – nicht zu schnell, nicht zu langsam – ist für die Sicherheit, den Wohlfühlfaktor und somit für das ganze Gelingen besonders wichtig. Deshalb haben wir am Samstag einen gemeinsamen Treffpunkt, an dem die Gruppen eingeteilt werden. Die sonntägliche Anfahrt zum Standquartier ist als Realverkehr 1 bereits Teil des Seminarprogramms. Dabei können die Instruktoren erkennen, ob die Zusammensetzung der Gruppe passt. So können evtl. erforderliche Korrekturen vorgenommen werden: Tausch der Position innerhalb der Gruppe oder ein Wechsel zu einer anderen Gruppe. Das trägt zur Homogenität der Gruppen bei und sorgt für Einklang hinsichtlich der Anforderungen. Das sind – neben dem Gedanken der Gleichbehandlung – gewichtige Gründe, bei diesen Bedingungen zu bleiben. Freilich, nach vorheriger Rücksprache und eingängiger Begründung sind in Einzelfällen Ausnahmen möglich.
FPX Anhänger kategorisch ausschließen?
Hiller Eine direkte Anfahrt zum Standquartier mit Motorrad auf Anhänger lassen wir nicht zu; u.a. weil es sehr schwierig ist, Hotels mit entsprechenden Abstellplätzen zu einem vernünftigen Preis zu finden, die zugleich alle unsere anderen logistischen Anforderungen erfüllen. Ließen wir Anhänger zu, würde das die Wahl unserer Standquartiere bestimmen. Deshalb hatten wir 2016 keine Hotel-Alternative bei unserem Zwischenstopp in Clermont-Ferrand. Fernfahrer-Raststätten? Das will niemand. Selbstverständlich verstehen wir, dass manche Teilnehmer, vor allem, wenn sie eine sehr weite Anreise haben, einige Kilometer auf deutschen Autobahnen mit der Maschine auf dem Anhänger hinter sich bringen möchten. Deshalb bieten wir geeignete Plätze an, wo Auto und Trailer während der Woche sicher stehen können.
FPX Apropos Zielhotel: Warum geht MotorradTotal nicht nach Skandinavien oder Schottland?
Hiller MotorradTotal orientiert sich an den Wünschen der Kunden. Und die wollen vorwiegend nachsaisonal im Spätsommer unterwegs sein. Es macht deshalb keinen Sinn, mit MotorradTotal Gegenden anzusteuern, die um diese Jahreszeit gewöhnlich viel Regen haben. Deshalb werden unsere Ziele auch in Zukunft südlich des Hauptkammes der Alpen liegen, also vor allem in Frankreich, Österreich, Slowenien, Kroatien und Italien. Die Schweiz scheidet aus finanziellen Gründen leider aus. Natürlich gibt es sehr reizvolle Ziele in nördlicher oder östlicher Richtung. Aber wenn man sich am Computer eine Wettersimulation anschaut, wird man unsere prinzipielle Entscheidung verstehen.
FPX Warum gibt es die Strecken von MotorradTotal nicht fürs Navi?
Hiller Wir möchten einerseits unsere Kunden ermuntern, selbst Motorradtouren für ihre Kundschaft (z.B. ehemalige Fahrschüler) anzubieten. Deshalb sollen unsere Teilnehmer beim Realverkehr von MotorradTotal teilweise die Gruppenführung übernehmen. Sie sollen sich dabei an einem schriftlichen Plan und nicht mit Navi orientieren. Wir halten das Fahren mit einem Navi, vor allem mit Ohrhörern und Telefonanschluss, für sehr gefährlich. Ich persönlich lasse das Navi zur groben Orientierung und Planung von Pausen oder der Heimkehr zum Hotel manchmal mitlaufen (ohne Ohrhörer). Einen exakten Streckenplan, der einem genau sagt, du musst jetzt demnächst rechts oder links abbiegen, halten wir jedoch für eine wesentlich geringere Ablenkung als ein Navigationssystem. Deshalb möchten wir unsere Kunden dazu anregen, dies bei den eigenen Touren genauso zu machen. Zum Zweiten schaut man beim Fahren mit Navi nicht mehr in die Landkarte. Bei einem Streckenplan muss man das zwangsläufig tun. Und genau das möchten wir. Das heißt, Navi oder Routenplaner am Computer für die grobe Vorplanung, bei der Tour jedoch Karte und Streckenplan. Das ist nach unserem Dafürhalten eine gute und angemessene Kombination.
FPX Warum wird für die Teilnahme an den Fahrtagen von MotorradTotal keine Bescheinigung nach § 33a FahrlG ausgestellt?
Hiller Eine Fortbildungsbescheinigung nach § 33a FahrlG kann nur in Verbindung mit einer Theorieeinheit ausgestellt werden. Dies ist bei allen unseren Fortbildungen so, z.B. auch beim eintägigen Sicherheitstraining in Neuhausen oder beim Fahrdynamik-Training in Boxberg. Es wäre sonst möglich, dass jemand in 4 Jahren vier Mal an einer eintägigen Fortbildung teilnimmt, ohne eine einzige Minute Theorie gebucht zu haben. Das ist für eine Fortbildung nach dem FahrlG nicht akzeptabel.
FPX Herr Hiller, vielen Dank für das Gespräch.
Zur Person
Karl-Heinz Hiller, 61, Fahrschulinhaber aus Hohenlohe, ist ein Motorradlehrer der besonderen Art. Die Liebe zum Bike hat ihn schon früh erwischt und wurde zur leidenschaftlichen Dauer-Affäre. Doch so stark diese Neigung auch ist, sie wuchs ihm nie über den Kopf. Sein Kredo: Sicheres und trotzdem lustvolles Motorradfahren kann man lernen. Hillers Streben nach Perfektion ist ansteckend. Und so wurde er in den letzten 10 Jahren zu einem kreativen Motorradreferenten, der die Klaviaturen des Lehrens, des Führens, des Forderns und des Mannschaftsspiels virtuos beherrscht.
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