Update: 25 Jahre GIB ACHT IM VERKEHR / 7,1 Prozent weniger Verkehrstote im Jahr 2016 - stärkster Rückgang in Baden-Württemberg

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe März/2017, Seite 166

Update: 25 Jahre GIB ACHT IM VERKEHR

In diesem Jahr können die Initiatoren, Gründer und Partner der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR auf 25 Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblicken. Die entscheidende Anregung für die Aktion ging seinerzeit von Innenminister Frieder Birzele (SPD) aus. Bei seinem Amtsantritt im Juni 1992 nahm er das hohe Unfallrisiko junger Menschen ins Visier, das deutlich zu senken er als eine wichtige Aufgabe der Landespolitik sah. Dem Ruf des Innenministeriums folgten der ADAC, der Bund gegen Alkohol im Straßenverkehr, die Landesverkehrswacht und der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. So kam es im Sommer 1992 zur Gründung von GIB ACHT IM VERKEHR. Der nachhaltige Erfolg der Aktion resultiert aus zahllosen Initiativen der Aufklärung und Prävention im ganzen Land. Trotz der seit 1992 mehrfach gewechselten Couleur der Landesregierung ressortiert GIB ACHT IM VERKEHR noch immer beim Innenministerium, und das ist auch gut so. Schirmherr der Aktion ist Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens von GIB ACHT IM VERKEHR gibt es am 19. Mai 2017 in Stuttgart einen Festakt. An diesem Tag läuft in der Landeshauptstadt auch der 25. Landestag der Verkehrssicherheit. Die FahrSchulPraxis wird in der nächsten Ausgabe näher über Beginn und Ablauf der Veranstaltungen berichten. IM BW/GLH

 

7,1 Prozent weniger Verkehrstote im Jahr 2016 - stärkster Rückgang in Baden-Württemberg

Laut Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom 24. Februar 2017 starben im letzten Jahr 3.214 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr. Nach vorläufigen Ergebnissen waren das 245 Getötete oder 7,1%
weniger als im Jahr 2015 (3.459 Getötete).

Damit erreichte die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Die Zahl der Verletzten stieg 2016 gegenüber dem Vorjahr um 0,8% auf rund 396.700 Personen. Die bisher vorliegenden detaillierten Ergebnisse von Januar bis November 2016 zeigen, dass deutlich weniger Benutzer von Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen (Motorrädern und -rollern) im Straßenverkehr tödlich verunglückten (−98 Getötete oder −15,7%). Auch die Zahl der getöteten Insassen von Personenkraftwagen ging zurück (−45 Getötete oder −3,1 %). Dagegen kamen mehr Menschen auf einem Kraftrad mit Versicherungskennzeichen wie Kleinkrafträder und Mofas (+5 Getötete oder +8,5 %) oder auf einem Fahrrad ums Leben (+15 Getötete oder +4,3 %).

Mehr Unfälle     2016 war das unfallreichste Jahr seit der deutschen Vereinigung. Die Polizei nahm im Jahr 2016 rund 2,6 Millionen Unfälle auf, 2,8% mehr als ein Jahr zuvor. Bei 2,3 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden (+3,1%), bei 308.200 Unfällen wurden Personen verletzt oder getötet (+0,8%).

Bundesländer In Bayern, Berlin, Hamburg, im Saarland und in Schleswig-Holstein gab es im Jahr 2016 mehr Verkehrstote als im Vorjahr. Mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, wo die Zahl der Getöteten gleich geblieben ist, kamen in den übrigen Bundesländern weniger Personen im Straßenverkehr zu Tode. In absoluten Zahlen betrachtet gab es den stärksten Rückgang in Baden-Württemberg mit −78 Personen (−16,1%), gefolgt von Brandenburg mit −58 Personen (−32,4%).

Gemessen an der Einwohnerzahl war das Risiko im Straßenverkehr zu sterben in Sachsen-Anhalt mit 59 Todesopfern und in Mecklenburg-Vorpommern mit 55 Todesopfern je 1 Million Einwohner am höchsten. Weit unter dem Bundesdurchschnitt von 39 Getöteten je 1 Million Einwohner liegen aufgrund ihrer Siedlungsstruktur nach wie vor die Stadtstaaten, aber auch Nordrhein-Westfalen mit 29 Getöteten je 1 Million Einwohner. Destatis/GLH