Gebhard L. Heiler: Auto-Bashing - Es reicht!

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2017, Seite 654

Foto: Thaut Images/Fotolia

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Ist der Ruf erst ramponiert, lebt es sich ganz ungeniert – doch wahrscheinlich auch viel kärglicher. Das sollten sich die Verleumder der deutschen Automobilindustrie einmal durch ihren Kopf gehen lassen, sofern ihre Ideologie differenziertes Denken noch zulässt. Nun, da der Bundestagswahlkampf geschlagen ist, kommen vielleicht auch wieder besonnenere Stimmen zu Gehör. Hier noch einmal die schlimmen Ausfälle mancher Politiker, der deutschen Umwelthilfe und der so selbstlos daherkommenden Verbraucher-Anwälte zu wiederholen, erübrigt sich. Die Schummel-Software ist, darüber gibt es keinen Zweifel, nicht entschuldbar und schon gar nicht zu rechtfertigen. Untragbar sind aber auch die unbewiesenen Anschuldigungen der Presse, die deutsche Automobilindustrie sei in ein rechtswidriges Kartell verstrickt. Das war der Versuch, diesen Industriezweig international in die mafiöse Ecke zu stellen.

In Deutschland übertreffen sich „Experten“, Politiker und Medien darin, den Dieselmotor in Bausch und Bogen als Dreckschleuder zu denunzieren. Sachlichkeit und Fakten bleiben bei dieser Hexenjagd vor der Tür. Bei der Herstellung von batteriegetriebenen Autos fallen 60% mehr CO2-Emissionen an als bei der Herstellung von Verbrennungsmotoren. Eine bessere Umweltbilanz als der Diesel weist ein Elektroauto erst nach einer Fahrleistung von 80.000 bis 100.000 Kilometern auf. Doch wenn sich die Deutschen einmal vorgenommen haben, die Welt zu retten, sind sie nicht mehr zu halten. „Dass sich die Luftqualität insgesamt erheblich verbessert hat, reicht uns Deutschen nicht – sie muss klinisch rein sein“, schreibt Focus. Tatsächlich, in keinem anderen Land Europas hat sich eine ähnliche Dieselhysterie breitgemacht wie bei uns.

Tesla, Tesla und noch einmal Tesla, denn Tesla macht’s vor. Die deutsche Automobilindustrie hat die Zukunftsentwicklung verpennt. Ab 2030 darf kein Verbrenner mehr zugelassen werden. Das sind Thesen, die uns deutlich machen sollen, wie weit abgeschlagen unsere Automobilindustrie schon ist. Das ist fahrlässiges, ja demagogisches Gerede. Die deutschen Autobauer haben immer wieder aufs neue ihre Fähigkeit bewiesen, technologisch ganz weit vorn zu sein. An deutschen Entwicklungen und deutscher Qualität orientiert sich die Branche weltweit, und das wird auch so bleiben.

Wer einmal genau wissen will, wie es mit der Emission von Stickoxid bei ausländischen Herstellern aussieht, dem empfehle ich, das folgende Tableau des ADAC zu studieren.

Quelle: ADAC