UPDATE: Immer häufiger - Fahren unter Einfluss von Drogen und Alkohol / Wenn's den Nachbarn gutgeht

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Dezember/2018, Seite 722

Immer häufiger: Fahren unter Einfluss von Drogen und Alkohol

Laut einer Pressemitteilung des VdTÜV vom 5. November 2018 ordneten im Jahr 2017 die zuständigen Erlaubnisbehörden in 19.328 Fällen eine MPU wegen Drogen- oder Medikamentenkonsums an, um die Fahreignung der Betroffenen begutachten zu lassen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 5,4 Prozent und im Vergleich zu 2012 sogar um 27,4 Prozent. „Unter Drogen oder Medikamenteneinfluss stehende Autofahrer sind eine ernsthafte Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Es ist deshalb wichtig, die Auffälligen medizinisch-psychologisch zu untersuchen, um herauszufinden, wie es um ihre Fahreignung steht“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands (VdTÜV). Die Betroffenen erhalten dabei auch professionelle Hinweise dazu, wie Drogenkonsum und das Führen von Fahrzeugen im Straßenverkehr zu trennen ist. Neben Beeinflussung durch Drogen ist Alkoholauffälligkeit weiterhin hauptsächlicher Anlass für die Anordnung einer MPU. Im Jahr 2017 sind 24.699 Verkehrsteilnehmer erstmalig zu einer MPU verpflichtet worden (- 8,4% im Vergleich zum Vorjahr) und 10.075 zum wiederholten Mal (- 6,9%). Die Kombination von Drogen oder Medikamenten mit Alkohol war in 1.858 Fällen die Ursache für eine MPU (+ 0,5%).

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2017 bei Alkoholunfällen 231 Verkehrsteilnehmer getötet und 4.531 schwer verletzt. Aus Sicht des TÜV-Verbands reichen die gesetzlichen Regelungen nicht aus, da alkoholisierte Autofahrer bereits ab 1,1 Promille absolut fahruntüchtig sind. „Die bestehenden Promillegrenzen stammen aus einer längst vergangenen Zeit“, sagte Bühler. „Bei der Alkoholprävention im Straßenverkehr muss die Bundesregierung dringend nachsteuern.“ VdTÜV/GLH

Wenn‘s den Nachbarn gutgeht

Aus der Sicht eines bescheidenen Schwaben war der an Superlativen und an landsmannschaftlichen Lobhudeleien nicht gerade arme bayerische Wahlkampf irgendwie ein Genuss. Sollten wir Badener, Kurpfälzer und Württemberger gelegentlich auch so auf den Putz hauen? Damit endlich einmal klar würde: Wir im Ländle können weit mehr als nicht nur nicht Hochdeutsch? Aber uns genügt ja „Alles“, um mittels dieser Verallgemeinerung ja nicht ins Protzen zu geraten. „Es ist ein Glück, wenn man in Deutschland lebt, und ein Privileg, wenn man in Bayern lebt.“ Einen so genial aufreizenden Spruch haben wir noch von keinem unserer Landesväter gehört. Uns Baden-Württemberger freut es ja, wenn es den Nachbarn gutgeht, aber ein bissle neidisch könnte man manchmal schon werden. Doch wir gönnen den Bayern ihr Privileg und geben uns in Demut. Bei solcher Meditation fällt uns ein: An die 50 baden-württembergische Mittelständler sind auf ihrem Gebiet Weltmarktführer. Beim Export von Waren haben wir 2017 mit 220,1 Milliarden Euro die Privilegierten um mehr als 10 Milliarden übertroffen. Saugsund und recht glücklich seien wir im Südwesten auch, heißt es. Und wie es in den privaten Geldbeuteln aussieht, wollen wir erst gar nicht fragen, obwohl wir uns da bei einem Vergleich wahrscheinlich auch nicht verstecken müssten. Jetzt könnte man ja vielleicht noch fragen, wer die meisten Michelin-Sterne hat. Aber lassen wir das und freuen wir uns lieber über das, was wir den Privilegierten nicht neiden: Politiker, die den Mund zu voll nehmen. GLH