Innenministerium Baden-Württemberg: Verkehrssicherheitskampagne für Motorradfahrer gestartet! BIKER LEBEN INTENSIVER ...

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Juli/2018, Seite 460

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Das Land Baden-Württemberg reagiert mit einer Verkehrssicherheitskampagne und einem 5-Punkte-Plan auf den drastischen Anstieg der tödlich verunglückten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer im Jahr 2017.

In der vergangenen Motorradsaison sind von März bis Oktober 2017 insgesamt 101 Motorradnutzer tödlich verunglückt (104 im gesamten Jahr) – ein Anstieg von über 40 Prozent gegenüber 2016. Damit war 2017 fast jeder vierte Verkehrstote ein Motorradnutzer.

42 der tödlich verunglückten Motorradnutzer waren dabei über 50 Jahre alt. Die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen ist hierbei mit 25 Prozent aller getöteten Motorradnutzer im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil (15%) überproportional betroffen. Eine Unfallanalyse ergab, dass knapp zwei Drittel der tödlich Verunglückten den Unfall selbst verursacht haben. Hierbei waren wiederum mehr als zwei Drittel zu schnell unterwegs.

Folgende Maßnahmen sind im 5-Punkte-Plan des Innenministeriums Baden-Württemberg vorgesehen:

  1. Überwachungsoffensive
    Mit modernster Überwachungstechnik wird gegen Raser vorgegangen. Bei Anhaltekontrollen werden durch Spezialisten der Polizei technische Manipulationen an Motorrädern festgestellt.

  2. Prävention „Ü50“
    Diese Altersgruppe steht bei der Ansprache besonders im Fokus. Die Polizei bildet mit Vertretern des Fahrlehrerverbandes und des TÜV SÜD sogenannte „Präventionsteams“. Die Teams sind während der Saison an den Bikertreffpunkten präsent, um die Biker direkt anzusprechen. Bei Präventionsveranstaltungen werden zudem über 100 Fahrsicherheitstrainings vom ADAC und der Landesverkehrswacht verlost.

  3. Gutes Equipment
    Ein einwandfreier technischer Zustand des Motorrads und eine gute Sicherheitsausrüstung sind wichtige Faktoren, um Motorradunfälle zu verhindern.

  4. Offensive Öffentlichkeitsarbeit
    Mit Plakaten, Flyern und über die sozialen Netzwerke soll das Risikobewusstsein der Biker geschärft werden.

  5. Sicherer Verkehrsraum
    Mit baulichen Veränderungen, wie z.B. der Anbringung von Unterfahrschutzelementen an Schutzplanken, sollen die Strecken entschärft werden.

Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. unterstützt die Kampagne als Partner der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR.

„Eine gute Fahrausbildung bei einer engagierten Motorradfahrschule ist eine wichtige Basis für sicheres Motorradfahren. Aber auch nach der Ausbildung ist es von elementarer Bedeutung, seine Kenntnisse immer wieder aufzufrischen. Dazu bietet sich zum Saisonstart im Frühjahr die Teilnahme an einem von Verbandsfahrschulen angebotenen Motorrad-Fahrsicherheitstraining an. Ebenso hilfreich sind – vor allem nach einer längeren Bike-Pause – einige Auffrischungsstunden bei einem erfahrenen Motorradfahrlehrer“, sagte der Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V., Jochen Klima, zum Auftakt der Kampagne.

Die Kampagne wird außerdem unterstützt von der Polizei Baden-Württemberg, der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg e.V., dem ADAC und dem TÜV SÜD. 

Die Medien zur Kampagne (DIN-A6-Flyer sowie zwei verschiedene Poster in DIN A2) können kostenlos online unter www.gib-acht-im-verkehr.de > Medien > Motorrad bestellt werden.

Die Partner der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR