UPDATE: Preise / Fahrerlos durch San José / Kobalt und Lithium

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Februar/2019, Seite 62

Preise

Nach zuverlässigen Recherchen stiegen die Preise für Fahrschulleistungen des Segments Klasse B im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 5,3 Prozent. Auf den ersten Blick ein erfreulicher Zuwachs, aber eben nur auf den ersten Blick. Denn im gleichen Zeitraum stiegen die Kraftstoffpreise um rd. 12 Prozent. Daneben gab es für Gehälter einen kräftigen Schluck aus der Pulle, Insider sprechen von teilweise 12 und mehr Prozent. Auch die Unterhaltskosten für Pkw stiegen insbesondere für Reparaturen, Wartung und Pflege signifikant an. Unterm Strich gesehen zehrten die Kosten den Umsatzzuwachs auf, in der Spalte Unternehmensgewinn blieb also nichts übrig. Daraus ist zweierlei zu schließen: Erstens, die Kalkulation des Jahres 2018 hat weder Unternehmerlohn noch Investitionen in ausreichendem Maße berücksichtigt. Zweitens, die Kalkulation für 2019 bedarf dringend eines mehr vorausblickenden Kostenmanagements. GLH

Fahrerlos durch San José

Die kalifornische Millionenstadt mit dem spanischen Namen, den man originär mit Accent aigu (José) schreibt, liegt im Silicon Valley. Schon seit längerem angekündigt, wollen Bosch und Daimler sich dort ab der zweiten Hälfte 2019 mit einer Flotte von autonomen Fahrzeugen unter den analogen Verkehr mischen und herausfinden, wie die sehr unterschiedlichen Geschwister miteinander auskommen. Die Stadtverwaltung von San José spielt offenbar mit, ein Letter of Intent wurde unlängst unterzeichnet. Die autonomen Fahrzeuge können als Taxis bestellt werden, holen ihren Benutzer automatisch ab und bringen ihn so auch zu seinem Ziel. Mit von der Partie ist ein sogenannter Sicherheitsbeifahrer, denn noch ist es ein Test, sozusagen die Betaversion des vollautomatischen Fahrens im dichten Großstadtverkehr. Quelle: AUTOMOBIL PRODUKTION/GLH

Kobalt und Lithium

Die Herstellung des Elektroautos, das uns vor der Klimakatastrophe retten soll, ist auf Rohstoffe wie Kobalt und Lithium angewiesen, Materialien also, die nach heutigem Kenntnisstand nicht unbegrenzt verfügbar sind. Die großen Hersteller, darunter auch VW, wollen schon bald Millionen von E-Autos auf die Straße bringen. Das erfordert eine nie gekannte Massenproduktion von leistungsstarken Batterien, für die große Mengen an Kobalt und Lithium erforderlich sind. Dabei geht es nicht nur um die Verfügbarkeit, sondern auch um die Kosten dieser Rohstoffe. Viele Marktbeobachter erwarten starke Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten. Befürchtet wird auch, die Automobilindustrie könnte von politisch unsicheren Ländern wie etwa der Demokratischen Republik Kongo abhängig werden, die über die weltweit größten Kobalt-Lagerstätten (etwa 3,5 Millionen Tonnen) verfügt. Auch Australien hat beachtliche Kobalt-Reserven, etwa 1,2 Millionen Tonnen. Insgesamt schätzt man das weltweit gesicherte Vorkommen zu Lande auf ca. 25 Millionen Tonnen, wovon aber das meiste noch nicht exploriert ist. Gewollte Verknappung dieser Metalle durch Kartelle könnte zu ausufernden Gestehungskosten führen und in der Folge zwielichtige Lieferanten auf den Plan rufen. Die Automobilindustrie muss bei der Beschaffung von Rohstoffen und Akkus auf der Hut sein, um nicht in den Verdacht der Missachtung von Menschenrechten zu geraten: Kinderarbeit, Hungerlöhne, Ausbeutung und mangelnder Arbeitsschutz in den Förderländern könnten dem Image stark schaden. Seit Dieselgate sind Auto-Käufer hellhörig und sensibel geworden. Und das ist gut so. Die lokale Null-Emission von E-Autos darf nicht zu einem euphorischen Hinwegsehen über die bei der Herstellung entstehenden Umweltbelastungen und die Herkunft der in Akkus enthaltenen Rohstoffe führen. GLH