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237 EDITORIAL: Wer hat den Schwarzen Peter?
242 UPDATE: Automatik anno 1979 und heute
245 Geschäftsbericht 2018/2019 (Teil II) (zum Geschäfts- und Kassenbericht gesamt als PDF)
270 13. FeV-Änderungsverordnung: Erste Hilfe bei Erweiterungen
302 Fahrlehrerausbildungsstätten: Offizielle Liste wurde eingestellt
307 Ralf Schütze unterwegs für FPX: Muss es immer Wolfsburg sein?
312 Ist es nur Schnarchen oder die gefährliche Schlafapnoe?
320 Gerichtsurteile: (2444) Private Pkw-Nutzung: Was gilt als Listenpreis? / (2445) VW-Abgasskandal: Fahrzeugkäufer hat Anspruch auf Schadenersatz
Ist es nur Schnarchen oder die gefährliche Schlafapnoe?
© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Mai/2019, Seite 312
Ausreichender und gesunder Schlaf ist wichtig, auch schon bei jungen Menschen. Er dient dazu, Körper und Geist leistungsfähig zu halten, um so den Anforderungen des Alltags fit und ausgeglichen entgegentreten zu können.
Ständige Müdigkeit und häufiges Einschlafen am Tag könnten ein Hinweis auf das Schlafapnoe-Syndrom sein – Foto: Creativa Images/Adobe Stock
Schlafen Sie gut und ausreichend? Fühlen Sie sich morgens fit und ausgeschlafen? Oder leiden Sie unter ausgeprägter Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang am Tag? Fallen Ihnen bei monotonen Tätigkeiten die Augen zu? Schlafen Sie im Sitzen ein, wenn Sie ein Buch lesen, fernsehen oder an einer Besprechung teilnehmen? Als Beifahrer im Auto? Neben Ihrem Fahrschüler?
Ist Ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit vermindert? Haben Sie nächtliches lautes und unregelmäßiges Schnarchen mit Atemstillständen? Werden Sie von Ihrem Bettnachbarn geweckt: „Hey, atme mal wieder!“ Schlafen Sie unruhig, wachen Sie auf mit Luftnot, Herzrasen, trockenem Rachen?
Schlafapnoe
Solche Beschwerden können auf ein sogenanntes Schlafapnoe-Syndrom hinweisen. Es ist ein Beschwerdebild, das durch periodische Atemstörungen /Atemstillstände während des Schlafs verursacht wird. Weitere Symptome können hinzukommen. Die Atemstillstände führen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung des Blutes und Störungen im Atemzentrum. Dies löst eine Weckreaktion aus. Der Körper reagiert mit verschiedenen Körperfunktionen, um wieder aus dem Sauerstoffdefizit herauszukommen, z. B. Anstieg der Herzfrequenz, Anstieg des Blutdrucks, Ausschüttung verschiedener Hormone. Die Atemfunktion setzt wieder ein. Für den Körper bedeutet dies Stress in einer Zeit, in der der Körper sich eigentlich erholen sollte. Das normale Schlafverhalten wird, vom Betroffenen meist unbemerkt, ständig unterbrochen. Je nach Ausprägung des Schlafapnoe-Syndroms können die Atemstillstände bis zu 90 Sekunden dauern und mehr als hundert Mal pro Nacht vorkommen. Erholsamer Schlaf ist nicht möglich, da insbesondere auch der Tief- und Traumschlaf extrem vermindert oder unterbrochen wird. Am nächsten Tag ist der Betroffene nicht fit.
Ursachen
Folgende Erkrankungen können Ursache oder Folge eines Schlafapnoe-Syndroms sein:
- koronare Herzkrankheit
- Herzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- Schlaganfall
Weitere Risikofaktoren sind:
- höheres Alter
- Übergewicht
- Rauchen
- Behinderung der Nasenatmung
- Alkoholkonsum, besonders am Abend
- Schlaf- und Beruhigungsmittel
- Antihistaminika
- muskelentspannende Medikamente
- größere Mahlzeiten am Abend
Schnarchen allein oder nur kurze Aussetzer sind nicht gesundheitsschädlich, wenn auch manchmal aufgrund der Lautstärke lästig.
Die gesundheitlichen Risiken des Schlafapnoe-Syndroms für den privaten und beruflichen Alltag werden häufig verdrängt. Die Folgekrankheiten und auch das Risiko, tagsüber immer wieder unwillkürlich einzuschlafen (Sekundenschlaf), können während der Arbeit und im Straßenverkehr sehr gefährlich sein. Die Unfallgefahr im Verkehr und im Beruf ist bei Patienten mit Schlafapnoe deutlich erhöht!
Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine ernst zu nehmende Erkrankung
Beim Auftreten der genannten Symptome und/oder bei Schwierigkeiten, bestimmte Erkrankungen medikamentös gut einzustellen, z. B. Bluthochdruck, sollte dringend eine fachärztliche Abklärung erfolgen. Der Hausarzt wird nach einer ausführlichen Anamnese an den richtigen Facharzt überweisen. Meist sind auch Lungenfachärzte oder HNO-Ärzte die ersten Ansprechpartner. Nach einer ausführlichen Diagnostik erfolgt dann die adäquate Therapie der Grunderkrankung und eventueller Begleitkrankheiten.
Hierdurch kann die Lebensqualität wieder deutlich verbessert werden; man ist tagsüber nicht mehr schläfrig und man wacht morgens wieder frisch und erholt auf.
Dr. Carola Schöller, Betriebsärztin
ias health & safety GmbH, Filderstadt