UPDATE: 10 Jahre PC-Prüfung / Mehr Verkehrsunfälle im ersten Halbjahr

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2019, Seite 566

10 Jahre PC-Prüfung

In den Monaten Oktober /November 2009 führte die TÜV SÜD Auto Service GmbH in ihren baden-württembergischen Niederlassungen die sog. PC-Prüfung ein. In diesem Zusammenhang entschied der TÜV, die theoretische Prüfung nicht mehr in Lehrräumen von Fahrschulen, sondern nur noch in neutralen Räumlichkeiten durchzuführen. Viele Fahrschulen empfanden diese Verfügung des TÜV als ungerechtfertigte Abkehr von einem seit Jahrzehnten bestehenden Übereinkommen. Auf der 59. Mitgliederversammlung des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e. V. am 24.04.2009 in Freiburg brachten mehrere Mitglieder einen Antrag ein, der mit guten Gründen die Beibehaltung der theoretischen Prüfung in den Fahrschulen forderte und nach eingehender Diskussion von der Versammlung mit knapper Mehrheit angenommen wurde. Ein Nachgeben des TÜV konnte mit dem Votum jedoch nicht erreicht werden.

Heute, 10 Jahre danach, ist dreierlei festzustellen:
Erstens, die „Neutralisierung“ des Prüfungsraumes hat nicht zu den befürchteten Nachteilen geführt.
Zweitens, das elektronische Verfahren hat die Qualität der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung deutlich gesteigert.
Und drittens, flexibler, zeitnaher Austausch und Erneuerung von Prüfungsinhalten, namentlich auch dynamischer Fragen, wirken gegen oberflächliches Auswendiglernen; zugleich stärken sie das Verständnis und die Verinnerlichung der für Sicherheit und Rücksicht bedeutsamen Regeln und Verhaltensweisen des Straßenverkehrs.

Doch bei allem ist es leider nicht gelungen, die Quoten erfolgloser theoretischer Prüfungen auf ein erträgliches Maß zu mindern. Im Gegenteil! Dagegen könnte wohl nur eine intensivere Kontrolle des Lernstandes helfen. GLH

 

Mehr Verkehrsunfälle im ersten Halbjahr 2019

Laut Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom 22. August 2019 sind im 1. Halbjahr 2019 in Deutschland 1.465 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen 40 Personen oder 2,7 % weniger als im 1. Halbjahr 2018. Die Zahl der Verletzten ging um 5,1 % auf etwa 178.500 Personen zurück. Die Polizei nahm im 1. Halbjahr 2019 mehr Unfälle auf als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (+0,4 %, knapp 1,3 Mio.). Bei 1,16 Millionen Unfällen entstand nur Sachschaden (+1,1 %), bei knapp 139.000 Unfällen kamen Menschen zu Schaden.

Je 1 Million Einwohner verunglückten im Straßenverkehr während des 1. Halbjahres 2019 durchschnittlich 18 Menschen tödlich. Das größte Risiko tödlich zu verunglücken, bestand in Sachsen-Anhalt mit 29 Verkehrstoten je 1 Million Einwohner, gefolgt von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 27 Verkehrstoten. Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen die Werte in den drei Stadtstaaten. Ebenfalls niedrig war das Risiko in den Flächenstaaten Nordrhein-Westfalen mit 12 Verkehrstoten sowie Schleswig-Holstein mit 14 und dem Saarland mit 15 bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten je 1 Million Einwohner. In Baden-Württemberg waren im 1. Halbjahr 2019 pro 1 Million Einwohner 20 Verkehrstote zu beklagen. Bundesweit erheblich zugenommen haben tödliche Unfälle von Fahrradfahrern (+16 Personen bzw. +11,3 %). Hingegen waren die Zahlen der getöteten Benutzer von Krafträdern rückläufig (−44 Personen bzw. −20,4 %). Destatis/GLH