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522 Verband digital am Puls der Zeit - Internetseite als Service-Portal
524 Prüfungskrise - Ein Gespräch mit der TÜV SÜD Auto Service GmbH
526 Corona-Regelungen für Fahrschulen - Deutliche Lockerungen
528 Umstrittene Regelung zum Berufszugang - Welche ist eine gleichwertige Vorbildung?
535 Fahrlehrerversicherung VaG - Beitragsrückerstattung für 2020
544 Isabella Finsterwalder: FAS in der Fahrschule - DVR-Präsident Prof. Walter Eichendorf: "Verstehen, wann was wie arbeitet" - neue Lehrkonzepte für Fahrschulen sind gefragt
554 #SHAREWOCHEN - Carsharing-Offensive in Fahrschulen startet (mehr dazu online auf der Homepage des Verkehrsministeriums...)
556 Gerichtsurteile: (2514) Illegales Kraftfahrzeugrennen ist auch ohne absolute Höchstgeschwindigkeit strafbar / (2513) Rettungswagen schrammt einen verbotswidrig geparkten Pkw – Haftungsverteilung? / (2512) Auch nur kurzzeitig zu geringer Abstand ist ordnungswidrig
Prüfungskrise: Ein Gespräch mit der TÜV SÜD Auto Service GmbH

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe August/2021, Seite 524
Am 6. Juli 2021 trafen sich in der Geschäftsstelle des Verbandes in Korntal die TÜV-SÜD-Vertreter Jochen Krebs, Leiter Serviceline Fahrerlaubnis, Marcellus Kaup, Leiter Technische Prüfstelle und Peter Reiter-Machoi, Leiter Business Line Retail Baden-Württemberg, zu einem Krisengespräch mit dem Vorstand des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e. V.
Landesweite Beschwerden
Die gegenwärtig mangelhafte Bereitstellung von Prüfungsplätzen, die oft erschwerte Erreichbarkeit sowie das teilweise schwierige und meist wenig hilfreiche Kommunikationsverhalten der Terminbüros in den einzelnen Marktgebieten des TÜV SÜD erforderten dieses Gespräch.
Die Ergebnisse der Mitgliederumfrage des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. vom Juni (siehe Newsletter 326 vom 28.06.21) zeigten sehr deutlich, dass es sich bei den Mängeln nicht um wenige Einzelfälle handelt, sondern dass die Fahrschulen des Landes in der Planung ihrer Arbeit massiv beeinträchtigt sind und sich der Abschluss der Führerscheinausbildung dadurch erheblich verzögert. Der Vorstand des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. forderte die Vertreter des TÜV mit Nachdruck auf, schnellstmöglich für die Beseitigung dieser Mängel zu sorgen.
Rasche Besserung nicht in Sicht
Die Vertreter des TÜV führten aus, es seien zwar schon erhebliche Anstrengungen unternommen worden, um die Anzahl der durchgeführten Prüfungen seit Ende des zweiten Lockdowns trotz der verlängerten Prüfungszeiten – namentlich im Vergleich zu den Vorjahren – erheblich zu steigern. Die Prüforganisation arbeite an ihrer Auslastungsgrenze, sei jedoch trotz dieser Anstrengungen zurzeit nicht in der Lage, alle vorliegenden Bestellungen von Prüfungsplätzen zu erfüllen. Außerdem räumten die Herren ein, dass man derzeit nur den Mangel verwalten könne und versuchen werde, die zur Verfügung stehenden Prüfungsplätze so gerecht wie möglich zu verteilen. Man rechne aber leider damit, dass der Stau nicht sehr bald aufgelöst werden könne; man befürchte, dass die Probleme noch bis ins nächste Jahr hinein andauern könnten.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, das sind keine erfreulichen Nachrichten. Aber immerhin hat der TÜV seine Schwierigkeiten nun offen eingeräumt und versichert, man schöpfe alle Möglichkeiten aus, um die Probleme in den Griff zu kriegen. Allerdings wurde offenkundig, dass die Möglichkeiten äußerst begrenzt sind, denn die Nachfrage nach Prüfungsplätzen übersteigt derzeit die Kapazität der TÜV SÜD Auto Service GmbH erheblich.
Sollen die Fahrschulen jetzt Protestmärsche veranstalten? Nun, schlechte Stimmung zu machen schafft in dieser Situation keine zusätzlichen Prüfungsplätze. Der Verband schlägt deshalb vor, Fahrlehrerschaft und TÜV sollten in gemeinsamer Anstrengung und in einer kultivierten, ergebnisorientierten Kommunikation versuchen, den Prüfungsstau so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Unsere Fahrschüler erwarten das von uns.
Ihre Unterstützung wird dringend hierbei benötigt:
Seitens des TÜV wurden folgende Bitten für den organisatorischen Ablauf im Vorfeld einer Prüfung vorgetragen, die die Terminbüros stark entlasten könnten:
• Wenn Sie Informationen benötigen, die im OSF 2.0 hinterlegt sind – wie z. B. Uhrzeit der Prüfungen, Name des Prüfers –, rufen Sie bitte nicht bei der Disposition an, sondern schauen Sie direkt im OSF-System nach. Es wurde berichtet, dass die Dispositionen durch derartige Anrufe zeitweise tatsächlich lahmgelegt werden.
• Prüfungsplätze, die nicht abgenommen werden können, oder Festtermine, die nicht benötigt werden, sollten so früh wie möglich und nicht erst am Ende der eigentlichen Frist dem TÜV gemeldet werden. Stornierte Prüfungsplätze könnten so oft an andere Fahrschulen weitergegeben werden. Das scheitert auch daran, dass Fahrschulen, die dringend Plätze benötigen, diese nicht abnehmen können, wenn sie ihnen zu kurzfristig angeboten werden.
Ihr Verband unterstützt Sie bei Ihren individuellen Problemen
Wir werden uns bei individuellen Problemen unserer Mitglieder mit der Prüforganisation – wie bisher – vermittelnd und klärend einschalten und versuchen, Ihnen von Fall zu Fall direkt zu helfen. Bitte senden Sie uns dazu grundsätzlich sämtliche relevanten Daten und Informationen des Vorgangs – am besten per E-Mail an hotline@flvbw.de. Dies gilt vor allem für die Fahrschulen, die im System keinerlei Plätze finden oder denen der TÜV wochenlang keine Prüfungsplätze zuteilt. Wir bedauern, Ihnen momentan keine besseren Nachrichten überbringen zu können und verstehen Ihren Frust und Ihren Unmut. Lassen Sie uns trotzdem versuchen, diese Situation gemeinsam zu meistern.
Den TÜV fordern wir weiterhin dazu auf, alles in seiner Macht stehende zu tun, um das Prüfungsgeschehen wieder in geordnete Bahnen zu bringen, nicht funktionierende Abläufe aufzuspüren und Misshelligkeiten schnell zu beheben. Hinweise dazu liefern z. B. die Ergebnisse unserer Umfrage und die mehr als 120 zum Teil sehr bedrückenden Bemerkungen unserer Mitglieder, die wir dem TÜV zur Verfügung gestellt haben.