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453 EDITORIAL: Prüfungsmisere hausgemacht?
458 UPDATE: Der Enthusiasmus eines E-Fahrers
462 Umfrage zum Prüfungsgeschehen: Viel Unzufriedenheit im Land
469 Geschäftsbericht 2020/2021: Korrigierte Prüfungszahlen
470 Gründung einer Fahrschule: Die Kommanditgesellschaft (KG)
472 Schnell anmelden: Noch sind einige Plätze frei! - MotorradTotal in Kärnten vom 18.09. bis 25.09.2021
474 Fortbildung beim Verband: Präsenzveranstaltungen buchen
490 Variante VDO 4.0e: Softwareupgrade für den Tachografen
494 Klimaneutral: Wie eine Fahrschule ihren CO2-Fußabdruck kompensiert
502 Sammelleidenschaft und Hingabe zum Beruf: Ein Fahrschul-Museum in Baden-Württemberg
504 Gerichtsurteile: (2509) Vorfahrt gilt für die ganze Breite der Straße / (2510) Nichtbefolgung der Schadensminderungspflicht / (2511) Kein Widerrufsrecht beim Kilometer-Leasing
UPDATE: Der Enthusiasmus eines E-Fahrers
© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Juli/2021, Seite 458
Der Enthusiasmus eines E-Fahrers
Der gute alte Verbrenner. Seit mehr als 130 Jahren hat er mit seinen auf- und abschießenden Kolben und den sonoren Klängen seines Auspuffs Generationen in seinen Bann gezogen. Viele junge Menschen konnten es kaum erwarten, in oder auf einem Töff-Töff zu sitzen und sich selbst zu chauffieren. Nun kommen E-Fahrer daher und schwätzen den Mythos der von Daimler, Diesel und Otto erfundenen Wärmekraftmaschinen in Grund und Boden. Ja, wir sind nostalgisch und wollen das eigentlich gar nicht hören, aber wir sind tolerant und lassen auch diesen Enthusiasten zu Wort kommen. Hier seine etwas gekürzte Geschichte:
„Seit ich 18 war, besaß ich immer ein Auto. Und weil ich finanziell ganz gut über die Runden kam, erwarb ich alle paar Jahre ein neues. Nebenbei hatte ich immer auch ein Fahrrad, einen schweren eisernen Drahtesel, mit dem ich samstags zum Brötchenholen und auch sonst in der Gegend herumfuhr. Als ich später in eine topografisch nicht ganz harmlose schwäbische Gegend zog – das war anno 2005 – kaufte ich mir ein E-Bike. Sehr stabiler Stahlrahmen, Vorderradantrieb, Drehgriff zum Beschleunigen bis 6 km/h. Aufsitzen, aufdrehen und los geht’s. Imponierend. Die schwäbischen Buckel – oder sagt man Bückel? – nahm ich nun mit Bravour und ließ Normalradler häufig in mein Katzenauge blicken. Das alte Ding läuft noch immer und hat nach mehrfachem Tausch des Akkus fast 30.000 km drauf. Nur einmal ließ es mich stehen: Ich hatte das Laden versäumt. Durch das Pedelec freundete ich mich mit der Elektromobilität und dem Gedanken an, meinem Verbrenner-Auto adieu zu sagen. So besitze ich seit bald einem Jahr ein E-Auto. Das nahezu lautlose Dahingleiten, die Ruhe in der Kabine, der neue Musikgenuss, das „Tanken“ in der eigenen Garage, das alles begeistert mich. Dabei bin ich gar kein Fridays-for-Future-Typ. Keiner, dessen Umweltzeiger beim Verspeisen eines Schnitzels aus richtigem Fleisch auf Rot geht. Ich liebe das E-Auto, obwohl ich noch immer nicht hinter alle Assistenten gekommen bin, die mir dank Kameras, Sensoren, Radar, Laserscanner geboten werden. Nach meiner Überzeugung ist der Verbrenner bald ebenso überflüssig wie einst die Dampflok.“
An dieser Stelle ein kritischer Zwischenruf, womit die Freude des E-Begeisterten nicht gedämpft und seine der Umwelt gespendete Hilfe nicht geringgeschätzt werden soll, denn immerhin fährt er lokal emissionsfrei. Aber ist der batteriegespeiste Elektromotor die unverbesserbare Technik der Elektromobilität? Nein, das ist sie nicht! Denn ständig 450 kg Batteriegewicht, also immer das Pendant zu fünf wohlgenährten erwachsenen Passagieren mitzuschleppen, kann und darf nicht die Ultima Ratio der Elektromobilität sein. Verglichen mit dem vollen Tank eines Verbrenners sind das rund 400 kg zu viel.
Nichts gegen den E-Antrieb. Aber alles gegen die einseitige Ausrichtung auf den Akku, der schon bei der Herstellung und wieder beim Recycling die Umwelt stark belastet. Statt diese Technologie weiterhin mit Milliarden zu begünstigen, sollten die Brennstoffzellentechnik und die Wasserstofferzeugung rigoros gefördert werden. Die dazu bis heute gewonnenen Erkenntnisse machen deutlich: Der batteriegespeiste E-Antrieb ist nur eine teure Zwischenlösung, die wohl schon 2040 veraltet sein wird. Bis dahin wird auch der weithin gereinigte Verbrenner noch vielfach seinen Dienst tun müssen, sollen an den schnellen Ladesäulen nicht endlose Warteschlangen entstehen. GLH und Erzähler anonym