UPDATE: Autoversicherung: Silber, Gold oder Platin? / USA: Verkehrstote 2020 - Anstieg trotz Pandemie

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2021, Seite 650

Autoversicherung: Silber, Gold oder Platin?

Bald ist November. Zeit für die großen Kompositversicherer, ihre alljährliche Wechselkampagne zu starten. Sie ruft dazu auf, die bisherige Autoversicherung zu kündigen und endlich zu einem Anbieter mit dessen überaus günstigen K-Verträgen zu wechseln. Die Marketingstrategen der großen Assekuranzen reißen sich um das Geschäft der Kraftfahrzeugversicherung. Nicht etwa, weil es besonders lukrativ ist, sondern weil man damit den berühmten Fuß in die Tür bekommt, um so zu weiteren, profitableren Abschlüssen zu gelangen. In den letzten Jahren wurden Wechsler oft mit scheinbar günstigen Flottenverträgen und saftigen Rabatten für Verträge zu anderen Risiken geködert. Manchen Agenten standen Werbebudgets zur Verfügung, die sie für bestechende Nachlässe zugunsten von Wechslern verwendeten. Wie wenig nachhaltig solche Zugeständnisse waren, erfuhren die Neukunden oft schon nach dem ersten Fahrzeugwechsel, der eine unerwartete Erhöhung der Prämie mit sich brachte. Seit einiger Zeit wird die Autoversicherung von vielen Gesellschaften in drei Stufen angeboten, die unterschiedlich benannt sind. Um die etwas plastischer darzustellen, sind sie hier pseudonym als Silber, Gold und Platin bezeichnet. Da heißt es aufpassen. Die silberne Variante ist wohl die prämiengünstigste der drei. Aber wie günstig ist Silber wirklich? Und deckt Silber außer Haftpflichtschäden auch noch andere Risiken? Was sich hinter dem teureren Gold versteckt, bedarf ebenfalls sorgsamer Prüfung. Noch mehr Aufmerksamkeit ist vor Abschluss der Variante Platin zu empfehlen. Denn da geht’s richtig ins Geld, Haken und Ösen im Kleingedruckten nicht ausgeschlossen.

Der scheinbar blendend gelungene Wechsel im November kann schon kurze Zeit später zur dunklen Enttäuschung werden. Beispielsweise, wenn der beim Abschluss so freundliche Vermittler sich im Schadensfall kurz und trocken für unzuständig erklärt. Und zu allem hin der Telefonservice der Schadenabteilung besonders mit langen Warteschlangen hervorsticht. Wechsler bücken sich oft nach dem schnellen Cent und merken nicht, dass ihnen dabei die Euros aus der Tasche fallen. GLH

USA: Verkehrstote 2020 – Anstieg trotz Pandemie

Das US-Bundesamt für Verkehrssicherheit (National Highway Traffic Safety Administration – NHTSA) hat vorläufige Schätzungen über Todesfälle bei Verkehrsunfällen im Jahr 2020 veröffentlicht, an denen Kraftfahrzeuginsassen, Motorradfahrer sowie Fußgänger und Radfahrer beteiligt waren. Obwohl die Amerikaner im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie weniger fuhren, zeigen die Schätzungen der NHTSA, dass etwa 38.680 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen (116 Verkehrstote auf eine Million Einwohner) – die höchste prognostizierte Zahl von Todesopfern seit 2007. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 7,2 Prozent im Vergleich zu den 36.096 Todesopfern des Jahres 2019. Vorläufige Daten der Federal Highway Administration (FHWA) zeigen, dass die Fahrleistung VMT (Vehicles Miles Traveled) im Jahr 2020 um etwa 430,2 Milliarden Meilen (688,3 Milliarden km) oder etwa 13,2 Prozent zurückgegangen ist. Die Sterblichkeitsrate für 2020 betrug 1,37 Todesfälle pro 100 Millionen VMT (160 Millionen km) gegenüber 1,11 Todesfällen pro 100 Millionen VMT im Jahr 2019. Die Analyse der NHTSA zeigt, dass die wichtigsten Verhaltensweisen, die diesen Anstieg verursacht haben, unter anderem risikoreiches Fahren, Geschwindigkeitsüberschreitungen und Nichtanlegen des Sicherheitsgurts sind.

Folgende Zahlen zum Vergleich EU–USA: 2020 lebten in den 27 Staaten der EU 448 Millionen Einwohner. Bei insgesamt 18.800 Verkehrstoten kamen auf eine Million Einwohner 42 Verkehrstote, das sind 74 Verkehrstote pro eine Million Einwohner weniger als in den USA. Bei diesem Vergleich ist jedoch zu berücksichtigen, dass die jährliche Fahrleistung in den USA weit höher ist als in der EU. Quelle: NHTSA/Text: GLH