UPDATE: Fahrschulen müssen neu kalkulieren / Grenzen des Infotainments

© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Februar/2022, Seite 54

Fahrschulen müssen neu kalkulieren

Unter der gegebenen Inflationsrate von über 5 Prozent, die vor allem auch auf gestiegene Kosten für Energie (+22,1 %) sowie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,8 %) zurückzuführen ist, können Fahrschulen die Preise des Jahres 2021 nicht halten. Der extreme Anstieg der Inflation im November 2021 auf 5,2 % ist der höchste seit Juni 1992 (+5,8 %). Die inzwischen eingetretene Entwicklung signalisiert kein baldiges Nachlassen der Inflation. Neben den für Fahrschulbetriebe besonders zu Buche schlagenden Preissteigerungen sind auch die Kosten der allgemeinen Lebenshaltung stark gestiegen. Nahrungsmittel wurden binnen eines Monats um 4,5 % teurer.

Sparer sind von diesem Anstieg der Inflation besonders betroffen. Wer am 31. Dezember 2020 auf seinem Sparkonto 50.000 € hatte, hat davon innerhalb des letzten Jahres 2.600 € an Kaufkraft verloren. Wenn das mit der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) so weitergeht, werden fleißige Leute, die sich im Vertrauen auf die Stabilität des Euro etwas auf die hohe Kante gelegt haben, allmählich zu Sozialfällen. Dass der bisherige Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann sein Amt zum 31.12.2021 aufgab, war gerade auch unter dem Gesichtspunkt des Inflationsgeschehens im letzten Quartal 2021 keine gute Nachricht. Weidmann war im Rat der EZB der starke Mahner für eine konservative, auf hohe Stabilität des Euro angelegte Geldpolitik gewesen.

Die Inflation trifft vor allem kleine Unternehmen dann sehr hart, wenn ihnen die Traute zum rechtzeitigen Umsteuern fehlt. Der Erwerb des nächsten Lehrfahrzeugs, ob nun Kauf oder Leasing, wird die Fahrschulen im Jahr 2022 durchschnittlich 5 Prozent mehr kosten als im Frühjahr 2021. Allein daran mag man erkennen: Neues Kalkulieren ist unerlässlich. GLH

Grenzen des Infotainments

Auf dem zentralen Touchscreen von Tesla-Modellen und einigen Typen von Mercedes ist es möglich, während der Fahrt Video-Games zu spielen. Das berichtete Ende Dezember 2021 die renommierte amerikanische Autozeitschrift Car and Driver in ihrer Online-Ausgabe. Mercedes gab zu, damit einen Fehler gemacht zu haben. Es handle sich dabei aber nur um einige hundert Fahrzeuge, die man zurückrufen werde, um das Spielen während der Fahrt zu unterbinden. Von Tesla hingegen wurde zunächst nicht bekannt, diesen Teil der Software ebenfalls abschalten zu wollen. Im Sommer 2021 hatte Tesla das Videospielen bei fahrendem Auto durch ein Over-the-Air-Update ermöglicht. Die Nationale Behörde für Straßenverkehrssicherheit (NHTSA) gab bekannt, Tesla wisse um das Problem. Ein NHTSA-Sprecher sagte, man habe über das Problem mit Tesla gesprochen und beabsichtige, eine formelle Untersuchung darüber einzuleiten, ob die Video-Software die Ablenkung vom Fahren fördere. Diese Erklärung der NHTSA erscheint zunächst wie eine überflüssige rhetorische Übung. Doch sie scheint bei Tesla etwas in Gang gesetzt zu haben: Laut einer Mitteilung von Associated Press vom 23.12.2021 will nun auch Tesla ein Over-the-Air-Update aussenden, das Videospiele bei fahrendem Auto blockiert.

Sebastian Blanco, Autor des Beitrags, stellt hierzu fest, Tesla positioniere sich seit seinen Anfängen als Hersteller rein elektrischer Automobile in den frühen 2000er Jahren in mehrfacher Weise konträr zur traditionellen Autoindustrie. Das reiche von den Tweets des CEO Elon Musk bis hin zu der Art und Weise, wie Daimler und Tesla im aktuellen Fall unterschiedlich zu Fragen der Sicherheit im Zusammenhang mit Infotainment im Auto reagierten. Quelle: Car and Driver, Text: GLH