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EDITORIAL: So ändern sich die Zeiten ...
© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Oktober/2023, Seite 545
Liebe Leserinnen und Leser,
Anfang September erreichte den Verband ein Schreiben vom Chef des Stabes und stellvertretenden Kommandeur des Zentrums Kraftfahrwesen der Bundeswehr (ZKfWBw) mit der Bitte um Weiterleitung an unsere Mitgliedsfahrschulen (siehe Newsletter Nr. 438 vom 07.09.2023). Es handelt sich um eine europaweite Ausschreibung über den Erwerb der Dienstfahrerlaubnisklassen A, B und D der Bundeswehr nach Ausbildung in privatwirtschaftlichen Fahrschulen. Siehe auch Seite 561.
Vor 35 Jahren hätte die Nachricht, die Bundeswehr brauche die zivilen Fahrschulen, um ihre Fahrer auszubilden, bei den Fahrlehrerverbänden einen Freudentaumel ausgelöst. Denn die Bundeswehr bildete vor dreißig, vierzig Jahren pro anno um die tausend Soldaten zu Fahrlehrern aus, die nach Ende ihrer Dienstzeit hauptsächlich auf den zivilen Markt drängten, was zu einem enormen Überangebot, ja zu einer wettbewerbsverzerrenden Fahrlehrerschwemme führte. Um das Volumen der für den militärischen Bedarf großenteils überflüssigen Fahrlehrerausbildung der Bundeswehr einzudämmen, schlug die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e. V. 1988 dem Bundesministerium für Verteidigung Modellversuche für die Fahrausbildung von Soldaten (Klasse 2, heute CE) in privatwirtschaftlichen Fahrschulen vor. In der Generalität traf dieser Vorschlag auf sehr verhaltene Resonanz. Jedoch stand bei den Verhandlungen in Bonn die damalige Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium, Agnes Hürland-Büning (CDU), der Bundesvereinigung zur Seite. An zwei Standorten in Baden-Württemberg (Sigmaringen) und Bayern (München) konnte diese Idee dann erfolgreich umgesetzt werden.
Die Nachricht aus dem ZKfWBw kann der Beginn einer für beide Seiten ersprießlichen Entwicklung sein, sofern der Preis stimmt und sich die Fahrschulen nicht mit unsinnigen Angeboten um diesen Brocken schlagen.
In diesem Sinne grüße ich Sie sehr herzlich
Ihr
Jochen Klima
Foto: Jochen Klima, Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V.