Versicherung: Das kommt auf Fahrschulen zu
Die Kfz-Versicherer erhöhen seit zwei Jahren drastisch die Prämien, und ein Ende ist nicht abzusehen. Was kommt hier auf Fahrschulen zu?
„Der Versicherer HDI erhöht die Prämien um bis zu 70 Prozent, Konkurrenten reduzieren andererseits das Geschäft. Für die Kunden hat das unangenehme Folgen.“ Das schreibt das Handelsblatt in einem kürzlich veröffentlichten Artikel. Auch andere Medien und Portale bereiten die Verbraucher schon seit Monaten darauf vor, dass die Prämien auch in diesem und nächstem Jahr weiter drastisch steigen werden. So schreibt zum Beispiel Focus Money über die kräftigen Erhöhungen beim Versicherer HUK und ergänzt: „HUK und HDI sind keine Einzelbeispiele. Durch die Bank werden die Gesellschaften im Jahresverlauf 2024 höhere Prämien von ihrer Klientel fordern.“
Extreme Preissteigerung bei Kfz-Reparaturen
Stark gestiegene Stundensätze in den Kfz-Werkstätten und saftige Preissteigerungen bei den Ersatzteilen sind eine Seite der Preissteigerungsmedaille, die immer komplexere Technik und Elektronik in den Fahrzeugen die andere. Dazu gehören zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme mit ihren hochsensiblen Sensoren, die nach einem Unfall aufwendig ersetzt oder repariert werden müssen. Dadurch steigen die Preise und auch die Dauer des Aufenthalts in der Kfz-Werkstatt. Was wiederum mehr Arbeitsstunden und damit weitere Kosten nach sich zieht.
Im vergangenen Jahr standen für die deutschen Kfz-Versicherer über drei Milliarden Euro Defizit zu Buche, so der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Und auch dieses Jahr droht verlustreich zu werden: Der GDV befürchtet weitere zwei Milliarden Euro in den roten Zahlen.
BaFin fordert deutliche Preiserhöhungen
Die Finanzaufsicht BaFin – auch zuständig für kollektiven Verbraucherschutz und damit grundsätzlich auf der Seite der Verbraucher – mahnt die Versicherungsbranche seit Monaten, die Preise für Kfz-Versicherungen zu erhöhen. In einer Mitteilung an die Versicherer fordert sie deutlich Preiserhöhungen: „Dauerhaft defizitäre Versicherungszweige sind nicht akzeptabel“, so die BaFin.
Beim Branchenversicherer Fahrlehrerversicherung ist man dennoch gelassen: „Ja, natürlich müssen auch wir unsere Prämien an gestiegene Kosten anpassen“, sagt Vorständin Sylke Bub. „Aber da es bei uns nicht um Gewinnmaximierung geht, können unsere Kunden sich darauf verlassen, dass wir uns ausschließlich an den Kosten orientieren. Deshalb können wir unsere Kfz-Versicherung auch trotz unseres weit überdurchschnittlichen Servicelevels weiterhin preiswert anbieten.“