Geschichte: Die Jahre 1980 bis 1989
1980
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Der 3. Vorsitzende, Adolf Wolfer, scheidet an seinem 60. Geburtstag, am 18. Februar, aus seinem Amt aus. Für die Interrimszeit bis zur Mitgliederversammlung wählt der Beirat Emil Veser, Pforzheim, zum 3. Vorsitzenden.
Anfang des Jahres wird der „Gruppenvertrag Leben“ für Verbandsmitglieder mit der Albingia Lebensversicherungs-AG in Leben gerufen.
Ab 1. April müssen Jugendliche, die zu diesem Zeitpunkt oder später das 15. Lebensjahr vollenden, beim Führen eines Mofas eine Prüfbescheinigung nachweisen. In Baden-Württemberg wird dem Erwerb der Prüfbescheinigung in einem Modellversuch (Mofa 25) eine Ausbildung von sechs Doppelstunden vorgeschaltet. Die Ausbildung wird von den Fahrschulen nach dem EMS-Programm „50 Kubik“ durchgeführt. Die Prüfung wird von ACE, ADAC, Landesverkehrswacht und TÜV durchgeführt.
Der Verband feiert sein 30-jähriges Bestehen bei der Mitgliederversammlung am 12. April in Heilbronn, Harmonie. Der Vorsitzende, Gebhard L. Heiler, erhält das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik. Staatssekretär Robert Ruder (Innenministerium Baden-Württemberg) überreicht die hohe Auszeichnung mit den Worten: „Sie haben sich um Leben und Gesundheit vieler Bürger unseres Landes verdient gemacht.“
Der durch den Beirat bestimmte „Interims-Dritte“ Emil Veser, Pforzheim, wurde durch die Versammlung im Amt des 3. Vorsitzenden für die Dauer der Amtsperiode, für die Adolf Wolfer gewählt war, bestätigt.
Im Mai fliegt der Verband mit 216 Teilnehmern in die USA. Hollywood und Disneyland, der IVV-Kongress in Las Vegas, San Francisco und Los Angeles und natürlich die „California Driving School“ von George Hensel stehen u.a. auf dem Programm.
Das Verbandbüro platzt schon wieder aus allen Nähten. Deshalb genehmigt der Beirat in einer außerordentlichen Sitzung am 9. Juni das Bauvorhaben des Vorstandes. Ein eigenes, größeres Bürogebäude wird in Korntal gebaut.
Themen der Beiratssitzung am 17./18. Oktober sind u.a.: Die Berufsständische Abrechnungszentrale für Fahrschulen (BAF), die eine Gründung der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. und der Fahrlehrerversicherung mit Sitz in Stuttgart ist, und bereits die Arbeit aufgenommen hat.
Im Herbst bietet der Verband erstmalig einen 3-Tages-Kurs für die Fortbildung auf dem Gebiet der „Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße“ -GGVS- an.
Der Verband bietet für Oktober erstmals eine „Fortbildungsveranstaltung unter südlicher Sonne“ auf Mallorca an.
1981
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Der „Treuhandverein für Verkehrserziehung und Verkehrssicherheit“, seit 23. Oktober 1980 im Vereinsregister eingetragen, übernimmt ab 1. Januar die Aufgaben der bisherigen „Treuhandstelle für das Fahrschulüberwachungspersonal“.
Seit 1. Januar müssen Bewerber um eine Fahrerlaubnis der Klasse 4 neben der theoretischen auch eine praktische Prüfung ablegen.
„Steig ein auf Formel K“ wird erstmals kostenlos an alle Verbandsfahrschulen in Baden-Württemberg verteilt. Die Broschüre, die mit der finanzielle Hilfe des Innenministeriums erstellt werden konnte, erfreut sich großen Beliebtheit bei den Fahrschülern.
Jeden Freitag beantworten Hörer der Südfunk-Sendung „Im Auto unterwegs“ Gebhard Heilers Führerscheinfrage.
Der Verband und die FSG ziehen am 23. März in die neu erbauten eigenen Büroräume in Korntal, Johannes-Daur-Str. 21, Eingang: Zuffenhauser Str. 3, um.
Der langjährige Pressereferent (seit 1970) des Verbandes, Detlev F. Haug, steht aus persönlichen Gründen nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung. Der Beirat bestellt in seiner Sitzung am 28. März den Stuttgarter Motorjournalisten Andreas Maier zum neuen Pressereferenten.
Bei der Mitgliederversammlung am 9. Mai in Ulm, Donauhalle, hielt u.a. der damalige Innenminister von Baden-Württemberg, Herr Prof. Dr. Roman Herzog, eine Ansprache. MinRat Dr. Hans-Peter Vogt vom Bundesverkehrsministerium hielt eine viel beachtete Rede zum Thema „Fahrlehrerverband – Fahrlehrerkammer“. Mit fundierten Argumenten erteilte er der Fahrlehrerkammer eine deutliche Absage, indem er sie als schwieriges, kostenträchtiges, unbewegliches, bürokratisches Instrument bezeichnete. Fast einstimmig (jeweils eine Enthaltung) wurden der 1. und 3. Vorsitzende, Gebhard Heiler und Emil Veser, im Amt bestätigt.
Vom 3. bis 17. Juni findet wieder eine USA-Reise des Verbandes statt Sie führt nach Kalifornien, Arizona und Nevada.
Am 23. September stirbt Karl Stock, Mannheim, im Alter von 75 Jahren. Er war Mitbegründer des Verbandes und Gründer der Sterbekasse „Stock“.
Nach dem Erfolg der ersten „Fortbildung unter südlicher Sonne“ im letzten Jahr, bietet der Verband im Oktober wieder eine Fortbildung auf Mallorca an.
Der Verband richtet einen Arbeitskreis Klasse 2 ein. Jede Klasse 2-Verbandsfahrschule ist aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Die erste Sitzung findet am 1. Dezember in den Räumen der Fahrinformation des LKW-Werkes der Daimler-Benz AG in Wörth statt.
Zahlen und Fakten: Der Verband zählt jetzt 1.830 Mitglieder. In der Zeit vom 1. April 1980 bis zum 30. Juni 1981 wurden 46.078 jugendliche Mofa-Fahrer in den Fahrschulen Baden-Württembergs ausgebildet.
Was gab's im Bund?
Am 1. April tritt die Richtlinie für die Prüfung von Fahrerlaubnisbewerbern über die Beherrschung der Grundzüge der energiesparenden Fahrweise in Kraft. Ab diesem Termin muss bei der theoretischen Prüfung zusätzlich ein Fragebogen zu diesem Thema beantwortet werden.
Zahlen und Fakten: Nach einer Statistik des Kraftfahrtbundesamtes waren am 1. Juli noch 1.690.000 VW-Käfer im bundesdeutschen Straßenverkehr. Er ist damit nach wie vor das meistgefahrene Fahrzeug. An zweiter Stelle folgt der Opel Kadett und an dritter Stelle der VW-Golf.
1982
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Der Beirat bestellt in seiner Sitzung am 20. März in Korntal Emil Veser zum neuen Motorradreferenten. Der Amtsvorgänger Bernd Wolfer stand aus Gründen beruflicher Überlastung nicht mehr zur Verfügung.
Julius Bader, langjähriger Geschäftsführer des Verbandes und der FSG, tritt aus Altersgründen zum 31. März in den Ruhestand. Der 28jährige Bankkaufmann und Betriebswirt Dieter Gundermann, Waiblingen, übernimmt ab 1. April in der Funktion eines Geschäftsstellenleiters die Aufgabengebiete von Herrn Bader. Herr Gundermann ist nur einige Monate beim Verband und der FSG tätig.
Bei der Mitgliederversammlung am 17. April in Mannheim, Rosengarten, hält Ministerialrat Dr. Rolf Gall, Innenministerium Baden-Württemberg, ein mit Spannung erwartetes Referat, in dem es hauptsächlich um den Modellversuch „Mofa 25“ ging.
Diesmal geht die USA-Reise vom 20. April bis 5. Mai an die Ostküste (u.a. nach New York, Washington, New Orleans und Miami Beach).
Seit Mai ist Detlev F. Haug wieder als Redakteur für die FahrSchulPraxis tätig und ab Herbst auch als Geschäftsstellenleiter des Verbandes und der FSG.
Die „Fortbildung unter südlicher Sonne“ findet im Oktober wieder auf Mallorca statt.
In Baden-Württemberg wurde der Mofa-Prüfung (seit 1. April 1980) in einem Modellversuch „Mofa 25 Baden-Württemberg“ eine theoretischen Ausbildung von sechs Doppelstunden vorgeschaltet. Die Ausbildung wurde von den Fahrschulen nach dem EMS-Programm „50 Kubik“ durchgeführt. Nach heftigen Auseinandersetzungen mit einigen Fahrlehrern, die vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim endeten, musste das Innenministerium den Modellversuch beenden. Ab dem 7. Juli besteht keine Pflicht mehr in Baden-Württemberg, eine Ausbildung in einer Fahrschule zu durchlaufen.
Was gab's im Bund?
Ab 1. Januar erhöht sich die Mehrwertsteuer für Fahrschulen von bisher 6,5 % auf 13 %.
1983
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Der Beirat wählt Detlev F. Haug, auf seiner Sitzung am 22. Januar zum Pressereferenten.
Am 1. April werden neue Grundfahraufgaben für die Klassen 1 und 4 eingeführt.
Die erste Weiterbildung „Motorrad-Total“ führt vom 23. bis 30. April nach Mallorca/Spanien.
Bei der Mitgliederversammlung am 7. Mai in Heilbronn, Harmonie, werden zwei Anträge des Vorstandes mit großer Mehrheit angenommen. Der erste Antrag fordert den Vorstand auf, bei der Bundesvereinigung und allen hierfür in Frage kommenden Stellen darauf hinzuwirken, dass für die Fahrschulen eine Mindestgebührenordnung nach dem Regionalprinzip in Anlehnung an § 51 PBefG geschaffen wird. Der zweite Antrag beauftragt den Vorstand bei der Bundesvereinigung und allen hierfür in Frage kommenden Stellen darauf hinzuwirken, dass zukünftig als Voraussetzung für die Erteilung der Fahrschulerlaubnis oder die Zulassung zur Tätigkeit als Fahrschulleiter eine 2. Ausbildungsphase zu absolvieren ist.
Die Berufsständische Abrechnungszentrale für Fahrschulen (BAF) wird der Deutschen Verrechnungsstelle für Fahrschulen (DVF) angeschlossen.
Der Verband führt für interessierte Mitglieder im zweiten Halbjahr mehrere Video-Einweisungsseminare durch.
Am 1. September trifft sich der Arbeitskreis Klasse 2 zu einer außerordentlichen Sitzung in Korntal. Anlass sind die in den letzten Monaten eingetretenen Veränderungen auf dem Klasse-2-Sektor außerhalb der Fahrschule: Die Umschulungsmaßnahmen der Arbeitsämter und jetzt vor allem das Auftreten des TÜV Baden (und des DEKRA) als Maßnahmenträger für die Umschulung von Klasse-3-Inhabern zu Fahrern der Klasse 2. Die Versammlung kommt zu dem Entschluss, die Grundlagen für eine Arbeitsgemeinschaft zu erarbeiten, die flächendeckend in ganz Baden-Württemberg tätig werden kann und von erfahrenen, leistungsfähigen Klasse-2-Fahrschulen getragen wird. Am 1. Dezember wird die TTVA – Technik-Transport-Verkehr-Ausbildungs GmbH - gegründet.
Der Bau der Erweiterung des Verbandsgebäudes in Korntal ist fertiggestellt.
Die Fortbildung „Unter südlicher Sonne“ führt im Oktober an ein neues Ziel: Torremolinos/Spanien.
Am 8. Oktober stirbt Heinz Grünewald, Mannheim im Alter von 73 Jahren. Von 1966 bis 1970 bekleidete er das Amt des Verbandsvorsitzenden.
Was gab's im Bund?
Die Umsetzung der 1. EG-Richtlinie über den Führerschein in die nationale Gesetzgebung ist abgeschlossen und steht am 1. Dezember 1982 im Bundesgesetzblatt. Entsprechende Änderungen des Straßenverkehrsgesetzes und der Straßenverkehrszulassungs-Ordnung treten bereits am 1. Januar in Kraft. U.a. müssen sich ab diesem Zeitpunkt die Bewerber um eine Fahrerlaubnis der Klasse 2 einer„Überprüfung der geistigen und körperlichen Eignung“ durch einen Arzt unterziehen. Eine entsprechende ärztliche Bescheinigung ist dem Fahrerlaubnisantrag beizufügen.
Im November beginnt in Bayern ein Modellversuch zur "intensivierten Außerortsprüfung"
1984
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Einen Tag vor der Mitgliederversammlung, die am 10. März in Offenburg, Oberrheinhallen, stattfindet, tagen vier Arbeitskreise zu aktuellen Themen: 1. Überwachung von Fahrschulen, 2. Führerschein auf Probe, 3. Praktische Fahrprüfung und 4. Klasse-2 und KOM-Ausbildung. Gebhard L. Heiler wird mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Die Weiterbildungsveranstaltung „Motorrad Total“ findet vom 1. bis 8. Mai in Mugello/Italien, statt.
Vom 5. bis 20. Mai sind die Fahrlehrer wieder in Amerika (u.a. Los Angeles, San Diego, Phoenix, New York).
Am 15. September stirbt Eugen Gromer, Pforzheim, im Alter von 66 Jahren. Eugen Gromer war von Anfang an dabei und während 14 Jahren als Rechnungsprüfer bzw. Kassierer des Verbandes tätig gewesen.
„Fortbildung unter südlicher Sonne“ findet im Oktober wieder auf Mallorca statt.
Ministerialrat Dr. Rolf Gall, seit 28 Jahren in der Innenverwaltung des Landes Baden-Württemberg tätig, geht mit Vollendung seines 64. Lebensjahres am 31. Dezember in den Ruhestand. Seit 1964 leitete er das Referat „Verkehrssicherheit“ im Innenministerium Baden-Württemberg.
Internationales
Am 24. und 25. April findet in Hamburg der 1. Europäische Fahrlehrer-Kongress der Europäischen Fahrlehrer-Assoziation statt.
1985
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Die Mitgliederversammlung findet am 27. April in Heilbronn, Harmonie, statt. Im Rahmen der Versammlung wurde der Nachfolger von Herrn Dr. Gall, Herr Regierungsdirektor Hans-Henner Kownatzki, vorgestellt.
Der Verband geht in die UdSSR: Vom 22. Mai bis 5. Juni führt die Fachstudienreise mit mehr als 260 Teilnehmern in die Städte Moskau, Leningrad, Kiew und Tiflis.
Das Klasse-1-Langstreckentraining „Gamsbock TOTAL“ führt im Juni in’s Grödner Tal.
Ein heftiger Konkurrenzkampf in Teilen Baden-Württembergs, der fast ausschließlich über den Preis geführt wird, veranlasste den Vorstand, eine außerordentliche Sitzung des Beirats einzuberufen, um Maßnahmen gegen den ruinösen Wettbewerb, einzuleiten. Der Beirat beschließt, die Aufklärungskampagne „Fahrausbildung ist Vertrauenssache“ in die Wege zu leiten. Anzeigenserien, Poster, Handzettel und Pressematerial sollen von einer Werbeagentur entwickelt werden.
Ab 1. Oktober wird eine obligatorische Ausbildung für Mofa-Aspiranten bundesweit eingeführt. In Baden-Württemberg darf die Ausbildung nur in Fahrschulen erfolgen.
„Fortbildung unter südlicher Sonne“ im Herbst wieder auf Teneriffa.
Mit Verfügung vom 13. November hat die Landeskartellbehörde die in der Mitgliederversammlung beschlossene Erweiterung der Wettbewerbsregeln des Verbandes anerkannt.
Was gab's im Bund?
Ab April muss an Fahrzeugen mit Ottomotor jährlich eine Abgassonderuntersuchung (ASU) durchgeführt werden.
1986
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Am 19. April tagt die Mitgliederversammlung in Friedrichshafen, Graf-Zeppelin-Haus. Innenminister Dietmar Schlee referiert zum Thema „Anspruchsvolle Ausbildungsprogramme der Fahrschulen sind die Grundlage der Verkehrssicherheitsarbeit“.
Vom 28. Mai bis 10. Juni findet eine Fachstudienreise nach Kanada und in die USA statt.
Alle Verbandsfahrschulen erhalten im Juli eine Erstausstattung der neuen Verkehrssicherheitsbroschüre „Junge Fahrer in Baden-Württemberg – Cool im Verkehr“, die die bisherige Aktion „Formel K“ ablöst. Unterstützt wird die Aktion des Verbandes durch das Innenministerium Baden-Württemberg und den ADAC.
Das Klasse-1-Langstreckentraining „Motorrad TOTAL“ führt im September nach Istrien/Jugoslawien.
Und wieder geht’s zur Fortbildung im Oktober nach Mallorca.
Was gab's im Bund?
Die 5. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften bringt einige Neuerungen mit sich. So z.B. wird ab 1. April der EG-einheitliche rosafarbene Führerschein eingeführt; Dachschilder sind bei allen Ausbildungsfahrten zugelassen; die Sonderfahrten werden erweitert und der sog. „Stufenführerschein“ für Motorradfahrer wird eingeführt. Hierzu wird die Einteilung der Fahrerlaubnisklassen um eine neue Klasse 1a ergänzt.
Seit 1. November müssen Fahrschüler kraft Gesetz am theoretischen Unterricht teilnehmen und der „Führerschein auf Probe“ ist da. Die Nachschulung bei Zuwiderhandlungen innerhalb der Probezeit wird von Fahrlehrern durchgeführt, die Inhaber einer Nachschulungserlaubnis sind.
1987
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Am 16. Mai findet die Mitgliederversammlung in Offenburg, Oberrheinhallen, statt. Die jüngste Novellierung des Wettbewerbsrechts zum 1. Januar betrifft auch das Fahrlehrerwesen und ist deshalb Anlass, die bestehenden Wettbewerbsregeln des Verbandes anzupassen. Die Versammlung verabschiedet die neuen Wettbewerbsregeln.
Vom 2. bis 17. Juni findet die Fahrlehrer-Fachstudienreise „Amerika rustikal“ mit den Zielen Arizona, Nevada und Kalifornien statt.
Am 29. Juli findet auf dem Stuttgarter Killesberg eine praktische Demonstration der neuen Grundfahraufgaben für die Klasse 1, die ab 1. April 1988 eingeführt werden, statt, zu der Vertreter der Presse eingeladen wurden. Bei der Vorführung der Aufgabe „Bremsen in Schräglage“ kam Gebhard Heiler mit dem Vorderrad seiner BMW auf eine rechts stehende Pylone und stürzte – bundesweite Schlagzeilen voller Häme waren damit gesichert.
Das Motorrad-Langstreckentraining „La France TOTAL“ führt in diesem Jahr vom 26. September bis 3. Oktober in die Französischen Seealpen.
In den Monaten Oktober/November wird über das 3. Programm des Süddeutschen Rundfunks im Rahmen eines Modellversuchs wieder (s. 1975) Rundfunkwerbung für die Verbandsfahrschulen ausgestrahlt. Eine finanzielle Belastung der Mitglieder ist mit dem Modellversuch nicht verbunden.
Im Oktober findet die Fortbildung bei Marbella an der Costa del Sol/Spanien statt.
Seit Oktober gibt es massive Prüfungsengpässe vor allem im Bereich des TÜV Stuttgart. Heiler appelliert an den Betriebsrat des TÜV, Samstagsprüfungen zuzulassen.
Zahlen und Fakten: Am 31. Dezember gibt es 1.858 Hauptstellen und 1.481 Zweigstellen von Fahrschulen in Baden-Württemberg.
Was gab's im Bund?
Seit Beginn des Jahres gibt es im hessischen Regierungsbezirk Gießen einen Versuch, der der Preiswahrheit und Preisklarheit durch bessere Vergleichbarkeit der Fahrschulentgelte wieder auf die Sprünge helfen soll. Das „Gießener Modell“ wurde vom hessischen Minister für Wirtschaft und Technik mit Erlass vom 27. August 1986 genehmigt. Initiator des Modells ist Wolfgang Bega, der beim Regierungspräsidenten für die Überwachung der Fahrschulen verantwortliche Beamte.
Mit dem 1. Oktober gilt eine geänderte Prüfungsrichtlinie. U.a. wird die Dauer der Prüfungsfahrten verlängert und es gibt neue Fragebogen.
Zahlen und Fakten: Im Jahr 1987 wurden im Bundesgebiet 77.906 Führerscheine der Klasse 1 und 102.184 Führerscheine der Klasse 1a erteilt.
1988
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Auf der Beiratssitzung vom 30. Januar wird über zwei neue Fahrschülerausbildungs-Kontrollsysteme (FAKT – von der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. und F.A.C.I.T – von der Deutschen Verrechnungsstelle für Fahrschulen –DVF-) berichtet.
1988 geht es bei der Fachstudienreise nicht nur auf den amerikanischen Kontinent, sondern auch nach Südafrika. Die Reise findet vom 23. März bis 8. April statt.
Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am 30. April in Korntal als reine Arbeitstagung (ohne Fahrlehrerball und Rahmenprogramm) statt. U.a. wird das brennende Problem der Platzfrage für die Durchführung der Grundfahraufgaben der Klasse 1 diskutiert. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Praktische Fahrprüfung heute“ liefert viel Zündstoff.
In diesem Jahr werden auf Grund der großen Nachfrage zwei USA-Reisen angeboten. Eine im Mai mit den Zielen Phoenix, Grand Canyon, Las Vegas, San Francisco, Los Angeles und San Diego, und eine im Oktober mit den Zielen Phoenix, Grand Canyon, Las Vegas, Death-Valley, San Francisco, Los Angeles und Ft. Myers/Florida.
Im Juni erhalten alle Mitglieder des Verbandes die neue Broschüre „Alles über die praktische Prüfung“.
Der TÜV Baden-Württemberg wird durch den Zusammenschluss der bisher selbstständigen Überwachungsvereine Baden und Stuttgart am 2. September gegründet.
Im Herbst wird der Gesprächskreis „ Praktische Fahrerlaubnisprüfung“ eingerichtet. Im Arbeitskreis sind Vertreter des TÜV und des Verbandes vertreten.
„Motorrad TOTAL“ heißt in diesem Jahr „Hungaria TOTAL“ – es geht vom 24. September bis 1. Oktober nach Budapest/Ungarn.
Und wieder findet die „Fortbildung unter südlicher Sonne“ im Herbst auf Mallorca statt.
Mit Wirkung vom 15. November hat die Fahrschul-Service GmbH (FSG) die aus dem Arbeitskreis Klasse 2 hervorgegangene TTVA Ausbildungsgesellschaft mbH mehrheitlich übernommen. Die TTVA war wegen dem Ausbleiben von erwarteten Aufträgen der öffentlichen Hand infolge von Etatkürzungen bei der Arbeitsverwaltung in einen finanziellen Engpass gekommen.
Zahlen und Fakten: Der Verband zählt nun rund 2.100 Mitglieder. In Baden-Württemberg gibt es 1.860 Fahrschul-Betriebe und 1.390 Zweigstellen.
Was gab's im Bund?
Der Stufenführerschein ist Wirklichkeit: Für die Klasse 1 kommen ab 1. April nur noch Bewerber in Frage, die seit mindestens 2 Jahren im Besitze der Fahrerlaubnis der Klasse 1a sind und das 20. Lebensjahr vollendet haben.
Am 8. Mai stirbt Werner Hilff im Alter von 76 Jahren. Hilff war in den Jahren 1963 bis 1974 Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V.
Die Reform der Fahrlehrerausbildung war das Thema des Symposiums, zu dem die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. am 09. und 10. Mai 1988 nach Bad Honnef eingeladen hatte. Dabei stellte sie ihre Vorstellungen von einer durchgreifenden Reform vor und gab Erziehungswissenschaftlern, Politikern und Ministerialbeamten sowie Interessengruppen Gelegenheit zur Stellungnahme.
Im Oktober werden neue Grundfahraufgaben für die Klasse 2 eingeführt.
Ebenfalls zum 1. Oktober treten eine Reihe von Änderungen der StVO in Kraft. Der Verband bietet dazu seinen Mitgliedern das Programmpaket „2 x 2 = 100“ als Nachschulungsprogramm an, das speziell für die Erwachsenenbildung entwickelt wurde. Die Mitglieder können damit Kurse für Erwachsene als besondere Leistung zur Hebung der Verkehrssicherheit anbieten.
Am 5. November stirbt Rolf J. Walther, Hamburg, im Alter von 63 Jahren. Walther war lange Jahre Erster Stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V.
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. am 15. Dezember in Kassel wird Gebhard L. Heiler zu ihrem 1. Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. 1. Vorsitzender ist Ernst Fröhling, Niedersachsen und 2. Stellvertretender Vorsitzender ist Gerhard von Bressensdorf, Bayern.
1989
Ereignisse, Entwicklungen in Baden-Württemberg
Auf der Mitgliederversammlung am 22. April in Heilbronn, Harmonie, gibt es eine Änderung im Vorstand: Emil Veser stellt sich erneut zur Wahl um das Amt des 3. Vorsitzenden. Es bewirbt sich auch Peter Tschöpe, Willstätt, um dieses Amt. Bei der schriftlichen Wahl fallen 135 Stimmen auf Veser und 191 Stimmen auf Tschöpe. Damit ist Peter Tschöpe neuer 3. Vorsitzender des Verbandes. Emil Veser hatte das Amt seit 1980 bekleidet.
Die durch die Wahlen bei der Mitgliederversammlung eingetretenen Veränderung hat auch die Neubesetzung des Amtes des Motorradreferenten zur Folge; Emil Veser legt dieses nieder. Bis der Beirat über eine Neubesetzung entscheiden kann, wird mit Wirkung vom 1. Juni Günter Luppart zum kommissarischen Motorradreferenten des Verbandes bestellt.
Der Verband bietet im Juni erstmals ein "Damen-Seminar" unter dem Titel „Die Frau im Fahrschul-Management“ an.
Am 23. Juli stirbt der Gründungsinitiator unseres Verbandes und Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Fahrlehrerversicherung i.R., Karl Rederer, im Alter von 78 Jahren.
Vom 16. bis 23. September führt das Motorrad-Langstreckentraining mit dem Titel „Gamsbock TOTAL Nr. 2“ nach Italien.
Im Herbst geht’s wieder zur Fortbildung nach Mallorca.
Der Beirat bestellt in seiner Sitzung am 7. Oktober Günter Luppart zum neuen Motorradreferenten.
Am 14. Oktober fand für den ersten Wertungs-Zeitraum der Nachbetreuungsaktion des Verbandes und der ADAC-Gaue „Junge Fahrer in Baden-Württemberg – COOL im Verkehr“ auf dem Gelände des TÜV Stuttgart in Ludwigsburg das Endturnier um den Titel „Bester junger Fahrer in Baden-Württemberg“ statt. Den Sieg und damit verbunden einen neuen Ford Fiesta errang die zwanzigjährige Margit Kieninger aus St. Georgen.
Was gab's im Bund?
Anfang des Jahres werden die von der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. 1978 erstmals herausgegebenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Fahrschulen (AGB) als Folge neuer Rechtsprechung neu gefasst.
Das „Gießener Modell“ findet vor Gericht sein Ende. Der Initiator Wolfgang Bega wurde vom Amtsgericht Gießen zur Zahlung eines Bußgeldes verurteilt, weil er Fahrschulen zur verbotenen Preisabsprache ermuntert hatte.
Vor kurzem noch belächelte Exoten auf unseren Straßen, jetzt hundertfache Realität: Die „Trabbis“ der Flüchtlinge und Aussiedler aus der DDR. Um eine schnelle und unbürokratische Umschreibung dieser Fahrzeuge zu ermöglichen, erlässt der Bundesminister für Verkehr die „Trabbi-Verordnung“.
Quellenhinweise und Bemerkungen
Quellenhinweis zu 1950 - 2000: Die Geschehnisse der Jahre 1950 - 2000 wurden zum Großteil bereits in der Jubiläumsschrift zum 50jährigen Bestehen des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. veröffentlicht.
Die Geschehnisse wurden mit freundlicher Genehmigung des Verlags Heinrich Vogel, München, der Zeitschrift "fahrschule", sowie dem Archiv des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. entnommen.
Nachdruck, auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Copyright by Fahrlehrerverband Baden-Württemberg 2000
Quellenhinweis zu 2000 - 2010: Zum 60-jährigen Bestehen im Jahr 2010 setzt der Verband die Chronik fort und veröffentlichte die wichtigsten Ereignisse der Jahre 2000 - 2010 in einem Sonderheft der Fachzeitschrift FahrSchulPraxis im Mai 2010.
Quellen der Geschehnisse: Zeitschriften FAHRSCHULE und FahrSchulPraxis. Fakten weltweiter Geschehnisse wurden bei freier Auswahl und Fassung der Texte aus Wikipedia entnommen.
Bemerkungen: Die Aufzeichnungen in dieser Chronik enden wenige Wochen vor der 60. Mitgliederversammlung des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg; Endstand ist der 9. März 2010.