UPDATE: Deutsche Fahrlehrer-Akademie e.V. / Tachojustierung
DEUTSCHE FAHRLEHRER-AKADEMIE E. V.
Vor rd. 21 Jahren trat die Deutsche Fahrlehrer-Akademie e.V. (DFA) erstmalig mit ihrem Internetauftritt hervor (www.dfakad.de). Dem 13 Jahre zuvor gegründeten Verein wurde schon bald nach der Gründung die Gemeinnützigkeit zuerkannt. Das wissenschaftliche Forum der deutschen Fahrschulen blickt in diesem Jahr auf 34 Jahre erfolgreicher Arbeit für den Berufsstand zurück. In enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten ist es der DFA im letzten Jahr u.a. gelungen, das Projekt Hochvolt-Fahrschule erfolgreich abzuschließen. Dabei wurden Lehrmaterialien für Fahrschulen geschaffen, die dem sicheren Umgang und dem sicheren Fahren mit durch Hochvoltbatterien angetriebenen Fahrzeugen dienen. Hier ist besonders zu erwähnen, dass für dieses wichtige Projekt keine öffentlichen Mittel, keine Steuergelder, beansprucht wurden. Die DFA kämpft Jahr für Jahr darum, die Kosten ihrer wissenschaftlichen Projekte mit eigenen Mitteln, die sich hauptsächlich aus Beiträgen der Fahrlehrer-Landesverbände, des Kuratoriums der DFA und Spenden zusammensetzen, zu bestreiten. Das jährliche Budget der DFA dürfte gern etwas größer sein, denn es warten – auch im Zusammenhang mit der kommenden Reform der Fahrschüler-Ausbildungsordnung – neue wichtige Aufgaben auf die DFA.
An dieser Stelle ist zu ergänzen, dass der DFA gegen Spendenquittung gewährte Spenden, z.B. von Fahrschulen, steuerlich absetzbar sind. Ein Aufruf von www.dfakad.de lohnt sich für jede Fahrschule. GLH
Tachojustierung
Der Tachometer ist etwas mehr als 120 Jahre alt. Als Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach 1886 ihren 12 km/h schnellen Patent-Motorwagen vorstellten, fand die Geschwindigkeitsmessung noch im Kopf des Fahrers statt. Erst 15 Jahre nach Erfindung des Autos meldete der Ingenieur Otto Schulze beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin den Wirbelstrom-Tachometer zum Patent an; das Patentrecht wurde ihm am 7. Oktober 1902 zuerkannt. Geschwindigkeits- und Wegstreckenmessung wurden seither durch unterschiedliche Hersteller ständig weiterentwickelt. In Deutschland war der Hersteller VDO lange Zeit das Synonym für zuverlässige Tachos. Zuverlässig sind freilich auch die Tachos der Konkurrenten, die weltweit tätig sind. Wenn heute von Tachojustierung gesprochen wird, denken viele Menschen zuerst an unerlaubte Manipulation des Wegstreckenzählers. Und tatsächlich: Diese Straftat nach § 22b StVG ist nicht selten, dafür finden sich im Internet sogar Helfer. Es sind Fälle bekannt, in denen das Zurückstellen des Tachos um 100.000 km beim Verkauf eines Autos bis 6.000 Euro über den amtlichen Schätzwert hinaus erbrachte. Wird die Straftat ruchbar, droht Gefängnis bis zu einem Jahr oder Geldstrafe, darüber hinaus kann der betrügerisch erlöste Mehrbetrag eingezogen werden. Auch die modernen digitalen Tachos sind manipulierbar. Deshalb ist beim Kauf eines gebrauchten Autos besonders wichtig, die oder den Vorbesitzer unter die Lupe zu nehmen. Ebenso wichtig sind Gebrauchsspuren am und im Auto. Um hier signifikante Hinweise auf die wahre Kilometerleistung feststellen zu können, bedarf es nahezu fachmännischer Expertise. Wer von „fliegenden Händlern“ ohne Markenbindung kauft, muss besonders aufpassen. Bei Kauf vom autorisierten, markengebundenen Händler oder von vertrauenswürdigen Privatleuten ist das Risiko der Tachomanipulation meist wesentlich geringer.
Doch es gibt auch legale Tachojustierungen, die von einer dafür autorisierten Firma, die jeden einzelnen Fall melden muss, durchgeführt werden dürfen. So z.B., wenn durch nachträgliche Montage von Reifen kleineren oder größeren Umfangs sich die Messungen von Geschwindigkeit und Wegstrecke verändern. GLH