
EDITORIAL: Wünsche an die neue Regierung
Liebe Leserinnen und Leser,
die Bundestagswahl ist vorüber, die CDU wird voraussichtlich mit der SPD koalieren und mit Friedrich Merz den nächsten Bundeskanzler stellen. Neben einer klaren und geordneten Einwanderungspolitik braucht Deutschland nun vor allem wieder wirtschaftliches Wachstum, um den Wohlstand zu sichern und unsere Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen. Nur so werden neue Arbeitsplätze geschaffen und erhalten. In vielen Lebensbereichen, namentlich auch in der Wirtschaft, wird der Fortschritt durch verkrustete Bürokratie verhindert. Hier kann nur ein eiserner Besen helfen. Ich hoffe, die neue Koalition weiß das und reagiert entsprechend.
In der neuen Regierung wird u.a. auch der Verkehrsminister vor großen Aufgaben stehen. Gegen die Bürokratie steht auf dem Wunschzettel der Fahrlehrerschaft die schnelle Einführung des digitalen Führerscheins.
Geldüberweisungen, Einchecken für einen Flug, bezahlen im Restaurant und vieles mehr wird heutzutage mit wenigen Klicks oder per QR-Code auf dem Handy erledigt. Anders geht es bei den Fahrerlaubnisbehörden zu. Sie schicken noch immer Hunderttausende Führscheinkarten an den TÜV, die dann – wenn’s nach Plan läuft – irgendwann ausgehändigt oder eben oftmals auch vernichtet werden müssen. Hinzu kommt, – ganz wichtig! – dass die Umstellung auf eine elektronische Fahrerlaubnis die unseligen Reservierungs-, Tausch- und Stornofristen des TÜV im Handumdrehen überflüssig machen würde.
Ein weiteres großes Anliegen ist die Befreiung der Theorieprüfung von der komplizierten, oft rechtlich verquasten Sprache der Prüfungsfragen. Es muss eine für Bewerber/-innen aller Bildungsschichten leicht verständliche, einfache Sprache werden. Ich bin überzeugt, das wird sehr positive Auswirkungen auf die Erfolgsquoten haben.
Und last, but not least, die von der Vorgängerregierung begonnene Reform der Fahrschüler-Ausbildungsordnung muss bald mit Fingerspitzengefühl und Augenmaß abgeschlossen werden. Es darf nicht sein, dass die Fahrausbildung immer bürokratischer wird und damit unnötige Kosten verursacht. Verzahnung von Theorie und Praxis ist sehr sinnvoll, die aber zeitlich nicht strikt synchron stattfinden muss: Auch künftig müssen Bewerber die Wahl haben, sich zuerst auf ihre theoretische Ausbildung zu konzentrieren und mit dem Fahren erst dann zu beginnen, wenn die Theorie sitzt.
Es grüßt Sie sehr herzlich
Ihr
Jochen Klima
Foto: Jochen Klima, Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V.
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