29.02.2024Pressemitteilung des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V.

Sinnvolle Sparmaßnahme? Simulator soll Fahrstunden ersetzen

Ein Bundestagsabgeordneter forderte jüngst, der Führerschein müsse billiger werden. Er meinte, das sei mit überwiegend auf einem Simulator, statt auf der Straße zu erteilenden Fahrstunden zu erreichen; dabei dachte er vor allem an Autobahnfahrten, Überlandfahrten und Nachtfahrten, die auf diese Weise günstiger absolviert werden könnten. So, meinte der Volksvertreter, ließe sich die Zahl der praktischen Fahrstunden reduzieren, zugleich müssten die Fahrschulen keinen so großen Fuhrpark mehr unterhalten.

 

Simulatoren sind bereits in vielen Fahrschulen vorhanden. Doch sitzen Fahrschüler/-innen nicht in einem Auto, sondern vor Bildschirmen, die den Verkehrsablauf simulieren. Der automatische Systemassistent erklärt dabei, was der Fahranfänger tun muss. Das hat sich für das Erlernen von Anfangskenntnissen des Autofahrens bewährt, sodass in den ersten Fahrstunden auf der Straße das Lenken, Anfahren, Anhalten sowie das Kuppeln und Schalten den Fahrschülern/-innen nicht mehr ganz fremd ist.

 

Doch Übungen am Simulator können Fahrstunden in der Verkehrsrealität nicht ersetzen. Nur auf der Straße erschließt sich Fahrschülern/-innen ein Gefühl für die äußeren Maße von Fahrzeugen, erfahren sie Fliehkräfte, Vibrationen und die Geschwindigkeit in Realität. Auch der Spurwechsel im dichten Verkehr, das Fahren mit hohen Geschwindigkeiten, das Verhalten bei Drängeln, dichtem Auffahren und plötzlichem Stau kann auf dem Simulator nicht vermittelt werden. Nur auf der Straße entstehen durch unterschiedliche Verkehrsteilnehmende spontan die wirklich schwierigen Situationen, mit denen klarzukommen die Schüler/-innen lernen müssen.

 

Selbst angehende Piloten, die viele Stunden auf den technisch hochwertigsten und deshalb sehr teuren Simulatoren geübt haben, müssen zahlreiche Stunden in Flugzeugen im realen Luftverkehr üben, bevor sie ihren Pilotenschein erhalten.

 

Die Idee des Volksvertreters in Ehren, aber sie nützt ganz sicher nicht dem sicheren Lernen des Autofahrens in einem der dichtesten Straßenverkehre Europas.

Sicherheit, hohe Ausbildungsqualität, guter Service und eine entspannte Ausbildungsatmosphäre haben ihren Preis. Die große Mehrzahl der angehenden Fahrschüler/-innen weiß das.

 

Jochen Klima
Vorsitzender

 

FAHRLEHRERVERBAND
BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.

 

Pressestelle

 

Verantwortlich für den Inhalt: Jochen Klima, Vorsitzender

_____

 

Über Belegexemplare freuen wir uns!

Kontaktdaten Fahrlehrerverband Baden-Württemberg: zum Impressum / zum Kontaktformular

 

Pressemitteilung als PDF...


Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. in den Medien
Hier werden Medienveröffentlichungen gesammelt, an denen der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. bzw. die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. beteiligt war.

 

Links zu externen Internetseiten: Wir weisen darauf hin, dass Inhalte externer Internetseiten und Links dorthin oft nur für eine begrenzte Zeitspanne verfügbar sind und wir darauf leider keinen Einfluss haben.

 

Copyright microgen / Getty Images / Canva

 

April 2024

  • Nachdem die Fahrschulen in jüngster Zeit mit den Themen „Führerscheinkosten" und "Nichtbestehens-Quoten“ sehr stark in den Fokus von Presse und Politik geraten waren, ist es sehr erfreulich, dass nun die überregionale Presse aufgrund der Rede des Vorsitzenden in Pforzheim dieses Thema unter Bezug auf die Sichtweise der Fahrlehrerschaft erneut aufgegriffen hat. Untenstehend finden Sie die Links zu den uns bisher bekannt gewordenen Presse-Veröffentlichungen zur Pforzheimer Rede von Jochen Klima:

März 2024

Februar 2024

Januar 2024

Dezember 2023

März 2023

Februar 2023