Ministerium für Verkehr - Landeskonzept Mobilität und Klima: Verkehr nachhaltig gestalten - Strategien zur Verkehrswende
Wie können die Klimaschutzziele erreicht werden? Diese Frage hört man mindestens einmal am Tag, ob man fernsieht, Radio hört, Zeitung liest oder mit umweltbewussten Menschen spricht. Dazu gibt es auch nachgeordnete Fragen wie z. B. diese: „Wie kann man den Klimaschutz im Verkehr voranbringen?”
Und gerade die stand im Mittelpunkt der Fachveranstaltung Landeskonzept Mobilität und Klima – Verkehr nachhaltig gestalten – Strategien und Konzepte für die Verkehrswende, zu der das Verkehrsministerium Baden-Württemberg für Mittwoch, den 28.06.2023, in das Studio Witzemann nach Stuttgart geladen hatte.
Die Veranstaltung sollte einen Einblick in die Umsetzung der laufenden Strategien und Konzepte des Ministeriums für Verkehr geben, über die Bürger und Bürgerinnen sowie Verbände sich im Herbst 2022 an Umfragen und Workshops beteiligen konnten.
Umfassende Beteiligung von Bürgern und Institutionen
Eingeladen waren neben den öffentlichen Medien auch Mobilitäts- und Umweltverbände, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Berufsverbände, Gewerkschaften sowie Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände, Verkehrsunternehmen und -verbünde sowie Regionalverbände; weiterhin Regierungspräsidien und kommunale Landesverbände aus Baden-Württemberg sowie Mitglieder des Mobilitätsrats, der Teil der Bürgerbeteiligung beim Landeskonzept Mobilität und Klima war. Im Herbst 2022 wurden Bürger/-innen regellos für das Beteiligungsverfahren ausgewählt. Auch der Fahrlehrerverband-Baden-Württemberg e.V. nahm an dieser Fachveranstaltung teil – vertreten durch die dritte Vorsitzende Jennifer Spazier.
Vorhaben und Ziele
Ziel ist es, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu verringern. Um dies zu erreichen, muss sich auch im Straßenverkehr vieles ändern. Nach der Begrüßung durch Christoph Erdmenger, Leiter der Abteilung Nachhaltige Mobilität des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, führten Carolin Piras und Johannes Sternberger von der Ifok GmbH (Institut für Organisationskommunikation) durchs Programm.
In mehreren Kurzvorträgen lieferten Repräsentanten/-innen aus Verbänden sowie Fachexperten/-innen Impulse und Kommentare als Diskussionsgrundlage.
Lea Stöber, Vertreterin des Mobilitätsrates, sowie Inci Wiedenhöfer, Referentin für Nachhaltigkeit des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V., plädierten dafür, Mobilität neu zu denken und die Sharing-Angebote zu fördern.
ÖPNV
Im ÖPNV soll der Bus- und Bahnverkehr verdoppelt werden. Dies war Thema eines Vortrages von Michael Öhmann, Leiter des Referats Ausbaustrategie öffentliche Mobilität, Haushalt und Organisation des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg. Dr. Jürgen Wurmthaler, Leitender Direktor für Wirtschaft und Infrastruktur im Verband Region Stuttgart, sprach über das Angebot im öffentlichen Nahverkehr. Es müsse deutlich ansteigen, dem aber stehe der Mangel an Personal entgegen. Fahrten von unbesetzten Bussen sollten vermieden werden.
Mehr Lebensqualität durch begrünte Parkplätze?
Wie erreichen wir mehr Lebensqualität? Das war der Titel des Kurzvortrages von Dr. Karin Schürmann. Sie möchte Städte lebenswerter gestalten, indem Parkplätze als Begegnungs- und Grünflächen aufgewertet werden sollen.
Diesen Satz hört man als Inhaber/Inhaberin einer Fahrschule natürlich nicht gern. Man bekommt dabei zwangsläufig Existenzängste.
Vorrangig geht es allerdings darum, den Individualverkehr zu verringern und Autos sowie Tonnen von Gütern klimaneutral von der Straße zu bringen und die Menschen zum Umdenken zu bewegen. Kurze Wege können selbstaktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden – und das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit.
City-Logistik
Florian Kraschinski, Referatsleiter Strategisches Mobilitätsmanagement im Individual- und Güterverkehr beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, sowie Catharina Thiery, Leiterin des Bereichs Nachhaltigkeit und Technologie des Handwerks BW, kamen im letzten Vortrag des Tages auf den klimaneutralen Transport von Gütern sowie den Stand der Umsetzung beim Güterverkehrskonzept zu sprechen. Vorschläge waren u. a., mehr Güter mit Schiff und Bahn zu transportieren sowie die Schaffung einer City-Logistik, also Konzepte zur Bündelung des städtischen Güterverkehrs.
Altes ablegen, das Neue wagen
Christoph Erdmenger gab zum Abschluss einen Ausblick auf die Zukunft und den Rat, alte Strukturen zu überwinden und offen für Neues zu sein. Jeder Einzelne kann aktiv zum Klimaschutz beitragen, indem das eigene Mobilitätsverhalten hinterfragt wird.
Networking
Beim anschließenden Networking mit kleinem Imbiss gingen die Vortragenden auf offene Fragen ein und standen den Teilnehmenden Rede und Antwort.
JS
Weitere Informationen zum Landeskonzept unter: https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/landeskonzept-mobilitaet-und-klima
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