UPDATE: Im Prinzip bleibt's bei 50 km/h / Verkehrsunfälle 2023 - endgültige Ergebnisse
Im Prinzip bleibt's bei 50 km/h
Gemeint ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften. Die Forderung, die Ortsdurchfahrt generell auf 30 km/h abzustufen, wurde sehr laut nach vorn gebracht. Die Ampelmehrheit wollte das Gesetz schon im Oktober 2023 durchboxen, fiel damit aber im Bundesrat durch. Der Vermittlungsausschuss musste ran, und das war gut so. Nun ist das 10. Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes ohne den 30-km/h-Clou am 14. Juni 2024 vom Bundesrat angenommen worden. Ein ganz wesentlicher Teil der Änderung betrifft die Ermächtigungen des § 6 StVG. Der Bundesrat hat den mit dem folgenden Satz der weiteren Knebelung des innerörtlichen Verkehrs eine deutliche Grenze gesetzt:
„Die nach Satz 1 (§ 6 Absatz 1 Satz 1 StVG, Red.) erlassenen Rechtsverordnungen und auf ihnen beruhenden Anordnungen müssen neben der Verbesserung des Schutzes der Umwelt, des Schutzes der Gesundheit oder der Unterstützung der städtebaulichen Entwicklung die Leichtigkeit des Verkehrs berücksichtigen und dürfen die Sicherheit des Verkehrs nicht beeinträchtigen.“
Dennoch gibt das geänderte StVG den zuständigen lokalen Verkehrsbehörden genügend rechtlichen Raum, den Autoverkehr zu piesacken. Es wird künftig mehr denn je wichtig, dass sich die Community der Autofahrer gegen übertriebene Einschränkungen des Verkehrs wehrt. GLH
Verkehrsunfälle 2023 - endgültige Ergebnisse
Laut Pressemitteilung des Bundesamtes für Statistik (DESTATIS) vom 5. Juli 2024 kam es für das Jahr 2023 bzgl. Straßenverkehrsunfällen zu folgenden endgültigen Ergebnissen:
- Zahl der Verkehrstoten steigt um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr auf 2.839.
- Anstieg bei Leichtverletzten um 3,4 %, Rückgang bei Schwerverletzten um 8,4 %.
- Im Vergleich zu 2010: 17,1 % mehr Getötete auf Fahrrädern und 35,2 % weniger getötete Pkw-Insassen.
Im Jahr 2023 sind in Deutschland 2.839 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Nach den endgültigen Ergebnissen waren das 1,8 % oder 51 Getötete mehr als im Vorjahr. Die Zahl der im Straßenverkehr verletzten Personen stieg im Vergleich zu 2022 ebenfalls, und zwar um 1,5 % auf 366.557. Dies resultiert aus einer Zunahme bei den Leichtverletzten um 3,4 % auf 313.655. Dagegen sank die Zahl der Schwerverletzten um 8,4 % auf 52.902. Pro Tag wurden damit im Jahr 2023 durchschnittlich 8 Menschen auf deutschen Straßen getötet, 145 schwer und 859 leicht verletzt.
Die Polizei zählte 2023 insgesamt 2,5 Millionen Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen, das waren 4,7 % mehr als 2022. Die Zahl der Alkoholunfälle ist 2023 gegenüber 2022 leicht zurückgegangen.
Innerorts lag die Zahl der Unfälle mit Personenschaden 2023, ebenso wie im Vorjahr, bei ca. 203.000. Auf Landstraßen stieg ihre Zahl um 1,2 % auf knapp 70.000. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden auf Autobahnen, und zwar um 7,5 % auf 19.000.
Mit fast 70 % ereigneten sich 2023 somit die meisten Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften. Auf Landstraßen entfielen rund 24 % und auf Autobahnen knapp 7 % dieser Unfälle. Allerdings haben Unfälle auf Straßen außerhalb von Ortschaften unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten oft schlimmere Folgen als auf Straßen innerorts. Auf Landstraßen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten oder ungeschützte Hindernisse, wie Bäume neben der Fahrbahn, hinzu. Dies zeigt auch die Zahl der Verkehrstoten: Innerorts kamen nahezu 32 % der bei Unfällen im Straßenverkehr Getöteten ums Leben, auf Landstraßen waren es knapp 58 % und auf Autobahnen knapp 11 %.
Die Unfallzahlen für die ersten 4 Monate des Jahres 2024 verheißen keine Rückgänge der im Straßenverkehr Verletzten und Getöteten. Wir werden zeitnah darüber berichten. GLH