Für Fahrlehrer/-innen der Klasse BE: Gelungener Auftakt eines Spezialseminars
Vom 18.06. bis 20.06.2024 fand das erste Mal – quasi als Pilotprojekt – ein neues Spezialseminar für Klasse-BE-Fahrlehrer/-innen statt.
1. Tag – Aktuelles Recht und Hochvoltfahrschule
Den Start des Seminars in Korntal übernahm Jochen Klima mit aktuellen Informationen zur FeV, FahrschAusbO, zum FahrlG, zur StVO und StVZO. Diese sind – wie in jeder Weiterbildungsveranstaltung des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. – wichtige Inhalte, um die Teilnehmenden auf dem neuesten Stand des einschlägigen Rechts zu halten. Nach der Mittagspause widmete sich Jennifer Spazier mit „Hochvoltfahrschule“ der Elektromobilität: wie diese in Fahrschulen sinnvoll eingesetzt werden kann und was den Fahrschülern/-innen dazu vermittelt werden muss. Dabei wurde auch darauf eingegangen, welche Inhalte in die Ausbildung gehören, auch wenn eine Fahrschule für den praktischen Unterricht noch keine E-Fahrzeuge einsetzt.
2. Tag – Perspektivwechsel
Für den zweiten Tag konnte Barbara Alsleben gewonnen werden. Sie ist eine der beiden Co-Autorinnen des von der DFA im Auftrag des DVR entwickelten neuen Programmbausteins „Perspektivwechsel“. Zunächst gab es interessante Einblicke in die neuesten Zahlen zu der in deutschen Haushalten vorhandenen Anzahl an Fahrrädern; ebenso zu Statistiken über Unfälle mit Fahrrädern, Pedelecs und E-Scootern.
Danach durften die Teilnehmenden in Gruppen in die Rolle eines/r anderen Verkehrsteilnehmers/-in schlüpfen. Auf roten Kärtchen wurden Vorurteile, die man gegenüber anderen hat, notiert und anschließend – immer im Wechsel – der anderen Gruppe „an den Kopf geworfen“. Anschließend wurde das gleiche Verfahren mit grünen Kärtchen angewendet, um die Wünsche an die jeweils anderen Verkehrsteilnehmenden zu visualisieren und anzusprechen. Dabei merkte man rasch: Der Ton macht die Musik.
Ziel dieses auch für Fahrschüler/-innen spannenden Bausteins ist es, die Vorurteile gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden aus dem Weg zu räumen und Situationen einmal ganz bewusst aus der Perspektive des anderen zu sehen. Dieses Muster wurde im Seminar auf zahlreiche Themen aus dem theoretischen sowie praktischen Unterricht übertragen.
3. Tag – Pkw-Sicherheitstraining
Zum Abschluss des Seminars trafen sich die Teilnehmenden auf der ADAC-Verkehrsübungsanlage Birkhau in Kirchheim unter Teck, um ein Pkw-Sicherheitstraining zu absolvieren und dabei ihr eigenes Fahrkönnen zu perfektionieren. Als Kursleiter konnte der Fahrlehrerkollege und zertifizierte SHT-Instruktor Martin Sasse begrüßt werden. Er bot den/der anwesenden Fahrlehrern/-in die Möglichkeit, einige der klassischen Fahraufgaben des SHT, wie Bremsen und Ausweichen, einmal unter Nutzung der Doppelpedalerie von der Beifahrerseite aus zu probieren.
Fazit
Dieses erste Spezialseminar mit Praxistag für Klasse-BE-Fahrlehrer/-innen hat den Teilnehmenden offensichtlich sehr gut gefallen, zumal für sie im Rahmen einer 3-tägigen Fortbildung gemäß § 53 Absatz 1 FahrlG – ähnlich wie für Motorrad-, Lkw- und Busfahrlehrer/-innen – fahrpraktische Fortbildung auf dem Programm stand. Deshalb soll dieses Seminar künftig das Fortbildungsangebot des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. bereichern.
Dank gebührt allen Teilnehmenden und auch dem ADAC Württemberg für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit bei der Organisation des Sicherheitstrainings.
Jennifer Spazier und Jochen Klima
Fotos: Helmut Müller
Zum Inhalt der FahrSchulPraxis Ausgabe August 2024...