26.11.2024© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe November 2024, Seite 602

UPDATE: E-Autos: Warten auf neue Bonusse? / Zum Stand der Ladeinfrastruktur

E-Autos: Warten auf neue Bonusse?

Einige Politiker denken über Anreize zur Förderung des Absatzes von E-Autos nach. Das macht Presse, aber dafür hat der Staat kein Geld mehr. Das ist auch gut so, denn die deutschen Hersteller sollen sich anstrengen, endlich bezahlbare E-Autos hervorzubringen. Die deutsche Automobilindustrie glaubte zu lange an den Verbrenner – und tut es teilweise noch –, während Elon Musk schon vor 17 Jahren mit Schwung in die Herstellung von E-Autos einstieg und 2008 den ersten rein elektrischen Roadster auf den Markt brachte. Anderthalb Jahrzehnte danach befindet sich die deutsche Automobilindustrie in einer bitteren Absatzkrise. Die ingeniösen Begabungen und Fähigkeiten der deutschen Autobauer ließen den Elektroantrieb zu lange links liegen, weil Manager darin zu wenig Zukunft sahen. Ein schwerwiegendes Versäumnis infolge mangelnder Weitsichtigkeit, mangelnder Risikobereitschaft und dem bequemen Ruhen auf jährlich zunehmenden Gewinnen und grandiosen Exporterfolgen.

 

Wer mitdenkt, der weiß: Im Pkw-Bereich hat der Verbrenner keine Zukunft mehr. Auch nicht, wie manche denken, wenn statt fossilem Kraftstoff synthetischer verbrannt wird, der keine umweltschädlichen Abgase hinterlässt. Der Verbrenner ist ein veraltetes System, das aus viel zu vielen Teilen besteht. Und wenn der Verbrenner ein sogenannter Schaltwagen mit Kupplung und handgeschaltetem Wechselgetriebe ist, wird er als Neuwagen absehbar keine Nachfrage mehr haben. Es ist deshalb sehr ärgerlich, dass manche Politiker das Aus des Verbrenners anno 2035 immer wieder in Frage stellen. Diese Wankelmütigkeit nützt niemand, am wenigsten der deutsche Automobilindustrie und ihren vielen Zulieferern.

 

Fahrschulen sollten sich davon nicht irritieren lassen. Im Gegenteil, jetzt ist die Zeit, vermehrt in reine E-Pkw, nicht Hybrid, zu investieren. Das Gros der deutschen Fahrschulen war immer ganz vorn dabei, wenn es um technische Neuerungen und wichtige Verhaltensänderungen im Verkehr ging. Beim Schulen auf dem E-Auto geht es um beides: Es ist eine einfachere Technik mit großer Zukunft, die unsere Umwelt schont und zu einem gelasseneren Fahrstil anleitet.

 

Vergessen Sie die Reichweitenangst. Jetzt sind E-Autos am Markt, die 500 und mehr Kilometer ohne Nachladen bieten. Das reicht für einen Fahrschulalltag allemal. Und sollte Nachladen nach längerer Überlandfahrt einmal erforderlich sein, kann man es geschickt als Pause einplanen. In Baden-Württemberg ist man in den letzten Jahren mit der Errichtung von Ladestationen sehr gut vorangekommen, da gibt es bei gut organisierter Fahrt keinen Mangel mehr. Zu den Kosten des E-Autos ist festzustellen, dass sie auf Dauer günstiger sind als die des Verbrenners. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie Ihrem Pioniergeist freien Lauf für die E-Mobilität – es lohnt sich. GLH

 

Zum Stand der Ladeinfrastruktur

EnBW unterhält das größte Schnellladenetz in Deutschland. Baden-Württemberg ist besonders gut versorgt. Und nach einer Verlautbarung von EnBW nimmt das Unternehmen fast arbeitstäglich eine neue Ladestation in Betrieb. Laden Sie die kostenlose EnBW mobility+App herunter, mit der Sie den nächsten freien Ladepunkt im EnBW HyperNetz finden. Die Rechnung zahlen Sie bequem monatlich. EnBW baut auch Ladesäulen in anderen Ländern Europas und unterhält dort auch Kooperationen mit anderen Ladenetzwerken. Die Klage über eine ungenügende Abdeckung mit Ladestationen ist nicht mehr berechtigt. Die Ladeinfrastruktur wächst derzeit schneller als die Zunahme von E-Autos. GLH

 

 


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