29.12.2025© FahrSchulPraxis - Entnommen aus Ausgabe Dezember 2025, Seite 642

Pressemitteilung des DVR: Hochwertige Fahrausbildung rettet Leben!

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) tritt im Interesse der Vision Zero und der Unfallverhütung unter dem Motto „Qualität rettet Leben – das muss auch bei künftigen Reformen unverrückbar gelten“ eindeutig für die Beibehaltung einer qualitativ hochwertigen Fahrausbildung ein. Zum Auftakt des 10. Deutschen Fahrlehrerkongresses positionierte sich der DVR klar gegen die derzeitigen politischen Bestrebungen, die Kosten für die Fahrausbildung auf Kosten der Qualität zu senken. Nachstehend die Pressemitteilung im Volltext:

 

Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.

Pressemitteilung

 

Fahrlehrerkongress in Berlin: Hochwertige Fahrausbildung rettet Leben

Berlin, 14. November 2025

 

Zum heutigen Auftakt des 10. Fahrlehrerkongresses in Berlin unterstreicht der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) die zentrale Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Fahrausbildung. „Qualität rettet Leben – das muss auch bei künftigen Reformen unverrückbar gelten“, sagt DVR-Präsident Manfred Wirsch. Der DVR begrüßt, dass die Weiterentwicklung der Ausbildung im Zentrum des Kongresses steht, warnt aber vor politischen Bestrebungen, Ausbildungskosten auf Kosten der Qualität zu senken. „Qualität und Erschwinglichkeit schließen sich nicht aus. Wer teure Dopplungen und Wiederholungsprüfungen vermeiden will, muss die Ausbildung didaktisch stärken“, so Wirsch.

 

Bundesweit einheitlicher Referenzlehrplan und Lernstandsdokumentation

Der DVR fordert einen bundesweit einheitlichen, transparenten Referenzlehrplan für alle Fahrschulen sowie eine strukturierte Erfassung und Kontrolle des Lernstands. „Eine klare und nachvollziehbare Dokumentation ermöglicht es, Ausbildungsschritte gezielt zu planen, Wissen strukturiert aufzubauen und unnötige Wiederholungen zu vermeiden“, erklärt Manfred Wirsch. Zugleich erleichtere sie die Übergabe von Fahrschülerinnen und Fahrschülern zwischen Unterrichtenden und führe zu effizienteren, am Ende auch kostengünstigeren Lernprozessen. Moderne digitale Tools bieten aus Sicht des DVR heute einfache und praxisnahe Lösungen für die Umsetzung der Dokumentation.

 

Fahrsimulatoren sinnvoll einsetzen – mit Standards

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat begrüßt den Einsatz von Fahrsimulatoren, wenn technische Mindestanforderungen und anerkannte Ausbildungskonzepte erfüllt werden. „Sobald das Bundesverkehrsministerium (BMV) verbindliche Standards festgelegt hat, könnten Fahrschülerinnen und Fahrschüler das manuelle Schalten im Fahrsimulator unter fachkundiger Anleitung trainieren“, so Wirsch. Zwei der fünf vorgeschriebenen Ausbildungsfahrten auf Bundes- oder Landstraßen könnten dann ebenfalls im Fahrsimulator erfolgen, um das sichere Überholen zu trainieren. Bis Standards bundesweit umgesetzt sind, empfiehlt der DVR Fahrsimulatoren als zusätzliche und freiwillige Ergänzung der praktischen Fahrausbildung.

 

Regelmäßiger Unterricht spart Zeit und Kosten

Der DVR rät Fahrschülerinnen und Fahrschülern zu einem regelmäßigen und kontinuierlichen Besuch der Fahrschule. Längere Lernpausen führen zu Rückschritten und zusätzlichen Fahrstunden. Eine gut strukturierte theoretische und praktische Ausbildung bleibt aus Sicht des DVR der wirksamste Weg zu einem kosteneffizienten und sicheren Führerscheinerwerb.

 

Qualität bleibt Voraussetzung für Sicherheit

„Eine Weiterentwicklung der Fahrausbildung ist notwendig“, betont Wirsch. „Aber sie darf nicht auf Kosten der Qualität gehen. Wer hier Abstriche macht, riskiert nicht nur schlechter ausgebildete Fahrerinnen und Fahrer – sondern Menschenleben.“
 

 

 


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